45 Millionen Euro für die Wärmewende

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Der Klima- und Energiefonds legt erstmals die breit gefächerte Förderinitiative „Leuchttürme der Wärmewende“ auf. Aus Mitteln des BMK werden die Sanierung betrieblicher und kommunaler Gebäude,  die umfassende Sanierung großvolumiger Gebäude und Quartiere, innovative Wärme- und Kälteversorgung sowie die Dekarbonisierung bestehender Fernwärmenetze unterstützt.

Die Ausschreibung „Leuchttürme der Wärmewende“ soll die Dekarbonisierung des Wärmesektors in Österreich fördern und beschleunigen. Es geht um die „Entwicklung und Demonstration von praxisrelevanten, zukunftsweisenden und replizierbaren (Gesamt-)Lösungen für eine klimaneutrale Wärme- und Kälteversorgung von Gebäuden und Quartieren“. Und um die nachhaltige und ressourcenschonende Sanierung des heimischen Gebäudebestands. Gesucht sind Projekte, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und sich nicht nur auf Wärme fokussieren, sondern auch Themen wie Ressourcenschonung, Klimawandelanpassung sowie Infrastruktur bis hin zu baukultureller Qualität und sozialer Nachhaltigkeit inkludieren.

Innovationslabor. Nicht nur Forschungs- und Umsetzungsprojekte werden gefördert, es soll auch ein „Dach“ für die Leuchttürme geschaffen werden: ein Innovationslabor als nationale Anlaufstelle, um die Wärmewende voranzutreiben, das aber auch internationale Kontakte aufbaut und pflegt. Es geht um das Sammeln und Teilen von Wissen, um die Bildung von Kompetenz-Clustern und um die Vernetzung von Forschung und Umsetzung sowie der Wärmewende-Akteur:innen untereinander. Innovative Leistungen sollen der Fachwelt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Vorstufe. Im zweiten Ausschreibungsschwerpunkt geht es um Sondierungen für innovative integrierte Projekte. Das sind Vorhaben, die sowohl einen F&E-Aspekt haben als auch ein Demonstrationsprojekt umsetzen und eine ganzheitliche und systematische Herangehensweise beinhalten. Es geht um Wärme- und Kälteversorgung, ums Sanieren sowie um das Rundherum – zum Beispiel Freiraumplanung, Mobilität, Ressourcenschonung, kreislauffähiges Bauen, Klimawandelanpassung und den Umgang mit dem Wasser.

Innovative und ressourcenschonende Umsetzung. Im dritten Ausschreibungsschwerpunkt steht die Umsetzung auf der Agenda. Schon bisher unterstützte der Klima- und Energiefonds betriebliche und kommunale Einzelprojekte im Rahmen des Programms Mustersanierung. Zahlreiche Schulen, Kindergärten, Gemeindegebäude und Bürohäuser wurden nach höchsten Energieeffizienzkriterien revitalisiert. Auf besonderes Interesse stießen Projekte wie das „Null-Energie“-Hotel Stadthalle, die thermische Sanierung des Hallenbads Gänserndorf oder die umfassende Sanierung eines alten Feuerwehrhauses und seine Umfunktionierung als Musikschule in Velden. Derartige Projekte können auch weiterhin eingereicht werden. Denn die Mustersanierung wurde im Wesentlichen als Modul A1 in die Leuchtturm-Ausschreibung übernommen.

Zusätzlich werden nun auch Sanierungen großvolumiger Gebäude und Quartiere über das Modul A2 gefördert. Modul B wiederum fördert komplexere Umstellungen der Wärme- und Kälteversorgung in Gebäuden und Quartieren. Modul A2 und Modul B sind kombinierbar.

Das heuer abgeschlossene Smart-Cities-Projekt Queen Gudrun II hätte wohl gute Chancen auf eine Zusage gehabt. Innerhalb von vier Jahren wurde ein umsetzungsorientierter Masterplan für die partizipative Sanierung eines ganzen Wiener Stadtteils – 140 Gebäude, die meisten aus der Gründerzeit – entwickelt. Ermittelt wurden der thermische Zustand und die Potenziale für Sanierung, Stadtbegrünung und Photovoltaik. Ein Demonstrationsprojekt und eine Grauwasserverwertungsanlage wurden umgesetzt, zwei Energiegemeinschaften gegründet.

Last but not least unterstützt Modul C die Dekarbonisierung bestehender Fernwärmenetze. Denn im Durchschnitt steckt derzeit mehr als ein Drittel Erdgas in der österreichischen Fernwärme. Man darf auf innovative Projekte zum Einsatz von  erneuerbaren Erzeugungsanlagen in den Wärmenetzen gespannt sein.

Online-Infoveranstaltung. Für potenzielle Einreicher:innen findet am 17. Dezember von 13 bis 15 Uhr eine kostenlose Online-Infoveranstaltung statt. Den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

Matchmaking-Event. Am 23.1.2025, 9:30 – 10:30 Uhr findet zudem eine „Matchmaking-Veranstaltung“ zum Förderprogramm statt. Diese bietet die Gelegenheit, sich zu vernetzen, Projektpartner:innen kennenzulernen und Ideen auszutauschen, um gemeinsam innovative Lösungen für die Wärmewende zu entwickeln. Eine Anmeldung ist unter folgendem Link möglich.

Die Ausschreibung ist bis 17. April 2025, 12.00 Uhr, geöffnet. Einreichungen für das Innovationslabor, die Sondierungen und kooperative F&E-Projekte sind an die FFG zu richten. Alle Umsetzungsprojekte wickelt die KPC ab.

 

Weitere Informationen:
Ausschreibung „Leuchttürme der Wärmewende“ 2024
Leitfaden
Ausschreibungsdokument „Sanierung für betriebliche und kommunale Einzelprojekte“
Leitfaden für Modul C/Fernwärme
Online-Infoevent „Leuchttürme der Wärmewende“