Retzer Land

Retzer Land

Die Klimamodellregion Retzer Land ist ein Zusammenschluss von sechs Gemeinden (Retz, Retzbach, Zellerndorf, Pulkau, Schrattenthal und Hardegg) im Bezirk Hollabrunn im nordwestlichen Weinviertel und erstreckt sich dank der Stadtgemeinde Hardegg bis ins nordöstliche Waldviertel. Kulinarische Highlights, malerische Kellergassen und abwechslungsreiche Radwege – das Retzer Land ist ein Ort zum Erholen, Entdecken und Genießen. Mit dem Nationalpark Thayatal liegt auch der kleinste österreichische National­park mitten in der Klimamodellregion. Er garantiert gemeinsam mit dem tschechischen Národní park Podyjí den Schutz einer der schönsten, romantischsten und artenreichsten Tallandschaften.

Beteiligte Gemeinden: Hardegg, Pulkau, Retz, Retzbach, Schrattenthal, Zellerndorf


Modellregion seit 2018 Region befindet sich in der Weiterführungsphase 1 11419 EinwohnerInnen Website der Modellregion Ansprechperson:
DI Gregor Danzinger
Ziele

Das Retzer Land soll bis 2040 energieautark werden: Dies bedeutet, unseren gesamten Energieverbrauch (Wärme, Treibstoffe, Strom) gegenüber 2020 zu halbieren und den Rest­verbrauch zu 100 % mit regionaler, erneuerbarer Energie zu decken.

Um dieses langfristige Ziel zu erreichen haben wir uns für die Umsetzungsphase in den nächsten 2 Jahren folgende Ziele gesetzt:

  • die Modellregion so zu positionieren, dass alle Interessensgruppen die Vorteile von Klimaschutzmaßnahmen und die sich daraus ergebenden Potentiale zur Erhöhung der regionalen Wertschöpfung und Lebensqualität klar erkennen.
  • die Bevölkerung und Unternehmen zu informieren, zu sensibilisieren und über ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten aufzuklären.
  • erste Energieeffizienzsteigerungen in öffentlichen Gebäuden und Anlagen zu realisieren.
  • den Ausbau der regionalen Stromerzeugung mittels Photovoltaik-Offensive voranzutreiben.
  • Möglichkeiten für alternative Mobilität zu entwickeln.
Geplante Maßnahmen
  1. Bewusstseinsbildung und Vernetzung: Ein umfassendes Angebot an Bewusstseinsbildungsaktivitäten für sämtliche Zielgruppen der Region soll zu einer Sensibilisierung für klimawandel- und energiewendebezogene Themen beitragen.
  2. Öffentlichkeitsarbeit und Marketing: Sämtliche Aktivitäten und öffentliche Auftritte der KEM sollen stark sichtbar und eindeutig erkennbar dargestellt werden. Die KEM Retzer Land soll regional und überregional bekannt sein und wahrgenommen werden, wozu das professionelle Erscheinungsbild (on- und offline) als auch die regelmäßige Präsenz in On- und Offlinemedien beiträgt.
  3. Beratung für Betriebe, Private und Kommunen: Durch spezifische Infomaterialien und Förderinfos sowie persönliche Beratungsmöglichkeiten soll die Umsetzung privater oder betrieblicher Klima/Energieprojekte unterstützt und die KEM als kompetente Anlaufstelle positioniert werden.
  4. Erhebung der Energieeffizienz von öffentlichen Gebäuden: Bildet die Grundlage dafür, in weiterer Folge Effizienzsteigerungsmaßnahmen für öffentliche Gebäude und Anlagen zu identifizieren und umzusetzen.
  5. Erhöhung der Energieeffizienz von öffentlichen Gebäuden: Aufbauend auf das Arbeitspaket 4 soll der Energieverbrauch öffentlicher Gebäude und Anlagen durch Verbesserungen der Energieeffizienz gesenkt werden.
  6. Photovoltaikoffensive: Die Gemeinden wollen mit gutem Beispiel vorangehen und möglichst viele PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden errichten, welche mittels Bürgerbeteiligung finanziert werden sollen. Auch Private und Betriebe sollen motiviert werden, PV-Anlagen zu errichten.
  7. Regionaler Strommarktplatz: Ziel ist, einen regionalen Strommarktplatz (local energy community) aufzubauen, um den regional erzeugten Strom aus Erneuerbaren in der Region vermarkten und verteilen zu können.
  8. Erhöhung des energetischen Standards geplanter Neubauten: Auch beabsichtigte Neubauten in den Gemeinden sollen mit möglichst hoher Energieeffizienz geplant und errichtet werden.
  9. Machbarkeitsstudie zur MIV-Reduzierung, Stärkung des Rad- und Fußverkehrs und der Elektromobilität: Essollen Möglichkeiten erörtert werden, um den dominierenden motorisierten Individualverkehr (MIV) zu reduzieren und umsetzbare Alternativen aufzuzeigen bzw. zu stärken (Fußgänger- und Radverkehr, öffentliche Verkehrsmittel).
  10. Attraktivierung des Fußverkehrs mittels Baumbepflanzung: Im Rahmen von öffentlichkeitswirksamen Baumbepflanzungen entlang bestehender Fußwege sollen diese attraktiver werden (u.a. durch Beschattung im Sommer) und dadurch deren Benutzung erhöht werden.
  11. Direktvermarktungsmöglichkeiten: Die Direktvermarktung regionaler Lebensmittel soll gesteigert bzw. die Nachfrage danach erhöht werden. Regionale Lebensmittel reduzieren Transportwege, erhöhen die lokale Wertschöpfung und unterstützen eher kleinstrukturierte, nachhaltigere Landwirtschaftsmodelle, welche das Rückgrat der regionalen Lebensmittelversorgung, insbesondere in Krisenzeiten, bilden.

Indikatoren

KategorieEinheit2019202020212022
Car-Sharing Fahrzeuge in der Region pro 1000 EWAnzahl/1000 Einwohner0,000,000,00 -
PV auf kommunalen Gebäuden und Anlagen, sowie KEM-indizierte Bürgerbeteiligungsanlagen pro 1000 EWkWp/1000 EW2,6343,3050,6050,50
E-Ladestellen PKW öffentlich zugänglich pro 1000 EW Anzahl/1000 EW0,791,231,23 -
PV installiert pro EWkWp/EW0,320,400,580,76
Genehmigte klimarelevante Bundesmittel über KPC für die Region pro EWEUR/EW8,7929,0051,70103,00
Anteil Wärme erneuerbar kommunale Gebäude% - - - 27,00
Anteil kommunaler E-Fahrzeuge/Biogasfahrzeuge am Bestand% - - - 8,33

Die Erfolgsindikatoren dienen der Darstellung des KEM Fortschritts anhand belastbarer Zahlen. Jede KEM wählt mind. 5 Indikatoren aus einem Indikatorenset von über 30. Diese Indikatoren werden seit 2020 jährlich erhoben. Wenn Sie mehr darüber Erfahren wollen, dann klicken Sie hier.



Ansprechperson

Foto GD 2
DI Gregor Danzinger

Klimamodellregion Retzer Land


 43-2942-22230
 43-680-1516608  43-680-1516608
 gd@unser-klima.at

Berufliche Laufbahn

Bis 2019:
Referent für Klima & Energie,
Umweltdachverband Österreich

2012-2017:
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für globalen Wandel und Nachhaltigkeit,
Universität für Bodenkultur Wien

Studium:
Umwelt- und Bioressourcen-Management,
Universität für Bodenkultur Wien

Schule:
HTL Hollabrunn,
Abteilung Regelungstechnik

Weiters:
Ranger im Nationalpark Thayatal
Energieberater A-Kurs


Ort
Hauptplatz 30, 2070 Retz
Best Practice Projekte der Region