Für den Alltagsradverkehr in den sechs Kleinregionsgemeinden wurden 12 Hauptrouten abseits der vielbefahrenen Straßen definiert. Die Routen wurden digitalisiert und sind über den VOR-Routenplaner „Von AnachB“ abrufbar. Außerdem wurde ein Beschilderungskonzept ausgearbeitet und umgesetzt und es wurden Übersichtstafeln gestaltet, die in den Gemeindehauptorten einen Überblick über die bestehenden und nun beschilderten Alltagsradrouten geben. Weiters wurden kleinere bauliche Lückenschlüsse durchgeführt. Die feierliche Projekteröffnung der beschilderten Alltagsradwege fand am 2. September 2023 mit einer Radsternfahrt nach Weitra statt.
In der vorherigen Phase wurde in Kooperation mit dem regionalen Mobilitätsmanagement Waldviertel die Initiative "Radverkehr in der Kleinregion" gestartet. Es wurde der Radwegebestand der KEM-Gemeinden erhoben und ein Konzept für ein geschlossenes Radwegenetz erarbeitet. (siehe auch KEM Best Practice Beispiel „Konzeption des gemeindeübergreifenden Radwegenetzes im Lainsitztal“ https://www.klimaundenergiemodellregionen.at/ausgewaehlte-projekte/best-practice-projekte/showbpp/427)
Das Projekt wurde 2021 beim landesweiten Mobilitätswettbewerb „Clever Mobil“ eingereicht und konnte den Sieg im Waldviertel erringen. Das Preisgeld von 10.000€ wurde in der gegenständlichen Phase für die Umsetzung der Beschilderung des Alltagsradewegenetztes verwendet.
In dieser Phase erfolgte die Umsetzung des Alltagsradwegenetzes. Aufbauend auf dem bereits für das gesamte Waldviertel ausgearbeiteten Alltagsradwegenetz wurden 12 Hauptrouten für den Alltagsradverkehr in den sechs Kleinregionsgemeinden Bad Großpertholz, Großschönau, Moorbad Harbach, Sankt Martin, Unserfrau-Altweitra und Weitra finalisiert. Für diese wurde ein Beschilderungskonzept ausgearbeitet und umgesetzt, um die einheimischen Radfahrer:innen noch stärker auf die vorhandene Radinfrastruktur abseits der Straßen hinzuführen. Zusätzlich wurden Übersichtstafeln gestaltet, die in den Gemeindehauptorten einen Überblick über die bestehenden und nun beschilderten Alltagsradrouten geben. Diese können auch auf der Webseite der KEM (https://www.kem-lainsitztal.at/alltagsradwegenetz-lainsitztal/ ) eingesehen werden. Außerdem wurden die Routen digitalisiert und sind über den VOR-Routenplaner „Von AnachB“ abrufbar. Zusätzlich liegen Lesezeichen mit Informationen zu den Alltagsradrouten auf den Gemeindeämtern auf.
Die feierliche Projekteröffnung der beschilderten Alltagsradwege fand am 2. September 2023 mit einer Radsternfahrt nach Weitra statt. Neben über 100 Radfahrer:innen zeigte die Teilnahme der Vizepräsidentin des Bundesrates Bgm. Margit Göll, der Nationalratsabgeordneten Martina Diesner-Wais und der Landesabgeordneten Anja Scherzer von der Bedeutung des Projektes in der Region. Neben der feierlichen Eröffnung gab es ein Rahmenprogramm mit Informationsständen, Bike Trial Show und Verköstigung.
Ziel war es, geeignete Alltags-Radrouten abseits der vielbefahrenen Straßen zu definieren, Lösungen für Problemstellen zu finden, Lückenschlüsse durchzuführen und die Routen entsprechend zu beschildern. Die Bevölkerung kann nun entweder im online-Routenplaner nach geeigneten Routen abseits der Hauptverkehrsstraßen suchen oder den Beschilderungen folgen und so Alltagswege sicher mit dem Rad zurücklegen. So soll die Bevölkerung motiviert werden, Alltagsradwege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dadurch soll das Bewusstsein für ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten in der Region gestärkt werden.
Wann war Projektbeginn u. gab es eine Vorlaufzeit?
Projektbeginn war von Juni 2020 bis Ende 2021 (Konzeption) – siehe https://www.klimaundenergiemodellregionen.at/ausgewaehlte-projekte/best-practice-projekte/showbpp/427
Wurden Experten in das Projekt miteinbezogen und welche?
Von Beginn an wurde das regionale Mobilitätsmanagement Waldviertel (NÖ.Regional) als Fachexperte herangezogen.
Wie wurde das Projekt umgesetzt (Meilensteine)
Wann wurde das Projekt abgeschlossen bzw. bis wann soll das Projekt laufen?
Als nächste Schritte sind noch die Umsetzung weiterer baulicher Lückenschlüsse geplant, die im Rahmen von Straßenbauprojek-ten (z.B. 2025 in Bad Großpertholz) durchgeführt werden.
10.000 Euro finanziert über Preisgeld des Clever Mobil Preises
Weiters: Personalkosten KEM Lainsitztal, NÖ.Regional und Bauhofmitarbeiter
Zu erwartende THG-Einsparungen in Tonnen: 800 to/Jahr
Berechnung: [1]
3.252 Haushalte x 15.920 km = 51.771.840 gefahrene Auto-km pro Jahr in der KEM
Davon sind 40% kurze Wege unter 5km à 20.708.736 km / Jahr
Ziel lt. Antrag: 20% Einsparung der kurzen Wege à Durch das Alltagsradwegenetz können pro Jahr 4.141.747 km an Autofahrten eingespart werden. Dies entspricht einer Einsparung von ungefähr 269.213l Treibstoff pro Jahr.
Das entspricht einer zu erwartenden THG-Einsparung von ca. 800.000kg (800 to) pro Jahr.
[1] Annahmen für Berechnung:
3.252 Haushalte in der KEM (lt. Excel-Tabelle von eNu)
Durchschnittliche Fahrstrecke mit dem privaten PKW pro Haushalt / Jahr in NÖ: 15.920 km; Quelle: https://vcoe.at/presse/presseaussendungen/detail/vcoe-haushalte-in-wien-und-westoesterreich-fahren-weniger-mit-dem-auto-als-der-oesterreich-schnitt#:~:text=VC%C3%96%20(Wien%2C%2018.,Daten%20der%20Statistik%20Austria%20zeigt
40% der Autofahrten sind unter 5km; Quelle: https://vcoe.at/presse/presseaussendungen/detail/klimastrategie-radfahren
Durchschnittlicher Verbrauch PKW in Ö: 6,5 Liter / 100km; Quelle: https://vcoe.at/presse/presseaussendungen/detail/vcoe-15-prozent-weniger-spritverbrauch-bringt-oesterreichs-autofahrern-in-summe-jaehrliche-entlastung-von-einer-milliarde-euro#:~:text=Sinkt%20der%20Spritverbrauch%20der%20Pkw,Milliarde%20Euro%2C%20verdeutlicht%20der%20VC%C3%96.
Berechnung THG Einsparung: https://secure.umweltbundesamt.at/co2mon/co2mon.html (Mittelwert zwischen Diesel und Benzin)
Besonders hervorzuheben ist die gute Zusammenarbeit zwischen der Klima- und Energiemodellregion, den Gemeinden und dem regionalen Mobilitätsmanagement Waldviertel.
Das Projekt hat zu einem Umdenkprozess bei den Gemeinden geführt. So ist es nun Standard, dass bei neuen Straßenbauprojekten Radwege mitkonzipiert und miterrichtet werden.
"Durch die Stärkung des Alltagsradwegenetzes wird ein nachhaltiges Mobilitätsangebot für die Bevölkerung geschaffen. Viele kurze Alltagswege können mit dem Rad bewältigt werden. Mit der Beschilderung und dem Ausbau der Radinfrastruktur wird ein klares Bekenntnis für das Radfahren als umweltfreundliche Mobilität sichtbar. Zudem kann durch den Umstieg auf das Rad eine Energieeinsparung im Bereich Mobilität forciert werden."