Im Rahmen der UN-Klimakonferenz (COP24) in Katowice präsentierte der Klima- und Energiefonds seine beiden Bottom-up-Programme Klima- und Energie-Modellregionen (KEM) und Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR), die Start-up-Initiative greenstart sowie den europaweit ersten nationalen Sachstandsbericht Gesundheit, Demographie und Klimawandel.
In manchen Regionen Österreichs wird sich die Anzahl der Hitzetage bis zur Jahrhundertwende verzehnfachen. In ganz Europa ist mit 50 Mal mehr klimabedingten Todesfällen zu rechnen. Diese Erkenntnisse aus dem nationalen Sachstandsbericht Gesundheit, Demographie und Klimawandel präsentierten Klimafonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth und der Leiter des 66-köpfigen Forschungsteams, Willi Haas, bei einem gemeinsamem Side-Event mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der EU-Kommission und dem Climate Change Center (CCCA) am 14. Dezember.
Bereits einen Tag zuvor hatte Höbarth gemeinsam mit den Programm-Managern Christoph Wolfsegger und Gernot Wörther die Klima- und Energie-Modellregionen sowie die Klimawandel-Anpassungsmodellregionen vorgestellt. Unterstützung erhielten sie durch den KEM-Manager des Jahres, Alexander Simader (KEM Unteres Traisental-Fladnitztal), sowie durch Dorothee Glöckle von der KLAR Vorderwald-Egg.
Austausch und Vernetzung. „Die drohende Klimakatastrophe abzuwenden, ist eine gewaltige Herausforderung. Denn die Energie- und die Mobilitätswende betreffen alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche“, erklärt Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds. „Daher ist es entscheidend, dass nicht nur auf internationaler und nationaler Ebene Maßnahmen zur Rettung unseres Planeten getroffen werden, sondern auch in jedem Dorf und jeder Stadt. Mit seinen Programmen KEM und KLAR unterstützt der Klima- und Energiefonds diese Energie- und Mobilitätswende von unten. Es war uns sehr wichtig, die positiven Erfahrungen aus unseren Programmen mit der internationalen Gemeinschaft zu teilen und auch andere Länder einzuladen, vergleichbare Schritte zu setzen.“
Wolfsegger saß auch am Podium einer Diskussionsveranstaltung von UNIDO und Global Environment Facility zum Thema Start-ups (Cleantech Innovation and Entrepreneurship for Transformative Climate Solutions). Hier stellte er unter anderem die Klimafonds-Start-up-Initiative greenstart vor. „Die COP24 bot für den Klima- und Energiefonds eine ausgezeichnete Gelegenheit zum internationalen Austausch sowie zum Knüpfen und Pflegen guter Kontakte“, so Wolfsegger.
KEM. Das KEM-Programm wurde 2009 vom Klima- und Energiefonds entwickelt. Im Jahr darauf nahmen die ersten Modellregionen ihre Arbeit auf. Heute sind insgesamt 91 Klima- und Energie-Modellregionen aktiv. Deren KEM-ManagerInnen fungieren als Schnittstelle zwischen Gemeinden, Wirtschaft und Bevölkerung. Sie entwickelten bislang mehr als 4.100 Projekte in den Bereichen Bewusstseinsbildung, Energieeffizienz, erneuerbare Energie und Mobilität.
KLAR. Im Herbst 2016 rief der Klima- und Energiefonds die Klimawandel-Anpassungsmodellregionen ins Leben. Derzeit spüren 20 Regionen – bestehend aus 176 Gemeinden mit mehr als 400.000 EinwohnerInnen – die Gefahren durch den Klimawandel auf und erarbeiten Gegenstrategien. Wissenschaftlich begleitet werden sie durch das Umweltbundesamt und die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Bis 29. März 2019 können sich weitere Regionen als KLAR bewerben.
Sachstandsbericht Gesundheit, Demographie und Klimawandel