Mit dem Green-Finance-Programm unterstützt der Klima- und Energiefonds erstmals nachhaltige Investitionsprojekte bei der Erstellung von Businessplänen und bei den Nebenkosten zur Platzierung dieser Projekte auf dem Kapitalmarkt. Damit soll das Angebot an „grünen“ Investitionsmöglichkeiten vergrößert werden und mehr Geld in die Finanzierung der Energiewende fließen.
Wer sein Geld zur Beteiligung an der Energiewende und für umweltfreundliche Mobilitätsformen einsetzt, hilft dabei, die Pariser Klimaziele zu erreichen. Doch um Investitionsprojekte „bankable“ zu machen, entstehen den BetreiberInnen dieser Projekte hohe (Neben-)Kosten. Daher wirkt der Klima- und Energiefonds – als europaweiter Vorreiter – diesen Hürden nun mit dem neu aufgelegten Förderprogramm „Green Finance“ entgegen. Das Programm ist mit 1,1 Millionen Euro dotiert und soll die Möglichkeiten für private und institutionelle AnlegerInnen erweitern, sich mithilfe von Investitionen an der Gestaltung einer nachhaltigeren Wirtschaft zu beteiligen und damit einen positiven Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt zu leisten.
Geld für Energiewende. „Mit öffentlichen Investitionen, aber auch mit privaten Mitteln können wir am Weg in Richtung Klimaneutralität 2040 viel bewegen. Green Finance wird dabei eine wichtige Rolle spielen“, erklärt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
„Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, brauchen wir eine ganzheitliche Systemveränderung – davon sind auch private Geldanlagen nicht ausgenommen“, ergänzt Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth. „Wir möchten daher eine Win-Win-Situation schaffen, also einerseits AnlegerInnen dabei unterstützen, ihr Geld so zu investieren, dass nicht nur sie, sondern auch die Gesellschaft und die Umwelt davon profitieren. Andererseits möchten wir es FördernehmerInnen erleichtern, ein ansprechendes Angebot zu schaffen.“
Hürden beseitigen. Unterstützung gibt es nun für die detaillierte Darstellung der Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit von nachhaltigen Investitionsprojekten. Die EntwicklerInnen von Großprojekten werden über das Green-Finance-Programm bei der Erstellung von Businessplänen unterstützt, sodass potenzielle InvestorInnen transparente Informationen erhalten. Weiters werden im Rahmen des Programms 50 Prozent der Nebenkosten – zum Beispiel für Zertifizierungen, Kapitalmarktprospekte oder Plattformgebühren – übernommen. Damit können die Gesamtkosten von Green Bonds und Crowd-Financing-Projekten gesenkt werden. Je mehr nachhaltige Investitionsprojekte es auf den Finanzmarkt schaffen, umso größer wird das Angebot für verantwortungsbewusste InvestorInnen.
„Wir waren Pioniere in Österreich. Heute ist unser Unternehmen ein leuchtendes Beispiel dafür, dass Green Finance funktioniert“, meint Michael Trcka, CFO der WEB Windenergie AG. „Programme wie jenes des Klima- und Energiefonds verhelfen einem immer größer werdenden Wirtschaftszweig zu soliden Finanzierungen für nachhaltige Großprojekte und bieten AnlegerInnen interessante Investments im Sinn des Klimaschutzes.“
EU-weites Thema. Das Thema Green Finance ist sowohl auf EU- als auch nationalstaatlicher Ebene hochaktuell. Die Europäische Union arbeitet an einem Klassifikationssystem für klimafreundliche Investitionen und einem EU-weiten Standard für grüne Anleihen. Hierzulande erstellen das Bundesministerium für Klimaschutz und das Bundesministerium für Finanzen gemeinsam mit der Finanzwirtschaft eine nationale Green-Finance-Agenda.
Der Klima- und Energiefonds veranstaltete am 22. Juli eine kostenlose Online-Infoveranstaltung für potenzielle Einreicher*innen, die nach wie vor hier abgerufen werden kann. Einreichungen sind bis 26. Februar 2021, 12:00 Uhr möglich.