Die KEM Mühlviertler Kernland wird durch die Aufteilung der bisherigen KEM Freistadt ins Leben gerufen. Dadurch wird ermöglicht, Klima- und Energiethemen noch stärker in der Region zu bearbeiten und gezielter auf die spezifischen Anforderungen der Region einzugehen. Die KEM Mühlviertler Kernland zielt darauf ab, gemeinsam mit den Gemeinden vielfältige Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien und Steigerung der Energieeffizienz umzusetzen. Damit einhergehend wird ein Schwerpunkt auf der nachhaltigen Wärmeversorgung der Region liegen.
Besonderheiten: Die Region ist durch eine kleinstrukturierte Wirtschaftsstruktur und einem hohen Auspendler*innenanteil in den Großraum Linz charakterisiert. Eine sanfte Hügellandschaft zeichnet das Landschaftsbild.
Beteiligte Gemeinden: Freistadt, Grünbach, Gutau, Hagenberg im Mühlkreis, Hirschbach im Mühlkreis, Kefermarkt, Lasberg, Leopoldschlag, Neumarkt im Mühlkreis, Pregarten, Rainbach im Mühlkreis, Sandl, St. Oswald bei Freistadt, Unterweitersdorf, Waldburg, Wartberg ob der Aist, Windhaag bei FreistadtAktualisierung des Umsetzungskonzeptes: Da die KEM ihren Erstantrag bereits 2009 gestellt hat, wird das Umsetzungskonzept in allen Punkten überarbeitet und aktualisiert. Das Umsetzungskonzept soll in enger Abstimmung mit den Gemeinden die neue Zusammensetzung der KEM beschreiben, deren Potentiale im Bereich Klimaschutz, Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz aufzeigen und Zielsetzungen formulieren.
Öffentlichkeitsarbeit: Informationen und Neuigkeiten werden über unterschiedliche Medien wie Zeitung, Radio, Website, Newsletter, Instagram und Facebook verbreitet. Folgen Sie uns auf unseren Kanälen, um immer auf den neusten Stand zu sein.
Veranstaltungen: In dieser KEM Periode sollen zwei Klimasymposien mit verschiedenen Schwerpunktsetzungen im Rahmen des ThinkTanks - dem Festival für regionale Vordenker*innen - organisiert werden. Weiters wird ein Veranstaltungsprogramm rund um den Aufenthalt des "solarButterfly" (www.solarbutterfly.org) in der KEM geplant.
Effiziente Gemeinden: Die Maßnahme widmet sich der Professionalisierung und dem konsequenten Betreiben einer Energiebuchhaltung sowie dem Umbau auf energieeffiziente Infrastruktur in den Gemeinden.
Nachhaltige Mobilität: Durch menschenzentrierte Parkraumnutzung soll es gelingen, den motorisierten Individualverkehr in den urbanen Zentren der KEM zu verringern und eine Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel voranzutreiben. Darüber hinaus sollen Aktionen im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche die vielfältigen Formen einer nachhaltigen Mobilität aufzeigen und den Menschen in der Region näherbringen.
Nachhaltige Beschaffung in Schulküchen: Schulküchen haben durch die Beschaffung von großen Mengen an Lebensmitteln einen wesentlichen Hebel zum Klimaschutz inne. Dieses Potential soll nun durch die Einführung eines „Klimatellers“ gezielt genutzt werden, um Schritte in Richtung einer umweltfreundlichen und gesunden Verpflegung zu setzen.
Kooperationen: Gemeinsam mit werteverbundenen Organisationen sollen themenspezifische Aktivitäten und Projekte umgesetzt werden. Darüber hinaus soll das KEM-Netzwerk weiter ausgebaut werden. Ziel ist es, dass die KEM als erste Anlaufstelle für klimarelevante Projekte wahrgenommen wird.
Klimabildung: Die KEM wird das Verständnis über Klima- und Energiethemen einerseits in Volksschulen und andererseits in höheren Schulen in Form von Klimatagen und Klimawochen schärfen. Es soll erreicht werden, dass die Kinder und Jugendlichen Klimaschutz in ihren täglichen Entscheidungen berücksichtigen.
Raus aus Öl und Gas: Der Umstieg von fossil betriebene auf nachhaltige Heizsysteme wird durch gezielte Informationsveranstaltungen und Beratungsgespräche durch die KEM in der Region rasch und systematisch vorangetrieben.
Holzverstromung: Die Möglichkeit Heizlangen, die aktuell rein Wärme produzieren, auf die kombinierte Strom- und Wärmeproduktion nachzurüsten, besteht mittlerweile auch für Anlangen im kleinen Leistungsbereich. Dieses Potential soll genutzt und die Aufrüstung auf Holzverstromungsanlagen vorangetrieben werden.
Kategorie | Einheit | 2018 | 2020 | 2021 | 2022 |
PV auf kommunalen Gebäuden und Anlagen, sowie KEM-indizierte Bürgerbeteiligungsanlagen pro 1000 EW | kWp/1000 EW | 38,00 | 43,60 | - | - |
Genehmigte klimarelevante Bundesmittel über KPC für die Region pro EW | EUR/EW | 16,90 | 33,90 | 54,20 | 104,00 |
Anteil neu zugelassene mehrspurige E-KFZ (rein batteriegetrieben) | % | 2,50 | 7,24 | 13,00 | 20,40 |
Car-Sharing Fahrzeuge in der Region pro 1000 EW | Anzahl/1000 Einwohner | 0,11 | 0,12 | - | - |
PV installiert pro EW | kWp/EW | 0,44 | 0,54 | 0,62 | 0,73 |
Anteil energieeffizienter Lichtpunkte in der Straßenbeleuchtung | % | - | - | 82,90 | 84,10 |
Anteil Wärme erneuerbar kommunale Gebäude | % | - | - | 68,60 | 69,30 |
Die Erfolgsindikatoren dienen der Darstellung des KEM Fortschritts anhand belastbarer Zahlen. Jede KEM wählt mind. 5 Indikatoren aus einem Indikatorenset von über 30. Diese Indikatoren werden seit 2020 jährlich erhoben. Wenn Sie mehr darüber Erfahren wollen, dann klicken Sie hier.
Mag.a Sylvia Steininger ist seit Oktober 2024 als KEM- und KLAR-Managerin in der Region Mühlviertler Kernland für den Verein Energiebezirk Freistadt tätig. Sie ist in Oberösterreich aufgewachsen und lebt seit über 13 Jahren mit ihrer Familie in einer Landgemeinde im Mühlviertler Kernland nahe der tschechischen Grenze. Mit ihrer umfassenden Ausbildung in Soziologie, Politikwissenschaft und Mediation sowie ihrer langjährigen Berufserfahrung als leitende Projektkoordinatorin und Unternehmensberaterin mit Schwerpunkt Nachhaltigkeitsmanagement und Moderation begleitet sie aktiv die Transformation hin zu einer nachhaltigeren Region. In der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Energie- und Klimaanpassungsprojekte setzt sie auf partizipative Prozesse und fördert den aktiven Wissenstransfer zwischen Gemeinden, Bürger:innen und Netzwerkpartner:innen, um gemeinsam innovative Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu finden. Weitere Details sind dem Lebenslauf zu entnehmen.
"Wenn alle davon überzeugt sind mit ihrem Handeln etwas bewegen zu können, schaffen wir Veränderung!"