Erfahrungsbericht für die Nachrüstung von KWK-Anlagen bei kleineren Heizwerken

In der KEM wurde beim Heizwerk in Wenigzell bereits vor einigen Jahren die erste KWK-Anlage in Betrieb genommen. Aktuell erfolgt gerade die Inbetriebnahme einer 2. KWK-Anlage beim Heizwerk in Waldbach. Zusätzlich ist eine 3. KWK-Anlage beim Heizwerk in St. Jakob in Planung. Es besteht daher ein umfassendes Know-how für das Nachrüsten von KWK-Anlagen, welches anderen KEMs und Interessierten bereitgestellt werden soll.

Modellregion:
Erholungsregion Joglland
Modellregions-Manager:
Wagner Helmut
Projektinhalt und Ziel

Das Ziel dabei ist die bestehenden Heizwerke hinsichtlich einer KWK-Anlage nachzurüsten bzw. zu analysieren, ob bzw. unter welchen Bedingungen eine Nachrüstung sinnvoll ist. Dazu sollen Analysen und Gespräche durchgeführt werden, welche schließ-lich in einem Nachrüstungskonzept gemündet haben. So wurde in Zusammenarbeit mit den Heizwerkbetreibern, einzelnen Ex-perten und den Rohstofflieferanten ein wirtschaftlich tragbares Konzept erarbeitet. Ziel ist es, eine nachhaltige und resiliente Energieversorgung zu erzielen und das Bewusstsein in der Region für nachhaltige Enerieträger zu schärfen.

Projektablauf

Zu Beginn erfolgte eine Erarbeitung der Rahmenbedingungen. So wurden technische, rechtliche und wirtschaftliche Punkte auf-bereitet und abgestimmt. Die Vorlaufzeit für diese Maßnahme beträgt mindestens 12 Monate. Ansprechperson ist der KEM-Manager. Experten bzw. Planer wurden entsprechend einbezogen. Die Umsetzung erfolgt mit Unterstützung durch die jeweiligen Heizwerke bzw. Rohstofflieferanten selber. Baubeginn für die 2. KWK-Anlage war im September 2020. Die Fertigstellung ist mit Dezember 2020 geplant. Das Rohstoffversorgungskonzept basiert auf Hackgut aus der Region. Der Großteil des Orts Waldbach und fast alle öffentlichen Gebäude werden über die Nahwärme versorgt, wobei zusätzlich zur KWK-Nachrüstung auch eine Net-zoptimierung durchgeführt wurde.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Die Vorlaufkosten belaufen sich auf die Organisation, die Analyse, Konzepterstellung, Bauplanung und das baurechtliche Geneh-migungsverfahren. Diese belaufen sich auf ca. 10 % der Investitionskosten.
Die Umsetzung der KWK-Anlage erfolgt direkt durch den jeweiligen Heizwerkbetreiber, weshalb auch die Investitionskosten von diesem aufgebracht werden. Die Leistung beträgt 60 kW thermisch und 20 kW elektrisch, wodurch jährlich mindestens 100 MWh an Biomasse-Strom erzeugt werden kann. Für den Betrieb besteht eine Oemag Tarifförderung.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Setzt man voraus, dass je kWh elektrischer Energie in Österreich rund 300 g CO2 verursacht werden, so können mit der KWK-Anlage direkt 30 t CO2 jährlich eingespart werden. Hinzu kommt noch die Biomassewärme, welche weiters auch zu einer Redu-zierung von CO2 beiträgt.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Es ist erstaunlich, wie sinnvoll eine Nachrüstung einer kleinen KWK-Anlage für kleine Heizwerke ist. Durch die Aufbereitung dieses Themas wurde sichtbar, wie vielfältig die KEM ist und welche Erfolge dahingehend erzielt werden können.

Nachhaltige Perspektiven

Die nachhaltige Perspektive dieser Maßnahme ergibt sich durch die Sensibilisierung der Heizwerkbetreiber.  Durch die KEM konn-te daher ein wesentlicher Anstoß gegeben werden, damit die Stromproduktion noch nachhaltiger wird.

Motivationsfaktoren

Ähnliche Projekte werden in anderen Regionen schon seit einigen Jahren umgesetzt, wobei noch nie so viele KWK-Anlagen auf so engem Raum realisiert wurden.

Links

Modellregions-Manager

Wagner Helmut
Wagner Helmut

     43-3336-20261
     43-664-5453704
     wagner@energie-haustechnik.at

Berufliche Laufbahn

gelernter Sanitär- und Klimatechniker- Gas-,Wasser-und Heizungsinstallation
Meisterprüfung Heizungstechnik, Befähigungsprüfung Sanitärtechnik
Ausbildung zum zertifizierten Energieberater nach ARGE EBA
Zertifizierung zum ÖKO-Energietechniker für Wärmepumpen
Unternehmer seit 01. Mai 2014


Ort
Sankt Jakob im Walde
Öffnungszeiten
Montag: 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr oder nach telefonischer Terminvereinbarung

Wir haben uns überlegt, ob eine Nachrüstung von KWK-Anlagen bei den bestehenden Heizwerken sinnvoll ist. Daher haben wir Analysen und Gespräche durchgeführt, welche nun dazu geführt haben, dass sich eine 2 KWK-Anlage bereits knapp vor der Inbetriebnahme befindet und eine 3. KWK-Anlage in Planung ist. Die dabei erzielten Erfahrungen möchten wir nun mit anderen KEMs, Interessierten oder Heizwerkbetreibern näher bringen.