Revolution der Gebäudekühlung?

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greenstarter im Porträt. Wenn den drei Gründern von Social Cooling das gelingt, was sie sich vorgenommen haben, dann steht den Klimaanlagenherstellern gewaltige Konkurrenz ins Haus. Denn TerraBreeze, ein völlig neuartiges Raumluft-Kühlgerät, soll Innenräume mit 90 Prozent weniger Energie temperieren als herkömmliche Klimaanlagen.

 „Wir haben unsere Denkweise komplett geändert, viel getüftelt und auch Ideen, die anfangs verrückt klangen, ernst genommen und weiterverfolgt“, beschreibt Gründer und CEO Philippe Schmit, wie er gemeinsam mit Milan Demko (CTO) und Ben Assa (CFO) das Konzept für TerraBreeze entwickelt hat. Geholfen hat dabei, dass die drei Herren aus sehr unterschiedlichen Fachrichtungen kommen. Schmit ist Jurist mit viel Erfahrung in den Bereichen Menschenrechte und Nachhaltigkeit, Assa studierte Physik und Betriebswirtschaftslehre und Demko ist Maschinenbauer.

Von der Theorie zur Praxis. Ende Juni soll der erste Prototyp fertig werden und dann im Labor und bei B2B-Kund:innen getestet und weiterentwickelt werden. In rund einem Jahr möchte das Start-up die ersten Vorbestellungen entgegennehmen – mit einer Liefergarantie für Sommer 2026. Parallel dazu sucht Social Cooling nach Investor:innen, die nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch ein Netzwerk in den Bereichen Lieferkette und Distribution mitbringen.

90 Prozent weniger Energie im Vergleich zu den Produkten, die die Industrie weltweit millionenfach verkauft hat, klingen in Zeiten von Internetbetrug und Fake News verdächtig. Doch es ist nicht Magie, sondern Technologie – die bislang immerhin von Patentämtern und der greenstart-Jury bewertet wurde. Es handelt sich um zwei uralte Kühlmechanismen, die es in neuer Konstellation erlauben, der Raumluft einen erheblichen Anteil der Wärme zu entziehen, ohne dafür viel Strom zu verbrauchen. „Zusätzlich begreifen wir die Wärme nicht als Abfallprodukt, sondern gewinnen daraus Strom – nicht viel, aber genug, um damit den Ventilator anzutreiben. Ist die gewünschte Raumtemperatur erreicht, benötigt das Gerät kaum noch Strom aus dem Netz“, verrät Schmit.

Plug and play. Die zum Patent angemeldete Technologie von TerraBreeze kommt im Gegensatz zu sogenannten Splitanlagen ohne Mauerdurchbruch aus und spart daher auch Installationskosten. Eine Steckdose reicht. Laufen Tests und Finanzierung gut, möchte Social Cooling in einem halben Jahr die ersten motivierten Mitarbeiter:innen in den Bereichen Technik, Industrial Design und Vermarktung einstellen.

Von greenstart erwarten sich die drei Gründer Unterstützung bei der Strategie für den Markteintritt, der zuerst auf dem B2B- und später auf dem B2C-Markt stattfinden soll. „Wir freuen uns, dass wir mit greenstart auch in der Start-up-Szene präsent sind und über die damit verbundene Sichtbarkeit in der Fachwelt und der Öffentlichkeit“, sagt Schmit und würde sich auch freuen, wenn sich in der einen oder anderen KEM Early Adopters finden.

Hohe Klimarelevanz. „Kühlgeräte sind für zehn Prozent des weltweiten Stromverbrauchs und für vier Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich“, unterstreicht Schmit die Bedeutung der neuen Technologie. „Unsere Vision ist zu zeigen, dass Nachhaltigkeit und Komfort Hand in Hand gehen können und dass eines Tages angenehm temperierte Räume für alle erschwinglich werden.“

 

Weitere Informationen:

TerraBreeze by Social Cooling

greenstart