Energie sparen mit regionalen Lebensmitteln

Die KEM-Schilcherland hat die Bedeutung regionaler Lebensmittel für die Emissions-, Energieeinsparung, den sozialen Zusammenhalt und der regionalen Wertschöpfung in den Vordergrund gerückt. Durch ein umfangreiches Maßnahmenbündel, Vorträge, Veranstaltungen, Durchführung von Interviews mit ProduzentInnen aus der Region, Öffentlichkeitsarbeit und dem Highlight, der Umsetzung des Klimagartens, konnte der Mehrwert für die Themen Energie, Klima, sozialer Zusammenhalt und regionaler Wertschöpfung durch regionale Lebensmittel verdeutlicht werden.

Modellregion:
Eine Region ist am Zug *
Modellregions-Manager:
Mag. Killmann Jan
Projektinhalt und Ziel

Ausgangspunkt der Maßnahme war die Tatsache, dass ein Großteil der produzierten Treibhausgase der Industrieländer auf die Ernährung und unser Konsumverhalten zurückzuführen ist. Innerhalb der Maß-nahme war es das Ziel bewusstseinsbildende Maßnahmen für die Bedeutung der regionalen Lebensmittel aufzuarbeiten und einen Praxisbezug herzustellen. Der Energieregion war es ein Anliegen den ge-samten Kreislauf der Nahrungsmittelproduktion aufzugreifen (Anbau, Produktion, Transport, Dünger…) und dadurch ein umfangreiches Bewusstsein für das Produkt Lebensmittel zu schaffen.

Das Projekt war in drei Schwerpunkte unterteilt: 1. Veranstaltungen, 2. Regionale Produzenten im Por-trait und 3. Generationen- Klimagarten. Um die Maßnahmen mit messbaren Zielen zu hinterlegen wurde zu Beginn die Anzahl von Aktionen definiert: 3 Veranstaltungen, 6 Interviews mit regionalen ProduzentInnen, Unterstützung in der Umsetzung von 1 Generationen/Klimagarten, begleitende Öffentlichkeits-arbeit. Während der Umsetzung der Maßnahme wurden alle definierten Ziele erreicht und die Erwartungen bei weitem übertroffen.

 

 

Projektablauf

Die Umsetzung der Maßnahme wurde zu Beginn in drei Maßnahmen (Veranstaltungen, Interviews und Generationen-/Klimagarten) aufgeteilt.
Um einen Überblick über die Vielfalt der regionalen Märkte und Produzenten in der Region zu erreichen wurde ab Herbst 2014 ein intensiver Austausch mit dem regionalen Verein „Schilcherland Spezialitäten“ und der LAG Schilcherland begonnen. Hier wurden für den Schwerpunkt „Regionale ProduzentInnen im Portrait“ erste Definitionen und Kriterien festgelegt. Die Aktivitäten sollten auch in der Öffentlichkeit publik gemacht werden. Hierfür wurde eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit über den Newsletter der Energieregion Schilcherland betrieben und eine erste Kick-off Veranstaltung am 27.02.2015 zum The-ma „Einkaufen.Klima.Bewusst“, abgehalten. Die Planungsarbeiten des Generationengartens, später Namensänderung auf Klimagarten, wurden bereits im Frühjahr 2014 begonnen. Hier ist man mit der Ener-gieagentur Weststeiermark eine Kooperation eingegangen, um einen kompetenten Partner im Bereich Gartenbau und der späteren Pflege und Bespielung zu haben. Durch den Rückhalt aus der Stadtgemeinde Deutschlandsberg wurde ein ca. 3.000 m² großes Areal in zentraler Stadtlage für den Klimagarten zur Verfügung gestellt. Nach Urbarmachung des Geländes wurden mit Februar 2015 erste Schritte in der Gartengestaltung begonnen.
Mit Frühjahr 2015 wurden mit der Bepflanzung (Beete, Hügelbeete, Hochbeete) und der Zusammenstellung der Pflanzensorten (Küchenkräuter, Obststräucher, Stauden etc.) innerhalb des Beschäftigungspro-jektes „Haus der Energie“ gestartet. Weitere Schritte der Planung betreffen die Anzucht (generative und vegetative Vermehrung) aus Saatgut; mehrmaliges Umtopfen; Zeitplan der Pflanzung; Düngung mit Mulchmaterial; Vergesellschaftung der Gemüseraritäten; alte Obstbaum- und Strauchsorten und die Erweiterung der Gartenbereiche (Bau von Hochbeeten etc.). Mit Sommer 2015 hat sich der Klimagarten prächtig entwickelt und in diesem Sinne wurden zwei Veranstaltungen direkt im Klimagarten abgehalten. Die erste Veranstaltung fand am 7.7.2015 unter dem Motto: „Solares Grillen“ mit SchülerInnen aus der HAK Deutschlandsberg und Interessierten statt. Mit einem vom „Haus der Energie“ zu Verfügung gestellten Solar-Grill wurden köstliche Gerichte aus dem Garten zubereitet und vieles über den Anbau und die Pflege von Gemüse-, Obst- und Kräutersorten vermittelt. Am 07.08. 2015 folgte bereits die zweite Veranstaltung unter dem Motto „Garten verbindet“. Hierbei stand der Klimagarten als bin-dendes Glied für den internationalen Austausch, mit unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen aus Ägypten, Syrien, Somalia, Senegal, Pakistan und Afghanistan, im Vordergrund. Bei gemeinsamer Arbeit im Garten konnten nicht nur Gemeinsamkeiten in der Ernährung ausgetauscht werden, sondern auch ein spannender Einblick in die unterschiedlichen Kulturen und Lebensweisen ermöglicht werden. Der größte Ausbau des Klimagartens konnte mit Sommer 2015 fertiggestellt werden. Für die gegenwärtige und zukünftige Betreuung des Klimagartens zeichnet sich die Energie Agentur Weststeiermark mit dem Beschäftigungsprojekt „Haus der Energie“ verantwortlich und wickelt es zukünftig unter punktueller Mitwirkung der Stadtgemeinde Deutschlandsberg (Außendienstmitarbeiter) ab.
Neben dem Klimagarten- und Veranstaltungsschwerpunkt hat man mit Frühjahr 2015 verstärkt Gespräche mit dem Obmann der Schilcherland Spezialitäten, Franz Deutschmann, geführt, um den Schwer-punkt „Regionale ProduzentInnen im Portrait“ umzusetzen. Ziel war es eine vollständige regionale ProduzentInnenpalette aus nachhaltiger und bestenfalls biologischer Landwirtschaft zu veröffentlichen. Nach der endgültigen Auswahl der ProduzentInnen im Sommer 2015 wurde ein Fragebogen mit spezifi-schen Fragen zu Klimastil, Regionalität und Nachhaltigkeit ausgearbeitet. Über den Winter 2015/2016 wurden insgesamt 6 Interviews mit ProduzentInnen aus der Region durchgeführt. Als Abschluss der Maßnahme „Energie sparen mit regionalen Lebensmitteln“ wurden die Interviews in zweiwöchigem Abstand im Newsletter der Energieregion Schilcherland bis Ende April 2016 veröffentlicht.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Eine Amortisation kann für dieses Bewusstseinsbildungs-Projekt nicht berechnet werden.

 

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Durch die Umsetzung des Maßnahmenbündels konnte eine umfassende Bewusstseinsbildung für die Bedeutung von regionalen Lebensmitteln geschaffen werden. Das große Interesse in der Bevölkerung für eine gesunde Ernährung und eine klimafreundliche Produktion war in allen Schwerpunkten deutlich zu spüren. Obwohl die Erfolge der Maßnahme zum derzeitigen Zeitpunkt nicht messbar sind, zeigen die Reaktionen aus der Region deutlich, dass der Trend des Einkaufverhaltens in der Bevölkerung in Richtung regionale und biologische Lebensmittel zeigt.

 

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Projektziel war es das Bewusstsein für regionale Lebensmittel in der Region zu stärken und BürgerInnen zu motivieren zukünftig bewusster Einzukaufen. Die Rückmeldung, Anzahl der Besucher an den Veranstaltungen und Besucher im Klimagarten, Feedback von regionalen ProduzentInnen zeigen, dass die gesetzten Aktivitäten zum Erfolg geführt haben.

Über das Projekt wurde in den Medien der KEM (Energie-Newsletter, Webseite) über die Medien der Kooperationspartner sowie in Gemeinde- und Regionalzeitungen berichtet und auf diesem Weg der Bevölkerung vorgestellt.

Nachhaltige Perspektiven

Im Zuge des Projektes kann festgehalten werden, dass das Thema gesunde und regionale Ernährung alle Bevölkerungsgruppen interessiert und dadurch die Themen Klimaschutz und Energieeffizienz sehr gut kommuniziert werden können. Das Thema Lebensmittel hat am Beispiel des Klimagartens gezeigt, dass das Thema Ernährung nicht nur Generationen sondern auch soziokulturelle Brücken bauen kann. Als Folgeprojekte sind die laufenden Veranstaltungen und Ausflüge in den Klimagarten zu nennen. Durch die Umsetzung des Klimagartens ist das Thema nachhaltig in der Region verankert. Bei der Umsetzung eines solchen Projektes muss die weitere Betreuung und Bewusstseinsbildung nach der eigentlichen Projektumsetzung sichergestellt sein.

 

 

Motivationsfaktoren

Als Motivation für den Schwerpunkt Klimagarten diente der bereits erfolgreich angelegte Klimaschutzgarten „Gosendorf“ in der KEM-Grünes Band Mureck.
Kooperationspartner:

KEM-Grünes Band Mureck

Energieagentur Weststeiermark

www.energie-agentur.at

 

Modellregions-Manager

killmann_jan.jpg
Mag. Killmann Jan

     43-3462-70000
     43-664-3570744
     office@energieregion-schilcherland.at
Ort
Frauental an der Lassnitz

Modellregionsmanager Jan Killmann: "Die Ernährung ist für rund 1/3 der Umweltbelastungen in Europa verantwortlich. Während der Maßnahmenumsetzung konnte der Bevölkerung nicht nur die Komplexität der Klimaauswirkungen in der landwirtschaftlichen Produktion näher gebracht werden, sondern auch verdeutlicht werden, dass jeder Konsument durch einen bedachten Bezug von regionalen und bestenfalls biologischen Lebensmittelprodukten viel für das Klima und die regionale Wertschöpfung leisten kann.