Mitfahrbänkle

In Kooperation mit der Initiative „Walserherbst“ wurde 2021 das Angebot von Mitfahrbänkle ins Leben gerufen. Das Mitfahrbänkle versteht sich als ergänzendes Angebot zum ÖPNV und ist so etwas wie das „moderne Autostoppen“. Wer bei einem „Mitfahrbänkle“ eine gelbe Schwenkfahne aufgezogen hat, signalisiert: „Ich möchte gerne mitgenommen werden“. 2021 wurden in allen sechs Gemeinden des Großen Walsertals ein solches „Mitfahrbänkle“ installiert. Aufgrund der positiven Resonanz aus der Bevölkerung sollen das Angebot 2022 ausgeweitet werden.

Projektinhalt und Ziel

Ziel war es, die Schaffung einer niederschwelligen Mitfahrmöglichkeit in PKW‘s als Ergänzung zum Öffentlichen Verkehr. Durch das Angebot von Mitfahrbänkle sollten auch die hinteren Ortschaften des Großen Walsertal erreicht werden. In der ersten Phase sollte dieses Angebot im Herbst 2021 im Rahmen des Festivals „Walserherbst“ über 3 Wochen hinweg getestet werden. Abhängig von der Rückmeldung aus der Bevölkerung sollte dieses Angebot ggf. weitergeführt werden.

Projektablauf

Bereits im Herbst 2020 wurde die Idee zur Umsetzung von Mitfahrbänkle im regionalen Energieteam geboren. Ein wichtiger Partner bei der Umsetzung war die Fa. Kairos in Bregenz, welche immer wieder bei der Umsetzung von innovativen Mobilitätsprojekten unterstützen. Zudem konnten die Organisatoren des Kulturfestivals „Walserherbst“ gewonnen werden einen Mobilitätsschwerpunkt im Rahmen des Festivals im Jahr 2021 unter dem Motto „verkehrt(t)“ zu setzen. In diesem Rahmen sollte u.a. auch die Mitfahrbänkle getestet werden (20.8 – 12.9.2021). Auf Grund der positiven Rückmeldung aus der Bevölkerung wurde dieses Initiative auch nach dem Ende des Festivals weitergeführt und soll im Frühjahr 2022 sogar noch auf umliegende Gemeinde außerhalb der Region ausgeweitet werden. Die Ausweitung auf die Nachbargemeinden bestärkt die positiven Rückmeldungen zu den Mitfahrbänkle als alternative Mobilitätsform in Ergänzung zum öffentlichen Verkehrsnetz.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Die Kosten für die Umsetzung der Mitfahrbänkle (insgesamt 7 Stationen in der Region) lagen für Material-, Sach- und Drittkosten bei rund Euro 10.000. Hinzu kommen noch Stundenleistungen des MRM für die Koordination und Abwicklung des Projektes in der Größenordnung von rund 100 Stunden.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Die Einsparung an Treibhausgase lassen sich nicht quantifizieren, da die tatsächliche Nutzung nicht messbar ist. Bei einer Annahme, eher konservativ, dass die 7 Mitfahrbänkle insgesamt 10x pro Tag genutzt (gezogen) werden und der durchschnittlich zurückgelegte Weg 15 km beträgt, lässt sich durch diese Initiative jährlich rund 1,2 Tonnen CO2 einsparen.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Die Rückmeldungen nach dem Projektstart waren sehr positiv. Auch die Medien wurden darauf aufmerksam und berichteten über die Initiative (z.B. in den Vorarlberger Nachrichten). Zudem meldeten sich auch weitere Regionen und Initiativen die sich über das Projekt erkundigten (z.B. Planungsverband Außerfern, Regionalverband Vorarlberg...). Die Bewerbung dieses Angebotes erfolgte über die regionalen Zeitungen, die Homepage, in den sozialen Medien und in den Busscreens der Regionalbusse.

Nachhaltige Perspektiven

Es war sehr positiv, dass das Kulturfestival „Walserherbst“ dieses Projekt tatkräftig unterstützt hat. Neben einer künstlerischen Gestaltung der Mitfahrbänkle (Mast und Fahne) halfen sie auch bei der kommunikativen Verbreitung mit. Wichtig ist es, dass diese Maßnahme jedenfalls als Ergänzung zum Öffentlichen Verkehr gesehen wird. Es darf nicht signalisiert werden, dass durch dieses Mobilitätsangebot die Qualität des öffentlichen Verkehrs zurückgefahren wird. Im Rahmen einer Evaluierung der Initiative nach dem Festival kam die Rückmeldung, dass dieses Angebot weitergeführt werden soll. Zudem kam der Wunsch auf, dass die Standorte der Mitfahrbänkle in den Gemeinden Ludesch und Thüringen, an den Zufahrtsstraßen in unsere Region mit Umsteige-möglichkeit auf ÖPNV Walgau, ausgeweitet werden sollen. Die Ausweitung soll im Frühjahr 2022 erfolgen.

Modellregions-Manager

Bertel Andreas

     +43-664-3574709
     43-699-13120298
     energie@grosseswalsertal.at

Ort
Dornbirn

„Mobilität ist im Großen Walsertal sicherlich einer der größten Herausforderungen. Obwohl viel Engagement in den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs gesetzt wird, liegt ein hoher Anteil am motorisierten Individualverkehr vor. Als zusätzliches Angebot wurden nun Mitfahrbänkle in allen Gemeinden installiert, welche als Ergänzung zum Bus genutzt werden können. Gerade für Jugendliche und junge Erwachsene stellt diese Möglichkeit ein zusätzliches Mobilitätsangebot dar.“