Titelbild c Viktoria Kornfeld v2

Bucklige Welt - Wechselland

Die gemeinsame Region Bucklige Welt – Wechselland baut auf eine rund 20-jährigen Klimaschutz-Entwicklung der auf. So war man Anfang der 2000-er Jahre ein Pionier in Sachen regionalen Energiekonzepte und machte 2010 mit dem LEADER-Energiekonzept den Start in das Programm der Klima- und Energiemodellregionen. Dort gehört man nun 2021 zu den etablierten Programmteilnehmern und gilt bei vielen Maßnahmen als Vorbild.

War in der Vergangenheit vor allem die Preisentwicklung von Energie und Ressourcen eine Motivation, um die regionale Wertschöpfung zu verbessern, so steht heute mehr denn je der Klimawandel und der dringend nötige Klimaschutz im Vordergrund. Mit den Umsetzungsmaßnahmen der KEM Bucklige Welt – Wechselland baut man also nicht nur auf den bereits getätigten Schritten auf, sondern setzt neue zeitgemäße Schritte hin zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung für die kommenden Jahrzehnte.

Besonderheiten: Die zwischen Gloggnitz und Kirchschlag breit entwickelte Hügellandschaft schließt im Norden mit dem Rosaliengebirge und im Süden mit dem Hochwechsel (1743m) zusammen. Schwerpunktthemen der LEADER-Region sind Kulinarik, Wellness, erneuerbare Energie, Wirtschaft, Land- und Forstwirtschaft.

Beteiligte Gemeinden: Aspang-Markt, Aspangberg-St. Peter, Bad Erlach, Bad Schönau, Bromberg, Edlitz, Feistritz am Wechsel, Grimmenstein, Hochneukirchen-Gschaidt, Hochwolkersdorf, Hollenthon, Katzelsdorf, Kirchberg am Wechsel, Kirchschlag in der Buckligen Welt, Krumbach, Lanzenkirchen, Lichtenegg, Mönichkirchen, Otterthal, Pitten, Raach am Hochgebirge, Scheiblingkirchen-Thernberg, Schwarzau am Steinfeld, Schwarzenbach, Seebenstein, St. Corona am Wechsel, Thomasberg, Trattenbach, Walpersbach, Warth, Wiesmath, Zöbern


südöstliches Niederösterreich Modellregion seit 2010 Region befindet sich in der Weiterführungsphase 4 830 km² 50722 EinwohnerInnen Website der Modellregion Modellregions-ManagerIn:
Mag. (FH) Rainer Leitner
Ziele

Als aktive Gesellschaft in einer intakten Landschaft will die Region den existenten Wandel meistern und mögliche Krisen so bewältigen, dass wesentliche Funktionen, Strukturen und Beziehungen intakt bleiben. Man möchte die regionale Identität festigen und der kommenden Generation eine resiliente Region übergeben.

So versteht sich die Region nicht nur als Teil des Bundeslandes, sowie Österreich und der Europäischen Union, sondern eben auch als regionaler Gestalter für die Bevölkerung aber auch für die Nachbarn der Region. Die Region Bucklige Welt – Wechselland ist sich somit auch der Rolle als Produzent von Lebensmittel und anderen Gegenständen bewusst.

Bereits durchgeführte Maßnahmen

Alle Maßnahmen hier seit 2011 aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, siehe dazu die Berichte rechts. Untenstehend ein Überblick der wichtigsten Maßnahmen in der derzeitigen Umsetzungsphase 2019-2022

  • E-Carsharing Bucklige Welt – Wechselland
    Implementierung des Erfolgreichen E-Carsharingsystems mit bereits 12 Systemen in der KEM sowie Evaluierung der bestehenden Stromtankstellen auf Qualität und Ladeleistung
  • Ausbau, Erweiterung PV Anlagen
    Seit 2019 konnten rund 50 kommunale Anlagen mit einem Investitionsvolumen von rund 3 Millionen Euro und einer Förderhöhe von rund 1,2 Millionen eingereicht werden.
  • Ausbau und Weiterentwicklung des touristischen E-Mobility Angebots
    Schon in den vorangegangen Weiterführungsphasen konnte das Angebot zum Thema E-Bike in der Region verankert werden. War es zunächst die Bekanntmachung des E-Bikes für die Bevölkerung, hat sich im Laufe der Jahre das Angebot hin zum touristischen Bereich entwickelt. In dieser Weiterführungsphase konnte bereits ein Streckennetz von 500km (inkl. Verbindungswege) aufgeteilt auf 14 Routen etabliert werden.
  • Exkursionen zu Themen der derzeitigen Umsetzungsphase
    Es konnten bis jetzt jährlich Exkursionen zu Leuchtturmprojekten in anderen Regionen durchgeführt werden. Die dort vorgestellten Möglichkeiten zur Umsetzung bzw. zur Bewusstseinsbildung in unserer KEM wurde den Stakeholdern dabei nähergebracht. Exkursionsziele waren z. B. Radtourismus Südtirol, Innovationszentrum Weiz, Humusaufbau Kaindorf, usw.
  • Energieforschungspark Lichtenegg:
    Es wurde ein Konzept für die Exkursionen von Schulen ausgearbeitet. Mit dem Titel „Windspiele“ soll den Schülern ab der Mittelstufe nach dem Vorbild der Wald- oder Wasserspiele das Thema Windkraft nähergebracht werden.
  • Kooperation mit eNu und Gemeinden zur Interpretation der Energiebuchhaltung:
    Alle 32 Gemeinden sollen am Ende der Weiterführungsphase das vom Land vorgegeben Eingabetool zur Energiebuchhaltung verwenden und die Möglichkeit haben eine Auswertung zu erhalten.
  • Multiplikatorenausbildung
    Es wurde ein eigener Workshop ausgearbeitet zum Thema Multiplikatorenausbildung, dabei sollen die Inhalte der Faktenchecks den Stakeholdern nähergebracht werden, damit diese „stammtischtauglich“ werden und wichtige Inhalte der Bevölkerung näher bringen können.
  • Projekt Slowlight – Energieeffiziente Kirchenbeleuchtung
    Bei 5 Kirchen der Region konnte die Außenbeleuchtung durch die Lichtkünstlerin Siegrun Appelt unter einem künstlerischen Aspekt neugestaltet werden. Dabei wurden Energieeinsparungen von 90-97% erzielt.
  • Beratungs- und Analyseangebot zur Umstellung der Heizung auf erneuerbare Energien in Gemeindegbäuden
    Die Gemeinden mit dem höchsten Umstellungsbedarf wurden eruiert und vom regionalen Energieberater beraten. Die Planungen zur Heizungsumstellung sind im Gange.
  • Etablierung von hochwertigen standards für kommunale Gemeindegebäude (Bau und Sanierung) in der Region
    In der Steuerungsgruppe wurden die Kriterien besprochen und erarbeitet. Die  Kriterien werden mit den Vorgaben der Bauordnung des Landes NÖ abgestimmt.
Geplante Maßnahmen
  • Ausbau von PV in der Region
    PV- Ausbau ist ein wichtiges Element in der Modellregion. Dies soll sehr aktiv weitergeführt werden. Bis 2030 soll aus derzeit rund 16 MW in der Region 170 MW entstehen. Dafür sind in der kommenden Pha-se entsprechende Schritte zu setzen.
  •  Effiziente Stromverbraucher in der kommunalen Infrastruktur
    Die KEM hat in der letzten Weiterführung die Gemeinden bei der Umsetzung von effizienter Denkmal-Beleuchtung, insbesondere bei Kirchen unterstützt. Nun soll diese Maßnahme auf einen Großteil der Stromverbraucher in der kommunalen Infrastruktur ausgebaut werden, denn bei Straßenbeleuchtung gibt es bis zu 50% des Energiebedarfs einzusparen und bei Pumpen kann dies sogar noch höher sein.
  •  Raus aus dem Öl
    Gesamtumstellung aller öffentlichen Gebäude und Anlagen in der Region auf erneuerbare Heizungssysteme bis zum Ende der dreijährigen Weiterführung an. Auszeichnung „ölfreie Gemeinde“, Weiters sollen die Ölheizungen im privaten Bereich innerhalb der nächsten drei Jahre signifikant reduziert werden und die Umstellungsrate auf 7% pro Jahr gesteigert werden.
  • Erneuerbare Energiegemeinschaften
    Die Maßnahme zielt auf die generelle Begleitung und einfache Dokumentation der Entwicklung der Energiegemeinschaften in der Region ab. Sie schafft freie Ressourcen, um für die Gemeinden, Bürger und Akteure da zu sein und zu vernetzen, sowie dieses Thema in der Steuerungsgruppe der KEM zu behandeln und innovative Ideen zu erfassen und nötigenfalls mit anderen Förderprogrammen weiterzutragen.
  • Dorf der Zukunft 1.0 – das Dorf-Office
    Die Maßnahme zielt darauf ab, dass Pendler innerhalb ihrer Gemeinde einen öffentlichen Raum haben, den sie sich mit anderen BürgerInnen teilen können, um dort einen Teil ihrer beruflichen Tätigkeit ausführen zu können, ohne an diesen Tagen an den tatsächlichen Arbeitsort auspendeln zu müssen. Es ist damit eine Art „Hybrid-Arbeitsplatz“ und eine neue Idee im Bereich Daseinsvorsorge.
  • Wärme aus Abwasser
    Initiierung, Vernetzung, Beratung, Bewerbung der Idee, dass Wärme aus dem lokalen Abwasser genommen und in unmittelbarer Nähe genutzt wird. Der Modellregionsmanager hilft den Betroffenen bei Fördereinreichung und Abwicklung in anderen Programmen.
  • Instandhaltung, Ausbau und Weiterentwicklung des touristischen E-Bike Angebots
    Erweiterung auf das größte E-Bikestreckennetz Österreichs, Erstellung eines neuen touristischen Folders, Qualitätskriterien für Mitgliedsbetriebe erstellen und verbessern sowie Instandhaltung der bestehenden Infrastruktur, sowie breite Verankerung in der Bevölkerung zum Alltagsradverkehr ist das Ziel dieser Maßnahme
  • e-Ladeinfrastruktur
    In der Weiterführungsphase II und III war die Thematik stark an der Maßnahme zum e-Carsharing orientiert. Nun geht es darum durch eine isolierte Betrachtung auf die Nutzung von Elektroautos im MIV einen Blick auf mögliche Barrieren bei der regionalen Marktdurchdringung zu erreichen.
  • e-Carsharing, ÖV und Wohnbauträger
    Bereits in der Weiterführungsphase II wurden 10 kommunale E-Carsharing-Autos angeschafft und in Betrieb genommen. Seit der Weiterführungsphase III sind es 12 Standorte. Nun geht es mehr um die Frage des Erhalts und der Vernetzung von Mobilitätsmöglichkeiten als nur um den Ausbau von weiteren kommunalen E-Elektroautos.

Indikatoren

KategorieEinheit20182019202020212022
Anteil Wärme erneuerbar kommunale Gebäude%67,8065,3062,00 - -
Car-Sharing Fahrzeuge in der Region pro 1000 EWAnzahl/1000 Einwohner0,200,220,24 - -
Anteil kommunaler E-Fahrzeuge/Biogasfahrzeuge am Bestand%5,887,7812,1015,4015,40
Verbrauch Wärme pro Fläche kommunale Gebäude (Endenergie)kWh/m296,3092,2080,30 - -
Verbrauch Strom pro Fläche kommunale GebäudekWh/m224,7023,4023,20 - -
PV installiert pro EWkWp/EW - 0,260,330,420,55
Genehmigte klimarelevante Bundesmittel über KPC für die Region pro EWEUR/EW - - - 40,8092,40
Anteil neu zugelassene mehrspurige E-KFZ (rein batteriegetrieben)% - - - 9,7215,80
Energieberatungen für Haushalte und Betriebe pro 1000 EWAnzahl/1000 EW - - - 8,6715,10

Die Erfolgsindikatoren dienen der Darstellung des KEM Fortschritts anhand belastbarer Zahlen. Jede KEM wählt mind. 5 Indikatoren aus einem Indikatorenset von über 30. Diese Indikatoren werden seit 2020 jährlich erhoben. Wenn Sie mehr darüber Erfahren wollen, dann klicken Sie hier.



Modellregions-ManagerIn

Mag. (FH) Leitner Rainer

Gemeinsame Region Bucklige Welt - Wechselland


 43-2643-94111/80
 43-664-9900245  43-664-9900245
 region@buckligewelt.at

Ort
Hauptstraße 22, 2813 Lichtenegg