Das ökoEnergieland ist ein vereinsmäßig organisierter Zusammenschluss von 19 Gemeinden aus allen 3 südburgenländischen Bezirken (Oberwart, Güssing, Jennersdorf), die gemeinsam dasselbe Ziel verfolgen, der Kapitalabwanderung entgegen zu wirken, die regionale Wirtschaft der Grenzregion zu stärken, Arbeitsplätze zu schaffen und die Lebensqualität in der Region zu erhalten und zu erhöhen. Die Klima- und Energiemodellregion „ökoEnergieland“ besteht bereits seit dem Jahr 2010. In den bisherigen Umsetzungs- und Weiterführungsphasen wurden bereits eine Vielzahl an Groß- und Kleinprojekte im Bereich erneuerbarer Energie, Energieeffizienz und nachhaltige Mobilität umgesetzt. Eine aktive Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung trug maßgeblich zum Erfolg der bisher in Angriff genommenen Maßnahmen bei.
Die KEM ökoEnergieland zeichnet sich vor allem durch die Vorreiterrolle in Sachen Biomassenutzung mittels unterschiedlichster Technologien, in der Umsetzung von einzigartigen Pilotprojekten sowie Pilot- und Forschungsanlagen aus. So konnte in der Region ein nachhaltiges System an großflächigen Wärmeversorgungsnetzen in Kombination mit Biomasseheizwerken, Biomasse-KWK, sowie Biogasanlagen geschaffen werden. In den vergangenen Jahren ist es der KEM auch gelungen, die Sonnenenergienutzung zu forcieren und massiv auszubauen, um eine entsprechende Eigenstromversorgung etablieren und auf das Zukunftsthema „Energiegemeinschaften“ vorbauen zu können. Die Umsetzung nachhaltiger Projekte soll der Region helfen ihr Energiesystem langfristig auf lokal vorhandene, erneuerbare Energieträger umzustellen, die Energieeffizienz bestmöglich zu steigern und weiterhin Vorreiter für zukunftsträchtige Energielösungen zu bleiben.
Besonderheiten: Die KEM ökoEnergieland liegt im südlichen Burgenland und erstreckt sich über eine Fläche von rund 400 km². Zu den Besonderheiten des ökoEnergielandes gehört der hohe Waldanteil mit bis zu 45%, gefolgt von den landwirtschaftlichen Flächen, die somit die wichtigsten Ressourcen der Region darstellen. Die Region weist nicht nur einen Reichtum an forst- und landwirtschaftlicher Biomasse, sondern darüber hinaus auch eine hohe Anzahl an Sonnenstunden im Jahr auf (ca. 2.000 h). Zu den landschaftlichen Attraktionen zählt der Naturpark Weinidylle, an kulturellen Highlights sind unter anderem Burg Güssing und das Kellerviertel Heiligenbrunn zu nennen.
Beteiligte Gemeinden: Badersdorf, Bildein, Deutsch Schützen-Eisenberg, Eberau, Gerersdorf-Sulz, Großmürbisch, Güssing, Güttenbach, Heiligenbrunn, Heiligenkreuz im Lafnitztal, Inzenhof, Kleinmürbisch, Kohfidisch, Moschendorf, Neuberg im Burgenland, Neustift bei Güssing, Sankt Michael im Burgenland, Strem, TobajÜbergeordnetes Ziel der KEM ökoEnergieland ist es, neue Anlagen und Projekte umzusetzen, innovative Pilotvorhaben zu initiieren sowie den Grundgedanken der dezentralen Energieversorgung weiter auszubauen. Die Nutzung lokal und regional verfügbarer erneuerbarer Ressourcen zur Versorgung der Region und die Steigerung der Wertschöpfung stehen dabei im Vordergrund. Der Fokus der KEM ökoEnergieland liegt in einem breiten Mix von Maßnahmen. Diese Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele umfassen u. a. die Bereiche erneuerbare Energie, Tourismus, Mobilität, Bildung, Naturschutz.
Ziele der Region:
Ausgangspunkt für die Gründung der KEM, waren die Energieaktivitäten der Kerngemeinde Güssing. In Anlehnung an „Das Modell Güssing“, welches vorgezeigt hat, wie man ein dezentrales Energiesystem auf Basis lokal vorhandener erneuerbarer Ressourcen etablieren kann und Strom-, Wärme als auch Treibstoffe aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen kann, haben sich die umliegenden Gemeinden dazu entschlossen auch den Weg in Richtung Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit einzuschlagen. Erste Energieaktivitäten in der Region sind bereits 1996 gestartet worden, die KEM selbst ist seit Anbeginn des KEM-Programms, also seit 2010 aktiv.
Zu Beginn der Aktivitäten in der Region wurden die Initiativen auf die Etablierung von Großprojekten mit nationalem und internationalem Pilotcharakter gelegt. Fokus lag auf dem Bereich der Nutzung lokal und regional vorhandener land- und forstwirtschaftlicher Biomasse. Die Etablierung eines großräumigen Energieversorgungssystem auf Basis von Biomasse, war ein logischer Schritt für die Entwicklung der Region, welche über 2 Hauptressourcen verfügt und zwar Biomasse und Sonne. In der Region ist kein nennenswertes Wind- oder Wasserkraftpotential vorhanden. In einem weiteren Schritt hat man die Nutzung der zweiten Hauptressource Sonne in Angriff genommen und hat unterschiedliche Anreizmodelle etabliert, um den Ausbau an Photovoltaikanlagen in der Region zu forcieren.
Aus den Aktivitäten der vergangenen Jahre sind in der Region folgende Maßnahmen und Projekte entstanden:
In der Umsetzung von Maßnahmen im ökoEnergieland ist die breite Themenvielfalt und die Einbeziehung der unterschiedlichsten Zielgruppen, angefangen von den Gemeinden, über die Bevölkerung, die Betriebe bis hin zu den jüngsten Generationen. Klimaschutz und regionale Wertschöpfung als zentrale Themen.
Das ökoEnergieland ist bereits seit 2010 Klima- und Energiemodellregion und setzt seither aktiv Maßnahmen im Bereich Klimaschutz mit übergeordneten und regional wichtigen Kernthemen um, welche in jeder Weiterführungsphase in einem entsprechendem Detail spezifiziert werden.
Kategorie | Einheit | 2017 | 2018 | 2019 | 2021 | 2022 |
Anteil neu zugelassene mehrspurige E-KFZ (rein batteriegetrieben) | % | 1,56 | 1,13 | 1,04 | 9,80 | 13,30 |
Anteil Gemeinden in der Energieregion mit Energiemanagement für kommunale Gebäude und Anlagen | % | - | - | 5,26 | 10,50 | 10,50 |
Energieberatungen für Haushalte und Betriebe pro 1000 EW | Anzahl/1000 EW | - | - | 4,42 | 7,44 | 16,90 |
E-Ladestellen PKW öffentlich zugänglich pro 1000 EW | Anzahl/1000 EW | - | - | 1,08 | 1,10 | 1,26 |
Ökostromproduktion gesamt (ohne große Wasserkraftwerke) pro EW | MWh/EW | - | - | 3,71 | 6,19 | 8,26 |
PV installiert pro EW | kWp/EW | - | - | 0,29 | 0,79 | 0,93 |
PV auf kommunalen Gebäuden und Anlagen, sowie KEM-indizierte Bürgerbeteiligungsanlagen pro 1000 EW | kWp/1000 EW | - | - | 49,30 | 56,60 | 65,70 |
Stromspeicherkapazität installiert pro 1000 EW | kWh/1000 EW | - | - | - | - | 21,50 |
Die Erfolgsindikatoren dienen der Darstellung des KEM Fortschritts anhand belastbarer Zahlen. Jede KEM wählt mind. 5 Indikatoren aus einem Indikatorenset von über 30. Diese Indikatoren werden seit 2020 jährlich erhoben. Wenn Sie mehr darüber Erfahren wollen, dann klicken Sie hier.
"Die Modellregionen haben die Chance, die Energieversorgung zu revolutionieren."