Das aus 3 dreistündigen Seminarmodulen und einer Ganztages-Exkursion zu Vorzeigeprojekten bestehende Kursprogramm wid-met sich dem Themenkomplex von zukunftsorientierten Wohnen und Arbeiten in gemeinschaftlichen Räumen unter Berücksich-tigung von flächensparendem und ressourcenschonendem Bauen sowie der Nutzung von Leerständen und Brachflächen, weil der Bodenverbrauch und die Flächenversiegelung weiter ungebremst voranschreiten, wir große Probleme im Mobilitätsbereich durch falsche Siedlungsentwicklung haben und wir vermehrt alleine in unseren Wohnungen vereinsamen.
Die Projektidee wurde von den Handlungsanweisungen aus AP4 abgeleitet. Am Beginn des Projektes Ende Nov. 19 standen mehrere Gespräche mit in der KEM aktiven OrtsplanerInnen und ArchitektInnen. Es galt ein umfassendes komplett neues Seminar-programm zu entwickeln, welches es in der vorliegenden Form noch nicht gibt. Als nächstes wurde ein auf das ausgearbeitete Seminarprogramm abgestimmter ReferentInnen-Pool namhaft gemacht, gefüllt und die konkreten ReferentInnen fixiert. Die Ausschreibung des ersten Seminarprogrammes erfolgte Anfang 2020. Leider musste dieses coronabedingt 2 x verschoben wer-den. Zum ersten Seminar, welches dann im Frühjahr 2021 online stattfand, waren die Zielgruppe BürgermeisterInnen, BausachbearbeiterInnen und AmtsleiterInnen eingeladen. Zum zweiten Kurs, der im Nov. 21 stattfindet, wurde der Einladungskreis um die in der KEM aktiven BaumeisterInnen, ArchitektInnen und WohnbauträgerInnen erweitert. Neben der Durchführung der beiden Seminare (über 40 TeilnehmerInnen) bilden auch die beiden Exkursionen zu Vorzeigprojekten (cohousing Pomali in NÖ und Sarg-fabrik in Wien) Meilensteine. Nicht zuletzt bilden die Unterstützung von 6 konkreten Bauprojekten, die sich in unterschiedlichen Umsetzungsphasen befinden, Meilensteine, die auch nach offiziellem Abschluss dieses Arbeitspaketes die KEM noch weiter beschäftigen werden.
Die Ausarbeitung des Seminar- und Exkursionsprogrammes erfolgte im Zuge des KEM AP4, ebenso wie die Bewerbung und Durchführung der Seminare inkl. Exkursionen. Die Seminarkosten für die TeilnehmerInnen waren im Online-format gratis und betrugen bei Vorort-Teilnahme € 150,-/Person – exkl. Exkursion. Für GemeindevertreterInnen aus EBF-Gemeinden betrug die Teilnahme nur den halben Preis.
Eine THG-Einsparungs-Ermittlung beispielsweise für die sechs in Planung befindlichen Bauprojekte im Vergleich der Errichtung von Einfamilienhäusern für die gleiche BewohnerInnen-Anzahl wurde noch nicht angestellt.
Die Motivation zur Teilnahme an den Seminaren durch einen persönlichen adressierten Brief an die Bürgermeister der KEM hat Wirkung gezeigt. Positive Motivation zur Teilnahme am neuen Programm kam auch von den im EBF-Vorstand vertretenen Bürgermeistern selbst. Diese aktive Vorgangsweise kann auch anderen KEMs oder Gemeinden empfohlen werden.
Mag.a Sylvia Steininger ist seit Oktober 2024 als KEM- und KLAR-Managerin in der Region Mühlviertler Kernland für den Verein Energiebezirk Freistadt tätig. Sie ist in Oberösterreich aufgewachsen und lebt seit über 13 Jahren mit ihrer Familie in einer Landgemeinde im Mühlviertler Kernland nahe der tschechischen Grenze. Mit ihrer umfassenden Ausbildung in Soziologie, Politikwissenschaft und Mediation sowie ihrer langjährigen Berufserfahrung als leitende Projektkoordinatorin und Unternehmensberaterin mit Schwerpunkt Nachhaltigkeitsmanagement und Moderation begleitet sie aktiv die Transformation hin zu einer nachhaltigeren Region. In der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Energie- und Klimaanpassungsprojekte setzt sie auf partizipative Prozesse und fördert den aktiven Wissenstransfer zwischen Gemeinden, Bürger:innen und Netzwerkpartner:innen, um gemeinsam innovative Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu finden. Weitere Details sind dem Lebenslauf zu entnehmen.
"So wie sich Vieles im Wandel befindet und einer Weiterentwicklung unterliegt, erfreuen sich auch in ländlichen Räumen neben dem klassischen Einfamilienhaus „Neue Wohnformen“ zunehmender Beliebtheit. Mit dem Seminarprogramm „Leben am Land räumlich neu denken“ wollen wir vor allem dazu beitragen, dass auch die politischen EntscheidungsträgerInnen, die Mitarbeite-rInnen in den Bauämtern der Gemeinden, aber auch die in der KEM beheimaten Baufirmen, ArchitektInnen und Wohnbauträge-rInnen dieser Weiterentwicklung gerecht werden."