Im Rahmen der 7. Klima- und Umweltfilmtage Baden schlüpften die SchülerInnen von vier Maturaklassen in die Rolle von PolitikerInnen. Sie verhandelten bei der „UN-Klimakonferenz der Jugend“ Maßnahmen gegen die Klimakrise – und waren erfolgreicher als die internationale Politik.
Am 13. Oktober verwandelte sich das Cinema Paradiso in Baden in einen Konferenzsaal. Die SchülerInnen aller vier Maturaklassen des BG/BRG Biondekgasse folgten der Einladung zur „UN-Klimakonferenz der Jugend“, die von der Klima- und Energie-Modellregion Baden-Energiekur II in Kooperation mit CliMates Austria organisiert wurde. Unter Einhaltung strenger Corona-Regeln verhandelten sie in zwei Gruppen Maßnahmen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes.
Länder(gruppen) vertreten. Den Anfang der beiden Klimakonferenzen bildete jeweils eine halbstündige Einführung durch CliMates Austria. Dabei wurden Informationen zur Klimakrise und zu den Abläufen bei Klimakonferenzen vermittelt. Danach bildeten die Jugendlichen sechs Ländergruppen: EU, USA, China, Indien sowie andere Industrieländer und Entwicklungsländer. In diesen Gruppen diskutierten die SchülerInnen ihre jeweiligen Positionen und wählten jeweils eine/n SprecherIn.
Hightech-Unterstützung. „Die Konferenzen laufen nach einem vereinfachten Modell ab“, erklärt Isabel Zangerl von CliMates Austria. „Dazu wurde am Massachusetts Institute of Technology (MIT) eine Software namens C-ROADS entwickelt, die den TeilnehmerInnen sofort anzeigt, welche Auswirkungen die von ihnen geplanten Maßnahmen auf die globale Erwärmung haben.“ Zur Auswahl stehen dabei drei Kategorien: Der Stopp der Abholzung von Wäldern, die Aufforstung sowie Emissionsreduktionen bei Industrie, Ernährung und Mobilität.
Nach den länderinternen Verhandlungen wurden die jeweiligen Positionen im Plenum vorgestellt und diskutiert. „Spätestens dabei zeigte sich, mit welcher Begeisterung sich die Jugendlichen ihrer Aufgabe stellten“, meint KEM-Manager Gerfried Koch, der die erste der beiden Konferenzen beobachtete. Doch trotz aller Begeisterung verfehlten die Jugendlichen das Ziel von 1,5°C. Immerhin gelang es ihnen, die Erwärmung auf 1,8°C in der ersten und 1,9°C in der zweiten Konferenz zu begrenzen. Den Abschluss bildete jeweils eine Reflexionsrunde mit den TeilnehmerInnen.
Angebot für Schulen. CliMates Austria bietet die Durchführung von Jugendklimakonferenzen den österreichischen Schulen und anderen Interessierten – natürlich auch den Klima- und Energie-Modellregionen – an. Die Kosten dafür betragen drei Euro pro TeilnehmerIn. Das Programm C-ROADS steht zur Onlinenutzung und zum Download kostenlos zur Verfügung.
Unter dem Motto „Rethinking the Future Together“ fand heuer auch die dritte „Local Conference of Youth Austria“ (LCOY) im Großformat statt. Von 6. bis 8. November konferierten rund 350 junge Menschen zwischen 14 und 30 Jahren an der Akademie für angewandte Kunst in Wien. Alle Informationen dazu gibt es hier.