Reparieren statt Wegwerfen lautet die Devise bei den bereits in Summe 4 durchgeführten Repai-Cafés in Passail und Breiten-au/H. der KEM „Klimafreundlicher Naturpark Almenland“. Damit können nicht nur unnötige und teure Neuanschaffungen vermieden werden, sondern es wird zugleich auch Abfall reduziert und genetzwerkt.
Ziel ist es mit den Repair-Cafés mehr Menschen dazu zu bewegen, ihr Konsum- und Wegwerfverhalten nachhaltig zu verändern. Die Gedanken zu „Lebenszykluskosten“, des „Reparierens“ aber auch des „Zusammenkommens“ und „Netzwerkens“ stehen im Vordergrund. Das erste Repair-Café konnte mit dem freiwilligen Organisationsteam und den freiwilligen HelferInnen im Oktober 2020 in Passail durchgeführt werden. Bis Ende 2021 wurden noch 3 weitere Repair-Cafés in der KEM durchgeführt.
Die ersten Gespräche wurden zw. dem Organisator Thomas Schweiger und dem KEM-Manager zu der Idee des Repair-Cafés in Passail Anfang 2020 geführt. Im Vorfeld besuchte die KEM Repair-Cafes in Weiz und sprach dort mit HelferInnen und dem Steiermark-Koordinator der Repair-Cafés Andreas Höfler. Daraufhin wurde ein Organisationsteam gegründet und alle Abstimmungen und Abläufe mit der Marktgemeinde Passail, dem Verein Leib&Söl, der Pfarre Passail und KEM festgelegt. Das erste Repair-Café konnte somit im Oktober 2020 im Begegnungszentrum der Pfarre Passail durchgeführt werden – mit vollem Erfolg: Von den insgesamt 23 mitgebrachten Geräten konnten 13 sofort repariert bzw. zumindest verbessert werden. Bei diesem Repair-Cafe wurde auch die Idee und Konkretisierung eines Repair-Café in der Breitenau/H. geboren. Daraufhin folgte ein erstes Repair-Café am 06. August 2021 in Breitenau/H. in Kooperation mit der Freiwilligen Feuerwehr und dem Organisator Gottfried Kriegl. Im Oktober und November 2021 wurde in Passail und in Breitenau/H. jeweils das zweite Repair-Café veranstaltet. Im Durchschnitt konnten mehr als 50% der Gegenstände verbessert oder vollständig repariert werden. Es wird in der Weiterführung der KEM versucht jedes Jahr mindestens ein Repair-Café im Naturpark Almenland durchzuführen.
Die Arbeitsstunden für die Vorbereitungen und Durchführungen erfolgten auf freiwilliger Basis (Grundidee des Repair-Cafes). Es konnten teilweise Sponsoren gefunden werden, mit diesen Beträgen konnten erste Ersatzteile und Werkzeug angeschafft wer-den. Die KEM unterstütze auch bei der Bewerbung der Repair-Cafés (Almenlandblick, Flugzettel, Postwurfsendung). Durch das Sponsoring und die freiwilligen Sach- und Geld-Spenden kann zusätzlich etwas Geld für die Verpflegung (Kaffee, Kuchen, Mittagessen) oder auch Hilfsmittel gesammelt werden. Als Anhaltspunkt kann man 200-500€ pro Veranstaltung nehmen.
Die THG-Einsparungen hängen von den zu reparierenden Gegenständen um dem Grad der Wiederinstandsetzung/Funktionalität im Vergleich zum Neukauf ab. Diese kann aus aktuelle Sicht schwer abgeschätzt werden, jedoch werden intern Statistiken/Reparaturblätter pro Reparaturversuch mitgeführt.
In Summe konnten bei den 4 Repair-Cafés annähernd 50 Gegenstände mit min. 50 oder auch mehr „externen“ Personen bearbeitet und beraten werden.
Informationen und Beiträge zu den Repair-Cafés:
www.almenlandblick.at/archiv/: Ausgaben 10/2020, 11+12/2020, 09/2021, 10/2021 und 12/2021
Gemeindezeitungen von Passail und Breitenau 4.Quartal 2020, 3. Quartal 2021 und 4. Quartal 2021
Für die erste Durchführung eines Repair-Cafés ist die Gründung eines Organisations- und HelferInnen-Teams entscheidend. Es können viele bestehende Vorlagen und Abläufe weiterverwendet werden, aber ohne ein gutes und großes Team an Freiwilligen (min. ca. 5-10 Personen) ist die Durchführung schwierig bis unmöglich. Was in Passail und Breitenau/H. gut funktioniert hat war die u.a. die Einbindung von sozialen Vereinen, der Gemeinden, der Pfarre und der Freiwilligen Feuerwehr. Auch die Sponsoren haben die Termine verbreitet. In Breitenau/H. versucht man auch saisonale Themen in der Bewerbung „anzusprechen“ z.B. Thema „Fit für den Garten - Rasenmäher, Heckenschere und Arbeitskleidung“
Individuelles Diplomstudium „Geoinformationstechnologie“ am Lehr- und Forschungszentrum Rottenmann, Seit 2004 in der Regionalentwicklung im Bereich Erneuerbare Energien & Energieeffizienz in der Oststeiermark tätig, zwischen 2010 bis 2015 in der Wirtschaft im Bereich Projektmanagement für Erneuerbare Energien & Energieeffizienz tätig.
„Unser Organisationsteam findet es toll, dass sich technisch interessierte MitbürgerInnen finden, die sich einen Tag Zeit nehmen und mit fremden Menschen gemeinsam deren defektes Gerät reparieren. Es ist schön zu sehen, wie stolz Menschen sind, die eigenständig und mit etwas Hilfe ihren kaputten Gegenstand in Ordnung bringen, den sie eigentlich schon wegwerfen wollten. So eine Erfahrung verändert die Einstellung der Menschen.“