Die Region Elsbeere Wienerwald ist Klima- und Energiemodellregion seit mehr als 10 Jahren. Die Region die vom Wienerwald bis vor die Stadtgrenzen von St. Pölten reicht, ist stark vom Wiener Umland beeinflusst. Entsprechende Herausforderungen stehen an, um hier die Energie- und Mobilitätswende leben zu können!
Besonderheiten: Der Wienerwald als Erholungsraum ist breit bekannt. Zusätzlich sind im westlichen Teil der Region die markanten alten Elsbeerbäume beheimatet. Aus der Elsbeere werden kreative und ausgefallene Produkte entwickelt.
Beteiligte Gemeinden: Altlengbach, Asperhofen, Böheimkirchen, Brand-Laaben, Eichgraben, Kasten bei Böheimkirchen, Kirchstetten, Maria-Anzbach, Michelbach, Neulengbach, Neustift-Innermanzing, Pyhra, StössingMit folgenden Zielsetzungen identifiziert sich die Region:
Energievision Elsbeere Wienerwald - Die Region hat sich zum Ziel gesetzt:
Die Erreichung dieser Ziele ist unter der Voraussetzung möglich, dass die Energieeffizienz in sämtlichen Bereichen gesteigert wird und die regionalen Ressourcen genutzt werden.
Die laufende KEM-Phase konnte bereits Wesentliches und GREIFBARES zur Zielerreichung beitragen. Mit der Umsetzung wurden mittlerweile Rahmenbedingungen hergestellt, die eine Eigenversorgung mittels Ökostrom nachvollziehbar und real erlebbar erscheinen lässt. Wesentliche Bestätigungen konnten die Verantwortlichen der KEM damit erfahren, indem die Gemeindeverantwortlichen von diesen Prinzipien überzeugt sind und diese Prinzipien in deren politischen Statements als grundlegende Basis für das künftige Handeln genannt werden. Die Gemeinden konnten dank des „Werkzeugs“ KEM als Piloten nun tätig werden und sehen sich als Wegbereiter und regionale Pioniere. Diese Überzeugung der regionalen Stakeholder ist aktuell beeindruckend und wird sowohl private Haushalte als auch gewerbliche Akteure zum Mitwirken bewegen.
Neben der Initiativen „100% regionalen Ökostrom“ zeigt sich aktuell auch im Bereich der Wärmewende der Trend zu 100% Erneuerbare Wärme, was nicht ausschließlich regional getrieben, sondern den globalen Geschehnissen geschultet ist. Alleine die überdimensional große Nachfrage nach Energieberatungen für die Heizungsumstellung bestätigt diese Richtung. Regionale Akteure wie die Fernwärmegenossenschaften kontaktieren die KEM, inwieweit sie diesen Trends gerecht werden und diese unterstützen können. Die KEM selbst ist bemüht, diese große Fülle an Anfragen zu bearbeiten.
Strom- und Wärmewende sind bereits voll im Gange – die Zivilgesellschaft ist sich diesbezüglich nun einig, dass die regionale Versorgungssicherheit ein wesentliches Qualitätskriterium darstellt. Außerdem bietet bereits jetzt Ökoenergie geringere Preise und wahrscheinlich auch mittelfristig weniger Preisschwankungen. Betreffend die Mobilitätswende (3. Ziel der Region) bedarf es noch deutlich mehr Akzente, um einerseits das Mobilitätsverhalten in Richtung Klimaneutralität zu forcieren. Andererseits gilt es die Dekarbonisierung im Verkehrswesen zu unterstützen. Hier ist zwar mittlerweile ein Trend absehbar, jedoch bei weitem noch nicht im Alltag angekommen, da vielerorts das Bewusstsein bzw. die Bereitschaft, alternative Mobilitätsformen anzuwenden, gegeben sind.
Mehr als 150 KEM-Projekte wurden bereits in der Region umgesetzt, die ein Fördervolumen von knapp 2 Mio. EUR in die Region brachten. Beispielhaft können folgende Projekte genannt werden:
Es sind in der Region Maßnahmen im Mobilitätsbereich, sowie für die Energiewende geplant – vor allem im Themenbereich Elektromobilität und der Forcierung von Ökostrom. Es sollen weitere Ladestationen in den Gemeinden errichtet und auf allen öffentlichen Dächern PV-Anlagen installiert werden. Auch der kommunale Fuhrpark der Gemeinden soll unter die Lupe genommen werden. Zur Deckung des Strombedarfs sollen Anlagen zur Stromversorgung forciert werden. Weiters sollen die nicht genutzten regionalen Ressourcen aktiviert werden. Dazu zählt z.B. die Biomassemobilisierung aus dem Kleinwald und die Forcierung von regionalen Produkten zur Steigerung der Eigenversorgung mit Lebensmitteln.
Kategorie | Einheit | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 |
Anteil Wärme erneuerbar kommunale Gebäude | % | 44,20 | 54,50 | 52,80 | 52,20 | 53,60 | 54,60 |
PV installiert pro EW | kWp/EW | 0,16 | 0,20 | 0,25 | 0,29 | 0,40 | 0,54 |
Car-Sharing Fahrzeuge in der Region pro 1000 EW | Anzahl/1000 Einwohner | 0,13 | 0,13 | - | - | - | - |
Verbrauch Strom pro Fläche kommunale Gebäude | kWh/m2 | 13,30 | 14,90 | - | - | - | - |
E-Ladestellen PKW öffentlich zugänglich pro 1000 EW | Anzahl/1000 EW | 1,27 | 1,45 | - | - | - | 2,87 |
Genehmigte klimarelevante Bundesmittel über KPC für die Region pro EW | EUR/EW | 10,90 | 10,60 | 19,40 | 14,00 | 49,70 | 76,80 |
PV auf kommunalen Gebäuden und Anlagen, sowie KEM-indizierte Bürgerbeteiligungsanlagen pro 1000 EW | kWp/1000 EW | 5,60 | 6,28 | 8,24 | 13,30 | 24,10 | 33,40 |
Anteil Gemeinden in der Energieregion mit Energiemanagement für kommunale Gebäude und Anlagen | % | - | - | 69,20 | 61,50 | 69,20 | 69,20 |
Durch Fahrtendienst gefahrene Kfz-km pro EW | km/EW | - | - | 2,15 | 2,88 | 4,22 | 4,74 |
Die Erfolgsindikatoren dienen der Darstellung des KEM Fortschritts anhand belastbarer Zahlen. Jede KEM wählt mind. 5 Indikatoren aus einem Indikatorenset von über 30. Diese Indikatoren werden seit 2020 jährlich erhoben. Wenn Sie mehr darüber Erfahren wollen, dann klicken Sie hier.
DI Matthias Zawichowski ist ausgebildeter Raum- und Mobilitätsplaner und hat sich seit seinem Studienabschluss für die Systemzusammenhänge zwischen Siedlungsgefüge, Energie und Mobilität interessiert. 2002 gründete er im-plan-tat Raumplanungs GmbH & CO KG (Technische Büro für Raumplanung).
"Nichts ist so wertvoll wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist."