Ziel war es, in den Gemeinden der Klima- und Energiemodellregion die teils veralteten und ineffizienten Straßenbeleuchtungsanlagen auf neuesten und gesetzlich notwendigen Stand zu bringen…und das in einem gemeinsamen umfassenden Projekt. Das heißt, alle Gemeinden der KEM Region schlossen sich zusammen. Dadurch konnte das bestmögliche Ergebnis erreicht werden – im Bereich: Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit, geballtes Auftreten der Gemeinden….“Gemeinsam ist man stärker“!
Aufgrund der aktuellen Gesetzeslage, müssen bis spätestens 2017 alle Straßenlampen in Österreich auf energieeffiziente Systeme umgerüstet werden! Für viele Gemeinden bedeutet das einen immensen finanziellen Aufwand. Vielerorts werden noch Quecksilberdampf-Hochdrucklampen verwendet. Diese, sowie einige andere, verlieren jedoch bis 2015 die CE-Kennzeichnung und dürfen somit nicht mehr in der EU verkauft werden.
Messbare Ziele: Reduzierung des derzeitigen Stromverbrauches mittels Umrüstung auf LED-Beleuchtung, dadurch langfristige Einsparung an Kosten im Bereich Betriebsführung (LED wartungsärmer als andere Beleuchtungsmittel bzw. Systeme), …
Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen, weshalb die Erfolgsfaktoren wie z.B. die tatsächliche Energieeinsparung erst nach Umsetzung überprüft werden können.
Projektbeginn: 09. April 2015
An diesem Tag fand ein Treffen mit allen Gemeindevertretern, Energiebeauftragten und weiteren Entscheidungsträgern der Gemeinden statt. Das Programm der KEM-Schmidatal für das Jahr 2015 wurde präsentiert. Schnell kristallisierte sich heraus, dass das Thema „Umstellung Straßenbeleuchtung im Schmidatal“ in der Prioritätenliste ganz oben stand. Die Gunst der Stunde wurde sogleich genutzt und weitere Vorgehensweisen und Termine besprochen bzw. festgelegt. Der nächste Schritt bestand darin, einen Workshop, mit integrierter Präsentation möglicher Verfahrensarten zum Thema Straßenbeleuchtung, zu organisieren. Dazu wurden zwei Experten, mit unterschiedlichen Zugangsweisen, eingeladen. Von Seiten der EVN stellte ein Vertreter das Komplettlösungsangebot – Lichtservice – vor. Die Fa. LUX Beleuchtungskonzepte – ZT Feldner präsentierte die Lösung über ein mögliches Ausschreibungsverfahren, dass mehr Flexibilität im gesamten Ablauf bietet und Einflussnahme in spätere Entscheidungsprozesse zulässt. Im Anschluss startete eine gemeinsame Diskussionsrunde und ein Workshop, wo alle Ideen, Meinungen, Statements … gesammelt und verarbeitet wurden. Die Entscheidung fiel auf das System eines Ausschreibungsverfahrens, mit vorheriger Bestandsaufnahme des gesamten Straßenbeleuchtungsnetzes in der KEM – Schmidatal. Es wurden 7 Firmen zur Angebotsabgabe – Bestandsaufnahme – aufgefordert. Nach einer Verhandlungsrunde mit den zwei Bestbietern, bekam die Fa. LUX Beleuchtungssystem den Zuschlag. Bereits am 08. Oktober 2015 präsentierte Hr. Ing. Gruber die Ergebnisse für das gesamte Schmidatal und für die einzelnen Gemeinden. Spätestens jetzt wurde jedem klar, dass die bestehenden Anlagen teilweise in einem schlechten Zustand sind und schleunigst Handlungsbedarf notwendig ist. Gleichzeitig wurde ein Sanierungsplan bzw. Gesamtkonzept für das gesamte Gebiet, sowie für die einzelnen Gemeinden, erarbeitet und eine Kostenschätzung abgegeben … mögliche Förderungen und Einsparungspotenziale aufgrund Energieeffizienzmaßnahmen miteingerechnet! Eine qualitätsvolle Bestandsaufnahme ist ein unbedingtes „MUSS“ um konkrete Aussagen in allen Belangen treffen zu können! Insgesamt wurden 4631 Lichtpunkte aufgenommen und durch die gemeinschaftliche Beauftragung konnten erheblich Kosten gespart werden. Am 12. November 2015 war es dann soweit – alle sechs Bürgermeister meiner Gemeinden beschlossen, das Projekt „Umstellung Straßenbeleuchtung“ gemeinsam umsetzen zu wollen! Jetzt ging es an die Detailarbeit…Termine koordinieren, Umsetzungsplan erstellen, konkrete Maßnahmen festlegen (in den einzelnen Gemeinden – Konzepte erarbeiten), Kosten-Förderungen-Wahl des Vergabeverfahrens konkretisieren…Zusätzlich wurde ein Vergaberechtsexperte zugezogen, da das Vorhaben einer gemeinschaftlichen Ausschreibung, vergaberechtlich, doch einigermaßen komplex ist. Als Auftraggeber tritt der Landschaftspark Schmidatal auf – alle sechs Gemeinden sind Mitglieder des Vereins. Dadurch wurde ein wesentlich effizienterer und schnellerer Ablauf erreicht! „Einer für alle, alle für einen“….dieses Zitat würde in diesem Fall gut zutreffen. Mittlerweile befinden wir uns mitten im Verhandlungsverfahren einer öffentlichen Ausschreibung mit vorheriger Bekanntmachung. Mit Abschluss der Verhandlungen (Mitte März) und des Verfahrens werden alle Ergebnisse veröffentlicht und publiziert. Geplanter Baubeginn wird April sein und mit spätestens 30.09.2015 sollen alle Energieeffizienzmaßnahmen abgeschlossen sein. Mit diesem Projekt können mindestens 30 % Energie eingespart werden. Aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit mit den Gemeindevertretern konnten relativ rasch positive Lösungen in wichtigen Entscheidungsprozessen gefunden werden.
Lichtpunkte im gesamten KEM-Gebiet: 4.631 St.
Schmidatal Kosten Gesamt_nach Endverhandlung: 8.340.000 (inkl. USt.) – inkludiert Bauleistungen, Elektroleistungen, Beleuchtung, Tragwerkssanierung und außerdem Finanzierung und Betriebsführung (20 Jahre)
Finanzierung: Geschäftsmodell (CONTRACTING - Die Investition rechnet sich im Wesentlichen über die Einsparung der Betriebskosten, das sind Strom- und Wartungskosten, die Finanzierung erfolgt über den Contractor)
- Vertag auf 20 Jahre (Energie, Wartung, Erneuerung u. Investition, Finanzierung, Betrieb u. Wartung)
Förderungen:
- Lichtpunktförderung-Bedarfszuweisungsmittel für Straßenbeleuchtung - Für den Ersatz und die notwendige Verdichtung bestehender Lichtpunkte werden 30% der Anschaffungskosten, maximal 100 Euro je Lichtpunkt gefördert. Umsetzung bis 30.09.2016!
- Elena-EU-Förderprogramm (Zusage liegt vor)
- Landesfinanzsonderaktion
Gemeinsame Abwicklung des Projektes – Bestandsaufnahme, Projektierung, Ausschreibung, Umsetzung…dadurch auch wirtschaftlich sehr effizient – enorme Kostenersparnis war möglich!
Stärkung der Region, Zusammengehörigkeitsgefühl wurde gesteigert, gemeinsames Auftreten in der Öffentlichkeit
Landschaftspark Schmidatal bekam zwei zusätzliche Mitglieder (statt 4 Gemeinden nun 6 Gemeinden – KEM Schmidatal) – öffentlichkeitswirksames Zeichen!
Besonders positiv aufgefallen ist die gute Zusammenarbeit der einzelnen Bürgermeister bzw. zw. den Gemeindevertretern! Dadurch wurden Entscheidungsprozesse wesentlich beschleunigt!
Gute Aufbereitung der Basisunterlagen besonders wichtig – Bestandsunterlagen, Bedarfsanalysen, Kostenschätzungen, Konzepterarbeitung…erst dann kann man konkrete Projektmaßnahmen planen.
Von Anfang an einen Terminplan vorlegen und koordinieren! KEM-Manager übernimmt die Funktion des Koordinators zwischen den einzelnen Parteien: Gemeinden, Ausschreibende Stelle…Infostelle, Terminabstimmungen…fungiert auch als Vertrauensperson für die Gemeindevertreter! Informiert über Fördermöglichkeiten, Vorgangsweise…Drehscheibe!
Folgeaktivität: Vorgehensweise färbt auf andere Projekte ab – wenn man den Prozess einmal durchgemacht hat, bzw. die Erfahrungen gesammelt hat, geht´s beim Zweiten schon leichter und schneller.
Regionszusammengehörigkeit wurde erhöht, positiv für weitere Projekte…in der Abwicklung, Organisation.
Studium:
Oktober 2018 – August 2022 Bachelorstudium Physik an der Universität Wien
Studienabschluss am 25.08.2022
Seit Oktober 2022 Masterstudium Physik an der Universität Wien
Berufserfahrung während dem Studium:
Mai 2018 – Oktober 2022 Assistent der Klima- und Energiemodellregion
Schmidatal/Manhartsberg
Seit Sommer 2019 Campleiter von Erlebnissportwochen bzw. Fußballcamps
für Kinder
DI Silvia Köllner: „An diesem Projekt hat mich besonders gereizt, zu versuchen, alle sechs Gemeinden meiner Region in ein Boot zu holen und die Straßenbeleuchtung gesamtheitlich umzustellen und zu sanieren. In der gesamten Region können wir mind. 30 % Energie einsparen. Aufgrund des gesamtheitlichen Ansatzes dieses einmaligen Projektes könnte es vielleicht sogar mehr werden, da durch die sehr effiziente Vorgangsweise einiges an Ressourcen gespart werden konnte.“