Knapp 220 einzelne Photovoltaik-Anlagen im Ausmaß von rund 30.000 m² Gesamtfläche und einer Gesamtleistung von 4,3 MW peak wurden von 2013/2014 auf Dächern errichtet und an das bestehende Sonnenkraftwerk angeschlossen, das in Summe damit auf 4,3 MW peak Leistung angewachsen ist und damit größtes Sonnenkraftwerk Österreichs ergibt. Finanziert wurde das Kraftwerk zum Großteil wieder über ein Bürgerbeteiligungsmodell mit einer Laufzeit von 6 bzw. 13 Jahren.
2015 steht bei Helios abermals eine Ausbaustufe an. Weitere 25 Einzelanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 850 kWp vergrößern das Gesamtkraftwerk auf über 5 MW peak.
Ausbau des Sonnenstromanteils in der KEM mit größtmöglicher Finanzierung durch BürgerInnenbeteiligung.
Messbare Ziele:
Siehe dazu auch mein persönliches Statement weiter unten.
Auch die zweite Ausbaustufe hat in der österreichischen aber auch internationalen Energieszene wieder Wellen geschlagen und wurde in den verschiedensten Medien vorgestellt. Der Energie Bezirk Freistadt, als 100 % iger Eigentümer der Helios Sonnenstrom GmbH wurde von Eurosolar Austria ausgezeichnet und ist österreichischer Solarpreisträger.
Punkto Rückschläge sind sicherlich die ständig ändernden Rahmenbedingungen für den Ausbau von Ökostromanlagen anzuführen bzw. die Unerfahrenheit Österreichs bei der Umsetzung von BürgerInnen-beteiligungsmodellen (Stichwort FMA).
Wie schon weiter oben ausgeführt hat das Projekt dazu geführt, dass auch sehr viele Privatpersonen motiviert wurden auf den eigenen Dächern PV-Anlagen zu errichten. Wie schon erwähnt, ist der regio-nale Sonnenstromanteil am Gesamtstromverbrauch seit den Aktivitäten von Helios von ca. 1 % auf 8 – 10 % gestiegen. Alleine im PV-Bereich wurden in den letzten 3 Jahren in der KEM Investitionen von ca. € 25 Millionen ausgelöst.
Zumindest in der ersten Ausbauphase war von Vorteil, dass durch die langjährigen Beziehungen zu den Gemeinden bereits ein gutes Vertrauen bestand und dadurch rasch die einzelnen PV-Projekte zur Fördereinreichung und schließlich zur Realisierung gebracht werden konnten.
Für den Erfolg des Gesamtprojektes ist die sorgfältige Auswahl der PV-Anlagenstandorte nach Ertrags-daten besonders wichtig. Bei der zweiten Ausbaustufe waren wir selber strenger, da erfahrener, als bei der ersten Ausbaustufe.
Das Projekt hat den Bekanntheitsgrad der KEM positiv beeinflusst.
Nicht jede noch so kleine Region muss/soll ein Bürgerbeteiligungsmodell selbst erfinden. Die Entwicklungskosten sind nicht zu unterschätzen. Kooperationen werden an dieser Stelle empfohlen.
Unsere größte Motivation rührte daher nach jahrelanger Bewusstseinsbildungsarbeit für Klimaschutz- und Energie endlich einmal ein größeres Projekt umsetzen zu können.
PV-Bürgerbeteiligungsprojekte wurden in mehreren KEM´s umgesetzt. Z.B.: Donau Böhmerwald, Eferding,…
Mag.a Sylvia Steininger ist seit Oktober 2024 als KEM- und KLAR-Managerin in der Region Mühlviertler Kernland für den Verein Energiebezirk Freistadt tätig. Sie ist in Oberösterreich aufgewachsen und lebt seit über 13 Jahren mit ihrer Familie in einer Landgemeinde im Mühlviertler Kernland nahe der tschechischen Grenze. Mit ihrer umfassenden Ausbildung in Soziologie, Politikwissenschaft und Mediation sowie ihrer langjährigen Berufserfahrung als leitende Projektkoordinatorin und Unternehmensberaterin mit Schwerpunkt Nachhaltigkeitsmanagement und Moderation begleitet sie aktiv die Transformation hin zu einer nachhaltigeren Region. In der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Energie- und Klimaanpassungsprojekte setzt sie auf partizipative Prozesse und fördert den aktiven Wissenstransfer zwischen Gemeinden, Bürger:innen und Netzwerkpartner:innen, um gemeinsam innovative Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu finden. Weitere Details sind dem Lebenslauf zu entnehmen.
Modellregionsmanager Norbert Miesenberger: "Mit dem Ausbau des Sonnenkraftwerk der Helios Sonnenstrom GmbH zum größten zusammenhängenden Sonnenkraftwerk Österreichs ist es nicht nur gelungen das Kraftwerk des eigenen Unternehmens zu erweitern, sondern Hunderte BürgerInnen der KEM für Photovoltaik zu begeistern. So ist von 2011 bis 2014 die Anzahl der installierten PV-Anlagen in der KEM von 335 auf über 1.350 bzw. die Anlagenleistung von 1,7 MW peak auf über 13 MW peak angestiegen. Ca. 8 – 10 % des jährlichen Strombedarfs der KEM können damit abgedeckt werden und darauf sind wir stolz."