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Schwarzatal

Südlich von Wr. Neustadt im Südosten von NÖ gelegen, erstreckt sich das Gebiet der KEM Schwarzatal von Neunkirchen (371 hm) entlang der Schwarza, durch das Höllental – zwischen den Wiener Hausbergen Rax und Schneeberg – bis nach Schwarzau im Gebirge (617hm).

Besonderheiten: inhomogene Region: Industrie in und um die Städte, ansonsten eher ländlich geprägt oder touristisch genutzt, z.B. Schneeberg und Rax

Beteiligte Gemeinden: Altendorf, Buchbach, Bürg-Vöstenhof, Gloggnitz, Grafenbach-St. Valentin, Natschbach-Loipersbach, Neunkirchen, Payerbach, Reichenau an der Rax, Schwarzau im Gebirge, Ternitz, Wartmannstetten, Wimpassing im Schwarzatale


Ausläufer der nördl. Kalkalpen, südl. Wiener Becken Modellregion seit 2010 Region befindet sich in der Weiterführungsphase 4 488 km² 46793 EinwohnerInnen Website der Modellregion Modellregions-ManagerIn:
Mag. (FH) Katharina Fuchs
Ziele

Als Klima- und Energiemodellregion hat die KEM Schwarzatal Vorbildfunktion. Ihr Ziel ist es, die durch EU, Bund und Land Nö gesetzten Ziel schneller zu erreichen und/oder diese zu übertreffen. Das bedeutet eine große, gemeinsame Anstrengung und dort und da auch das Abweichen gewohnter Pfade, das Aufweichen von bisherigen „NoGo‘s“ und auch gute Argumente, warum Klimaziele Vorrang vor anderen Maßgaben (Welterbe, Naturschutz, etc.) haben. Oft stehen dem Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien andere Ziele und Vorgaben entgegen. Gerade in der malerischen Gegend des Schwarzatales wird der Naturschutz, der welterbegerechte Ortsbildschutz und der Erhalt der landschaftlichen Schönheit großgeschrieben. Um gleichzeitig auch die notwendigen Klimaziele zu erfüllen, wird es von allen Expert:innen gemeinsam entwickelte Strategien und Kompromisse brauchen.

Basierend auf den Klimazielen wurden für die Region KEM Schwarzatal die folgenden Zielsetzungen entwickelt Sie sollen die Region in der Maßnahmenentwicklung begleiten und Richtschnur für den Weg zur Zielerreichung sein.

Basierend auf den Vorgaben soll der in der Region genutzte Strom bis 2030 ausschließlich aus erneuerbaren Quellen kommen. Dies ist in der Region nur durch einen konsequenten Ausbau der Photovoltaik zu erreichen. Bis 2035 soll nur noch eine kleiner Restanteil von 10% an fossilen Energieträgern für Wärme in den Wohnungen und Häusern sorgen. Bis 2030 soll der Bestand an elektrischen PKWs auf mindestens 20% anwachsen. Der erneuerbare Anteil an in Industrie und Gewerbe genutzter Energie soll bis 2035 mindestens 50% betragen. Da neben der Umstellung auf erneuerbare Energieträger auch das Einsparen von Energie unabdingbar ist, wird als weiteres Ziel auch 25% Stromeinsparungen durch Effizienzsteigerungen formuliert.

  • 100% erneuerbarer Strom bis 2030 –> u.a. 3500W/EW durch PV-Anlagen
  • 25% Stromeinsparungen durch Effizienzsteigerungen
  • 90% erneuerbare Wärme für Wohnen 2035
  • 50% erneuerbarer Anteil Gesamtenergie in Industrie und Gewerbe 2035
  • 20% elektrischer PKW-Bestand bis 2030 –> 50% Neuzulassungen Elektromobilität
Bereits durchgeführte Maßnahmen
  • Fernwärme im Schwarzatal zur Versorgung der Städte Ternitz und Neunkirchen, bzw. der Marktgemeinde Wimpassing im Schwarzatal. Betrieben durch die EVN mit regionalen Partner als Hackschnitzellieferanten.
  • Schneebergland Pflanzenöl: Initiative von ca. 15 Landwirten aus der Region Schneebergland. Mobile Ölpresse mit Filter und Flottenumstellung (ca. 12 Traktoren u. einzelne PKW) gemeinsam mit Klima:aktiv.
  • diverse Nahwärmeanlagen mit z.B. der Biowärme Scheebergland als Partner
  • regelmäßige Treffen der Energieplattform NÖ Süd / Schneebergland
  • PV-Initiative der Enrgieplattform NÖ Süd / Schneebergland gemeinsam mit der HTL-Wr. Neustadt
  • Projekt GEOSOL Energieplattform NÖ Süd / Schneebergland, TU Wien, geologische Bundesanstalt u. HTL-Wr. Neustadt
  • Ternitz wird e5-Gemeinde
  • Regionales Energiekonzept für alle 34 Gemeinden der LEADER-Region NÖ Süd mit der Unterstützung der ECO+ (LEADER); durchgeführt mit dem Energiepark Bruck a.d. Leitha
  • Energieeffizienz öffentlicher Gebäude und Anlagen: Es wurden zahlreiche Beratungen und Analysen durchgeführt und bei der Optimierung der Energiebuchhaltung unterstützt.
  • Verbesserung des Radverkehrs: Re-Aktivierung der Schwarzatal Radroute. Diese wurde befahren, analysiert, die Route definiert, ein Beschilderungskonzept erstellt. Weiters wurden die städtischen Gemeinden auf ihre Radtauglichkeit hin untersucht und Radständerkataster erstellt.
  • Regionale Radwandertage mit einer großen Anzahl an RadlerInnen unterschiedlicher Altersgruppen.
  • Soziale Energie - Einkommensschwache Haushalte: Energiesparen ist eine Frage des Geldes und der Bildung. Man hat sich bewusst dieser Zielgruppe angenommen und zahlreiche Beratungen und niederschwellige Workshops durchgeführt.
  • Elektromobilität: Bei zahlreichen Testaktionen konnte man E-Mobilität erleben und testen, die Ladeinfrastruktur in der Region wurde analysiert und bewertet und ein e-Shuttle für Schneebergüberquerungen angeboten.
  • E-Car-Sharing: nach etlichen Anläufen wurde ein E-Car-Sharing-Angebot in Neunkirchen installiert. Davor war man in der alten Region (Nö-Süd) mit der Etablierung eines regionalen E-Car-Sharing-Angebotes (mit 3 Fahrzeugen) im Piestingtal sehr erfolgreich.
  • Reduktion des motorisierten Individualverkehrs: Mit den Pedibussen in Gloggnitz, Ternitz und Neunkirchen wurde gezeigt, dass mehr (Volksschul-)Kinder gerne zu Fuß in die Schule gehen würden und bei zahlreichen Veranstaltungen – z.B. im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche - wurde Lust auf Mobilität ohne Auto gemacht.
  • Schulen und Kindergärten: Mit Workshops und Kasperltheater hat man das Thema Klimaschutz in die Schulen und Kindergärten gebracht und die Akzeptanz von Seiten der LehrerInnen konnte verbessert werden. à VCÖ Mobilitätspreis für die VS Gloggnitz
  • Erneuerbare Energie: Hier standen PV-Eigenverbrauchsanlagen für Betriebe und die Umstellung von Öl auf Biomasse in den Gemeinden im Fokus. à Climate Star 2018 für den Gemeindewasserleitungsverband Ternitz.
  • Kommunale Maßnahmenplanung: Mit den Gemeinden wurde erarbeitet, welche Maßnahmen im Bereiche Umwelt- und Klimaschutz in den nächsten Jahren umgesetzt werden könnten.
    In Ternitz wurde ein e5 Prozess gestartet und dieser wird aktiv von der KEM begleitet/unterstützt
  • Bewusstseinsbildung, Öffentlichkeitsarbeit: Zahlreiche Veranstaltungen wurden durchgeführt und neue Formate ausprobiert. Besonders erfolgreich: Klimalichtspiele 2018.
Geplante Maßnahmen

Maßnahmen in der Weiterführungsphase IV:

01: Aktualisierung des Umsetzungskonzeptes:
02: Die Kraft der Sonne – PV-Offensive und Energiegemeinschaften
03: Energieeffizientes Heizen
04: Energieeffiziente Gebäudekonzepte im Wohnbau
05: Definition von Themenradwegen
06: Regionsweite Imagekampagne Radfahren
07: Autofreies Schwarzatal
08: Klima- und Energieschauplätze der Region
09: Klima-Ideenschmiede
10: Klimalichtspiel
11: Schutz und Nutzung der Ressource Wasser
12: Bekämpfung Energiearmut

Indikatoren

KategorieEinheit20182019202020212022
PV auf kommunalen Gebäuden und Anlagen, sowie KEM-indizierte Bürgerbeteiligungsanlagen pro 1000 EWkWp/1000 EW28,4030,3031,1031,3031,60
Anteil neu zugelassene mehrspurige E-KFZ (rein batteriegetrieben)%1,441,443,428,0810,40
E-Ladestellen PKW öffentlich zugänglich pro 1000 EW Anzahl/1000 EW0,560,560,730,860,98
Energieberatungen für Haushalte und Betriebe pro 1000 EWAnzahl/1000 EW2,112,192,595,209,17
PV installiert pro EWkWp/EW0,120,140,180,240,33
Anteil neu zugelassene KFZ mit alternativen Antrieben% - - - - 13,30

Die Erfolgsindikatoren dienen der Darstellung des KEM Fortschritts anhand belastbarer Zahlen. Jede KEM wählt mind. 5 Indikatoren aus einem Indikatorenset von über 30. Diese Indikatoren werden seit 2020 jährlich erhoben. Wenn Sie mehr darüber Erfahren wollen, dann klicken Sie hier.



Modellregions-ManagerIn

katharinafuchs
Mag. (FH) Katharina Fuchs

Klima- und Energie-Modellregion Schwarzatal
c/o LEADER-Region Niederösterreich Süd


 43-676-81220369
 k.fuchs@kem-schwarzatal.at

Berufliche Laufbahn

Studium FH Burgenland Informationstechnologie, Abschluss 2003; Energieberater A-Kurs; Lehrgang Kommunaler Energie- und Umweltmanager 2023;
Seit Jänner 2013 angestellt bei LEADER-Region NÖ-Süd (Entwicklung der Ländlichen Regionen, EU-Bund-Land-Programm zur Förderung der Wirtschaft und Entwicklung der ländlichen Regionen: Förderabwicklung, PR & Marketing; Seit Nov. 2021: zuständig für die KEM Schwarzatal)


Ort
Rathaus Ternitz, Hans Czettel-Platz 1, 2630 Ternitz
Öffnungszeiten
Mo, Di, Do: 08.00 bis 16.00 Uhr

„Pläne die Luft und das Wasser, die Wildnis und Natur zu beschützen, sind auch Pläne, den Menschen zu beschützen.“
(Stewart Udall)

„Wer will, dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt.“
(Erich Fried)

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