Radroutenkonzept Vorderwald – Basis für alltagstaugliche Radwege

Die hohe Verbreitung von Elektro-Fahrrädern eröffnete in der topografisch bewegten Region die Perspektive, dass Alltagswege vom PKW auf das Fahrrad verlagert werden können. Dazu fehlt jedoch die erforderliche Infrastruktur: sichere und alltagstaugli-che Radwege. Im Radroutenkonzept aus dem Jahr 2011 fokussierte das Radroutenkonzept noch auf den Freizeitradverkehr. Das 2020 fertiggestellte Radroutenkonzept enthält ein flächendeckendes Netz gemeindeverbindender Alltagsradrouten. Es ist die Basis für konkrete Umsetzungen, erste Radrouten sind in der Projektierung.

Modellregion:
Vorderwald

Ansprechperson:

Monika Forster
0699/13120284
Projektinhalt und Ziel

Das Radroutenkonzept aus dem Jahr 2011 fokussierte vor allem auf den Freizeitradverkehr. In einem Gemeindeseminar zu Mobilität identifizierten die Entscheidungsträger die Aktualisierung des Radroutenkonzepts mit Schwerpunkt auf Alltagsradrouten als wesentlichen Arbeitsschwerpunkt. Mit dem aktualisierten Radroutenkonzept sollte die Basis für ein Netz an sicheren Alltags-radwegen geschaffen werden – und damit die Voraussetzung für die Verlagerung von motorisiertem Verkehr auf das Fahrrad.

Projektablauf

Die Projektleitung aus Mobilitäts-Fachexperten begleitete den Prozess. Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung unter Beteiligung der Bürgermeister, weiterer politischer Mandatare und des Landesradbeauftragten wurden wesentliche Projektgrundlagen gesichtet und Ziele definiert. Das Expertenteam beradelte die gesamte Region und erarbeitete aus den Vorort-Aufnahmen einen Vorschlag für alltagstaugliche Radverbindungen zwischen den einzelnen Gemeinden. Der erste Entwurf wurde in einer Bürgermeistersitzung vorgestellt und jeder Wegeabschnitt intensiv diskutiert. In mehreren Abstimmungen und Sitzungen mit Zuständigen des Landes und der Gemeinden wurden die Inhalte weiter konkretisiert. Die finale Version wurde schließlich vom Land zu-stimmend zur Kenntnis genommen und von allen Gemeindevertretungen beschlossen. Damit ist das Radroutenkonzept auch Basis für entsprechende Fördersätze beim Bau von Radwegen in den nächsten 10 Jahren. Da die meisten Wegeverbindungen entlang von Landesstraßen führen, ist das Land Vorarlberg wesentlicher Partner bei der Umsetzung.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Die Aktualisierung des Radroutenkonzepts fand im Rahmen einer Schwerpunktmaßnahme Mobilität der KEM Vorderwald 2019-21 statt und verursachte rund 14.000 Euro an Kosten. Werden Radrouten aus dem erstellten Konzept gebaut, so orientieren sich die Fördersätze des Landes für die Baumaßnahmen an der Kategorisierung der einzelnen Wegeabschnitte im Radroutenkonzept.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Durch die Umsetzung der Radwege sollen bis 2030 4 % aller PKW-Fahrten in der Region auf das Fahrrad bzw. auf die Kombination Fahrrad & Bus verlagert werden. Damit geht eine CO2 Reduktion in Höhe von 3.300 to/Jahr einher.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Das Projekt wurde intensiv in den politischen Gremien diskutiert und schließlich von allen Gemeindevertretungen beschlossen sowie vom Land zustimmend zur Kenntnis genommen. Das Radroutenkonzept 2020 ist online und downloadbar. Die Prozesse zur Aktualisierung des Radroutenkonzepts liefen bis jetzt vor allem auf der fachlichen Ebene ab. Öffentlichkeitsarbeit ist vorgesehen, wenn die ersten Radwegeabschnitte tatsächlich gebaut werden. Zumindest zwei Wegeabschnitte sind derzeit in einer konkreten Vorprojektierung.

Nachhaltige Perspektiven

Die Einbindung der politischen Entscheidungsträger sowie der Fachabteilungen des Landes in den Planungsprozess war wesentlich für das vorliegende Radroutenkonzept. Nur durch eine regelmäßige Abstimmung mit allen Akteuren konnte erreicht werden, dass das Radroutenkonzept schließlich von allen Gemeindevertretungen beschlossen wurde sowie vom Land Vorarlberg zustimmend zur Kenntnis genommen wurde. Die Umsetzung der Radwege ist aufgrund der topografischen Gegebenheiten außerordentlich aufwändig. Nach Fertigstellung des Radroutenkonzepts wurde deshalb ein LEADER Projekt „Radeln im Grenzbereich“ gestartet um die einzelnen Wegeabschnitte planerisch und kostenmäßig zu erfassen.

Modellregions-Manager

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DI Forster Monika

     43-699-13120284
     monika.forster@energieinstitut.at

Berufliche Laufbahn

DI Landespflege und DI Wirtschaft, Energieberaterkurs; selbständige Tätigkeit in der Regionalentwicklung und Landschaftsplanung; Sachgebietsleitung Tourismus; Modellregionenmanagement


Ort
Dornbirn

"Mit dem Radroutenkonzept 2020 liegt ein Gesamtkonzept an Alltagsradrouten vor. Die enthaltenen Radrouten verbinden die Gemeinden untereinander. Das Land Vorarlberg, das wesentlicher Partner beim Radwegebau ist, hat das Konzept zustimmend zur Kenntnis genommen. Auf Basis des Konzepts können einzelne Streckenabschnitte projektiert werden. Auch wenn die Umset-zung aufgrund der herausfordernden baulichen Aufgaben sicherlich Jahre dauern wird, wurde mit dem Konzept doch erstmals die Grundlage dafür geschaffen."