Best Practice Projekte

Die Klima- und Energie-Modellregionen haben bereits viele erfolgreiche Maßnahmen umgesetzt. Einige Beispiele und Aktionen werden hier präsentiert:

Die Beispiele gliedern sich in folgende Bereiche:

  • Erneuerbare Energien (Photovoltaik, Solarthermie, Wind, Biomasse & Biogas, Wasser, Sonstiges)
  • Energieeffizienz (Industrie, KMU, Privat)
  • Mobilität (Öff. Verkehr, Elektro-Mobilität, Radverkehr, zu Fußgehen, Sonstiges)
  • Öffentlichkeitsarbeit & Bewusstseinsbildung
  • öffentliche Beschaffung
  • Raumplanung/Bodenschutz

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Innovatives Energiekonzept mit einem Pellets-Sterling-Motor für das Gemeindeamt und Kulturhaus St. Jakob im Rosental

Ausgangslage: Ölheizung, keine eigene Stromproduktion und ein Gemeindefahrzeug mit Verbrennungsmotor.

Die Gemeinde hat sich ein neues Elektroauto zugelegt. Die Ölheizung ist einer modernen Pelletsheizung inklusive eigener Strom-erzeugung im Winter (Kraft-Wärme-Kopplung mit Stirling Motor) gewichen. Eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher soll noch folgen. Damit ist dann das Gemeindeamt autark von fossilen Energieträgern, auch im Bereich der Mobilität und im Winterhalb-jahr.

Energiewende im Sommer: Einfach mit Photovoltaik zu bewerkstelligen.

Durch den starken Preisverfall und guten Fördermöglichkeiten bei Photovoltaikanlagen, ist heutzutage der Betrieb solcher Anla-gen wirtschaftlich sehr leicht möglich. Im Sommer kann aus Photovoltaik auch Wärme (z.B. über Warmwasserwärmepumpen) und Strom für E-Mobilität produziert werden. Eine Stromspeicherung – im Tagesbereich – ist leicht über Pumpspeicherkraftwer-ke bzw. auch über Batterien im eigenen Haushalt möglich.

Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen im Winter: Biomasse als Energiespeicher

Leider gibt es nach wie vor nur sehr begrenzte Möglichkeiten, den Strom direkt zu speichern, um damit über das Winterhalbjahr zu kommen. Photovoltaik liefert in den Wintermonaten kaum Energie. Viel zu wenig, um Heizungen, wie Wärmepumpen zu betreiben oder um Elektro Fahrzeuge zu laden. Zumal im Winter auch deutlich mehr Strom verbraucht wird. Hier kommt Bio-masse ins Spiel, sie ist nichts anderes als gespeicherte Sonnenenergie.

Biomasse lässt sich aber nur zu einem Teil (bis zu ca. 35% in unserem Falle mit dem Stirling Motor 10%) in Strom umwandeln.

Aus dem Rest der Energie entsteht Wärme. Um die gesamte Energie optimal zu nutzen, macht nur ein Winterbetrieb Sinn, weil nur hier die Wärmeenergie für Heizzwecke verwendet werden kann. In der Fachsprache nennt sich so etwas „wärmegeführte Kraft-Wärme-Kopplung“, sie ist die effizienteste Möglichkeit Brennstoffe energetisch zu nutzen.

Trotz der geringen Leistung des Stirling Modules (ca. 900 Watt), ist die Energiemenge mehr als ausreichend, um genügend Strom für das Elektroauto im Winterhalbjahr herzustellen. Die häufig kritische gestellte Frage, woher der Strom im Winter für Elektromobilität kommen soll, kann somit beantwortet werden.

Alltagsradfahrnetz Vöckla-Ager - Alltagsradfahren als Alternative zum Individual-PKW

alltagsradfahrnetz

Unter dem Titel „Alltagsradfahrnetz“ möchte die KEM Vöckla- Ager die Menschen in der Region motivieren vermehrt auf das Fahrrad als nachhaltige Mobilitätsalternative umzusteigen. Eine aktuelle Erhebung zeigt, dass in der Region durchschnittlich 75% der Alltagswege mit dem PKW zurückgelegt werden, jedoch weniger als 5% mit dem Fahrrad. Die Ziele in Österreich sind dzt. den Radverkehrs von 7% auf 13 % zu steigern, in unserer Region ist noch mehr Potential zur Steigerung von knapp 5% auf 15 % bis 2030.

Ziel dieses Projektes ist es, die BewohnerInnen zum Umdenken zu bringen und ihnen die Vorteile des Radfahrens im Alltag aufzuzeigen.

Als erster Schritt des Projektes wurde das Netz der bereits bestehenden Radwege und die wichtigsten Radrouten ausgehend von den Stadtzentren Vöcklabruck und Schwanenstadt in die umliegenden Gemeinden erhoben und in einem Plan dargestellt. Zusätzlich wurden Lücken und Problembereiche (fehlende Beschilderung, fehlende Querungsmöglichkeiten etc.) erfasst, und zahlreiche Maßnahmen beschrieben. Mit den Experten von komobile wurde die Planung und die Maßnahmen erstellt.

Um die Initiative den BewohnerInnen näher zu bringen, gibt es mehrere Aktionen mit den Gemeinden und Betrieben der Region. Im Zuge dieses transnationalen Mobilitätsprojektes bekommt die KEM Vöckla-Ager dabei auch Unterstützung aus den Niederlanden, wo das Fahrrad im Alltag längst ein vielseitig verwendetes und selbstverständliches Verkehrsmittel geworden ist. Sjors van Duren, ein Stadtplaner und Berater für Fahrradmobilität, kam im September 2020 in unsere Region zu einem Lokalaugenschein.

Es gibt in den 21 Vöckla-Ager Gemeinden „Radl-Treffs“. Unter dem Motto: KEM ma zam und red ma mitanaund sind alle BewohnerInnen und Verantwortlichen der Gemeinden herzlichst dazu eingeladen sich über das Projekt und die Erhebungen zu informieren und bei einer anschließenden Diskussionsrunde weitere Fragen oder Anregungen mit einzubringen. Die Einladung zu diesen Treffen wurden mit den kreativen Illustrationen (von Christian Hemetsberger, sudoxe67.at) medial über verschiedene Kanäle verbreitet. Auf der www.kemva.at  findet man einen Link zur Onlineumfrage „Umstieg auf das Fahrrad“. Hier wird vor allem das aktuelle Radfahrverhalten der BewohnerInnen der Region im Alltag erfragt und die Ergebnisse werden schließlich in die Umsetzung unseres Projekts miteinbezogen.