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Ebreichsdorf

Die Kleinregion Ebreichsdorf sieht ihren Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Energiebereich und mehr Klimaschutz im ineinandergreifenden Verbund mehrerer Maßnahmen: Senkung des Energieverbrauchs und Steigerung der Energieeffizienz (Schwerpunkt Gebäude); unabhängige Energieversorgung fördern (regionale erneuerbare Energien stärken) sowie mehr Mobilität mit weniger Individualverkehr (nachhaltige Mobilitätslösungen fördern).

Besonderheiten: Die Region befindet sich im bevölkerungsreichsten Bezirk NÖs und verzeichnete in den letzten Jahrzehnten ein sprunghaftes Bevölkerungswachstum (Nähe zu Wien). Die Kleinregion liegt im Industrieviertel und im Übergang von Trockener (Steinfeld) zur Feuchten Ebene im Süden des Wiener Beckens. Die in der Region liegende Mitterndorfer Senke ist eines der größten Grundwasservorkommen Europas.

Beteiligte Gemeinden: Blumau-Neurißhof, Ebreichsdorf, Mitterndorf an der Fischa, Oberwaltersdorf, Pottendorf, Reisenberg, Seibersdorf, Tattendorf, Teesdorf, Trumau


im Südosten Niederösterreichs; Teil des Industrieviertels und des Wiener Beckens; im Bezirk Baden; ca. 20 km von der Wiener Stadtgrenze entfernt. Modellregion seit 2009 Region befindet sich in der Weiterführungsphase 4 114 km² 39709 EinwohnerInnen Modellregions-ManagerIn:
Isabella Hollweck
Ziele

Energie ist eines der wesentlichen Schlüsselthemen der Zukunft. Sie ist dabei immer mit räumlichen und raumwirksamen Parametern verknüpft, die Betrachtung aus der regionalen Perspektive daher innovativ und nachhaltig. Ziel ist der Weg in eine nachhaltige Energiezukunft für die Region! Als Klima- und Energiemodellregion setzt die Kleinregion Ebreichsdorf den ersten gemeinsamen Schritt zur Positionierung der Themen erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Mit Hilfe des interkommunalen Umsetzungskonzeptes wurden wichtige Ziele und Maßnahmen für die kommenden Jahre für die Region erarbeitet. Die Kleinregion Ebreichsdorf bereitet sich damit auf die wichtigsten Herausforderungen der Zukunft im Klima- und Energiebereich vor. Damit werden die Weichen in Richtung nachhaltiger Energiezukunft gestellt.

Bereits durchgeführte Maßnahmen

Durch die in Betrieb befindlichen Windparks können wir rechnerisch den Bedarf an Energie für Strom und Verkehr bereits abdecken, für den Bereich Wärme müsste noch die Anzahl von zwei Drittel der vorhandenen Windräder zugebaut werden.

Ausbau der erneuerbaren Energie

  • Photovoltaik-Potential Studie Teil 1 in Seibersdorf, Mitterndorf/Fischa, Ebreichsdorf und Pottendor
  • Photovoltaik-Potential Studie Teil 2 in Blumau-Neurßhof, Pottendorf, Tattendorf, Teesdorf und Trumau
  • Photovoltaik-Potential Studien: 7 weitere Studien über die Region oder über konkrete Projekte unter Berücksichtigung von Speichern, Kleinwasserkraft, Inselanlagen für Notfälle und Erneuerbare Energiegemeinschaften
  • Errichtung von 21 gemeindeeigenen PV-Anlagen mit über 175 kWp Leistung
  • Errichtung von 36 Windrändern mit einer Gesamtleistung von fast 100 MW in 4 Windparks und einem Ertrag von rund 240.000 MWh
  • Bewusstseinsbildung durch die Veröffentlichung von themenspezifischen Artikeln in den Gemeindezeitungen der Region und auf der Website der Kleinregion
  • Informationstage zu Erneuerbaren Energien an den Volksschulen der Kleinregion
  • Gratis Photovoltaikberatung für 25 Haushalte
  • 300 Personen informierten sich bei den Infoveranstaltungen zu erneuerbarer Energie und Energiesparen
  • Windparkführung mit den Energiebotschaftern in Bruck an der Leitha
  • Energie-Exkursion für die Bevölkerung zu Vorzeigebeispielen in der KEM

Steigerung der Energieeffizienz

  • Förderung von 23 Solaranlagen-Checks für BetreiberInnen von Solaranlagen in der Region
  • Ausschreibung für die Umstellung auf LED-Innenraum-Beleuchtungen von gemeindeeigenen Gebäuden
  • Umrüstung von 9 gemeindeeigenen Gebäuden auf LED
  • Bei Umbauten, Sanierungen oder Zubauten werden nur noch LEDs eingebaut
  • Durchführung einer Energieeffizienzanalyse der vier Kläranlagen in der Region
  • Einführung einer Energiebuchhaltung in allen Gemeinden: Mehr als 50 Gemeindegebäude wurden im Rahmen der Energiebuchhaltung analysiert und es werden laufend Verbesserungsmaßnahmen vorgeschlagen.
  • Bewusstseinsbildung durch die Teilnahme an der WWF Earth Hour 2019
  • Durchführung von Heizungschecks in Betrieben für ein optimales Heizungssystem, um Einsparungen an Wärme und Strom zu ermöglichen
  • Veröffentlichung von Artikel zur nachhaltigen Energienutzung und Einsparungsmöglichkeiten in Gemeindezeitungen und der Kleinregionswebsite
  • Eisblockwette: Demonstration der Wirkung von Wärmedämmung. Die Bevölkerung konnte die nach dem Sommer verbleibende Eismenge im Isolierkubus schätzen.
  • Im Klimakabarett „Wurscht und Wichtig“ wurde das Thema humorvoll betrachtet kommuniziert
  • Infos über den Austausch von alten Heizkesseln, Heizungspumpen, etc.
  • Verborgen von Strommessgeräten an die Bevölkerung
  • Infos über den Austausch von Stromfressern gegen energieeffiziente Geräte
  • Abhaltung eines Repair Cafes

Klimafreundliche Mobilität

  • Produktion einer Rad- und Freizeitkarte für die Kleinregion (bereits zwei Auflagen)
  • Start von zwei E-Carsharing-Modellen
  • Ausbau der E-Mobilitätsinfrastruktur durch die Errichtung von 11 E-Ladestellen mit 41 Ladepunkten (inkl. Schuko) und 3 Schnelladestationen in der Kleinregion
  • Start von einem Citybus
  • Start von einem AST (Anrufsammeltaxi)
  • Bewusstseinsbildung durch die Veröffentlichung von Artikel zum Thema klimafreundliche Mobilität in den Gemeindezeitungen und der Website der Kleinregion
  • Erstellung einer kommunalen Ladeinfrastruktur-Strategie
  • Durchführung einer Mobilitätsumfrage in der KEM Ebreichsdorf
  • Erstellung einer Machbarkeitsstudie für einen regionalen Gemeindebus

Nachhaltige und regionale Ressourcenverwendung und -aufbereitung

  • Umstieg mehrerer Gemeinden auf naturnahe und glyphosatfreie Unkrautentfernung
  • Start des Projekts ‚mei erd‘ mit dem Verkauf von regionalen Kompostprodukten aus dem Grün- und Grasschnitt der Gemeinden
Geplante Maßnahmen

Bereich erneuerbare Energie

  • Errichtung von über 20 gemeindeeigenen PV-Anlagen mit über 530 kWp Leistung
  • Errichtung von ca. 10 Windrändern mit einer Gesamtleistung von fast 30 MW in 2 Windparks und einem Ertrag von rund 80.000 MWh
  • Erhöhung des Anteils an privaten und betrieblichen PV-Anlagen durch Bewusstseinsbildung mittels Informationsveranstaltungen
  • Photovoltaik-Potential Studien: weitere Studien über die Region oder über konkrete Projekte unter Berücksichtigung von Speichern, Kleinwasserkraft, Inselanlagen für Notfälle und Erneuerbare Energiegemeinschaften

Bereich Energieeffizienz

  • Stufenweise Umstellung auf LED-Innenraum-Beleuchtungen von gemeindeeigenen Gebäuden
  • Spielerische und kreative Bewusstseinsbildung an Schulen zum Thema Energieinfrastruktur durch einen Kreativwettbewerb
  • Fortführung der Energiebuchhaltung in über 50 Gemeindegebäuden: Es werden laufende Verbesserungsvorschläge zur Schaffung von Vorzeigeprojekten in der Gemeinde gegeben.
  • Informationsveranstaltungen
    Für Gemeinden und die Bevölkerung werden folgende Themen präsentiert: „energieeffizientes Bauen“, „thermisch Sanieren“, „Stromsparen“, „Photovoltaik“ und „effizient & modern Heizen“
  • Recyceln
    In der Region werden Reparatur-Workshops angeboten, wo man mit fachkundiger Unterstützung selbst Geräte reparieren kann.

Bereich Mobilität

  • Erarbeitung von zwei weiteren lokalen Mobilitätslösungen und/oder einer regionsweiten MikroÖV-Lösung
  • Definition und Ausschilderung einer Radroute (Pilgerradweg) und gleichzeitige Erhebung von Gefahrenpunkten der Strecken und Errichtung einer Infrastruktur über die Gemeindegrenzen hinweg
  • Errichtung von zusätzlichen 10 E-Ladestationen in der Kleinregion
  • Erhöhung des Anteils der E-Fahrzeuge in der Kleinregion um 20%
  • Ausbau der Radinfrastruktur durch Nutzung einer aufgelassenen Bahntrasse, Errichtung von Radwegen, Errichtungen von Radspuren auf Autobrücken, Errichtung von Anschlussstücken zwischen vorhandenen Radwegen und Radrouten

Nachhaltige und regionale Ressourcenverwendung und -aufbereitung

  • Weitere Produktentwicklung für ‚mei erd‘ Kompostprodukte
  • Erstellung einer ‚Einkaufskarte‘ mit Informationen zu lokalen LebensmittelanbieterInnen
  • Start eines regionalen Bonus-Kaufprogrammes
  • Bewusstseinsbildung zum Thema Nutzung von Plastik insbesondere Plastiksackerl, zum Thema Strohhalme aus Plastik und zu nachhaltigen Gestaltung von Feiern durch Informationsveranstaltungen und die Produktion von Alternativen (wiederverwendbare Tragetaschen für die Kleinregion und Strohhalmen aus alternativen Materialien)

 

Indikatoren

KategorieEinheit20182019202020212022
Verbrauch Strom pro Fläche kommunale GebäudekWh/m226,3026,1024,1024,30 -
E-Ladestellen PKW öffentlich zugänglich pro 1000 EW Anzahl/1000 EW0,951,071,061,331,33
Anteil neu zugelassene mehrspurige E-KFZ (rein batteriegetrieben)%1,546,624,3411,2014,50
PV auf kommunalen Gebäuden und Anlagen, sowie KEM-indizierte Bürgerbeteiligungsanlagen pro 1000 EWkWp/1000 EW19,9019,6025,9031,7041,00
Genehmigte klimarelevante Bundesmittel über KPC für die Region pro EWEUR/EW11,005,6319,7032,9093,50
PV installiert pro EWkWp/EW0,210,290,310,370,64
Energieberatungen für Haushalte und Betriebe pro 1000 EWAnzahl/1000 EW - - - - 12,90

Die Erfolgsindikatoren dienen der Darstellung des KEM Fortschritts anhand belastbarer Zahlen. Jede KEM wählt mind. 5 Indikatoren aus einem Indikatorenset von über 30. Diese Indikatoren werden seit 2020 jährlich erhoben. Wenn Sie mehr darüber Erfahren wollen, dann klicken Sie hier.



Modellregions-ManagerIn

EA 2 Foto Isabella Hollweck Ebreichsdorf
Isabella Hollweck

 43-2623-72278/801
 43-676-6626162  43-676-6626162
 isabella.hollweck@kleinregion-ebreichsdorf.org

Berufliche Laufbahn
  • Studium Physische Geographie
  • Studium Umweltwissenschaften
  • Beraterin für Gemeinden im Bereich Ökologie (Sachgebiet Naturschutz, Regierung der Oberpfalz)

Ort
Rathausplatz 1, 2483 Ebreichsdorf
Öffnungszeiten
Montag bis Mittwoch 8-15 Uhr & nach Vereinbarung

 „Die Zeit zu handeln und für eine klimafreundliche Zukunft einzustehen ist jetzt.“