Auch heuer waren zahlreiche Klima- und Energie-Modellregionen in der europäischen Mobilitätswoche von 16. bis 22. September höchst aktiv. Hier ein Überblick über die Projekte – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
In der KEM Kleinregion Hartberg organisierte KEM-Manager Anton Schuller ein Verkehrsmittelexperiment. Fünf Ziele galt es abzufahren – und siehe da, mit Fahrrädern und E-Bikes ging das schneller als mit dem Auto. Highlight war die offizielle Eröffnung eines 1,1 Kilometer langen Radwegs entlang der B54 samt einer Unterführung für den Rad- und Fußgängerverkehr. Schon im Vorfeld der Mobilitätswoche hatten die Bürgermeister Marcus Martschitsch (Hartberg) und Josef Hauptmann (Bad Waltersdorf) eine Petition für die Neuerrichtung einer Bahnverbindung nach Graz an Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer überreicht. Auch Don Camillo (Stadtpfarrer Josef Reisenhofer) und Peppone (Bürgermeister Martschitsch) waren aktiv und berichteten in der ORF-Sendung Wetter Steiermark von der neuen Fernwärmeversorgung aller drei aktiv genutzten Hartberger Kirchen.
Kostenloses Radservice. In einer Kooperation der KEM 10 vor Wien mit NÖ.Regional und der LEADER-Region Weinviertel Donauraum konnten in fünf Gemeinden morgens Fahrräder beim Bahnhof abgegeben werden. Diese erhielten ein kostenloses Service und standen am Ende des Arbeitstages wieder zur Abholung bereit. Die teilnehmenden PendlerInnen erhielten einen Radratgeber, eine Radkarte und einen wohlschmechenden Snack.
In der KEM Graz-Umgebung Nord wurde das erste „Bike & Repair-Café“ in Frohnleiten veranstaltet. Gleichzeitig fiel der Startschuss für ein Radverkehrskonzept. In Semriach verwandelten Volksschulkinder den Marktplatz mit Kreide in eine „blühende Straße“.
Neue Mobilitätsangebote. In der KEM Naturpark Pöllauer Tal startete pünktlich zur Mobilitätswoche das neue E-Carsharing mit zwei Fahrzeugen. Das Reparatur Café des Vereins 12er Haus widmete sich dem Thema Mobilität. Kinder ließen Straßen mit permanenter Farbe bunt erblühen. In der KEM Sterngartl Gusental gab es einen Fahrradschwerpunkt. Sie beteiligte sich am „OÖ SternRADln“ und lud zum gemeinsamen Radeln nach Linz. Ab sofort steht in Gallneukirchen ein elektrisches Lastenrad zum kostenlosen Ausleihen bereit.
In der KEM Elsbeere-Wienerwald bot der Mobilitätstag Neulengbach am 18. September ein umfangreiches Programm. Zahlreiche Schulen waren involviert, das Repaircafe Neulengbach präsentierte die Klimabündnis-Ausstellung „Unser Griff nach den Rohstoffen der Welt“, beim ENU-Fahrradstand wurden Räder gecheckt und geputzt, eine Bank gab Informationen zu nachhaltigen Investments, ein Autohaus bot Probefahrten mit mehreren E-Autos an. In Stössing bemalten SchülerInnen die Straße mit Kunstwerken zum Thema Mobilität. Außerdem wurde „EMMA - ElektroMobil Maria Anzbach“ im Rahmen eines Infoabends vorgestellt und stieß auf breites Interesse bei der Bevölkerung. EMMA ist bereits der vierte Fahrtendienst in der KEM Elsbeere-Wienerwald. Er stellt eine Ergänzung zum öffentlichen Verkehr dar und verkehrt werktags von 8 bis 21 Uhr.
Testen, testen, testen. „Unser Klima Retzer Land“ lud zum ersten Mobilitätstag nach Zellerndorf ein. Dort konnte die Bevölkerung ein E-Lastenbike, einen E-Roller und ein E-Auto testen. Für die Kinder gab es einen Radparcours, für Familien standen zwei Routen der „Retzer Land Rad Rallye“ zur Auswahl. KEM-Manager Gregor Danzinger sammelte weiters zahlreiche Anregungen zur Verbesserung der Radinfrastruktur. In der KEM Energieparadies Lavanttal stand das E-Lastenrad KLaRa kostenlos zum Ausleihen bereit, wovon auch mehrere PolitikerInnen aus der Region Gebrauch machten.
Die Gemeinden der KEM Lieser- und Maltatal stellten in der Mobilitätswoche jeweils vier E-Bikes kostenlos zum Testen zur Verfügung. Auch in der KEM Millstättersee gab es elektrische Leihräder und gemeinsam mit der der Radlobby Spittal eine Frühstückssackerlaktion für RadfahrerInnen. In der KEM Klimafreundlicher Naturpark Almenland konnte nicht nur das E-Carsharing-Auto „Hans“, sondern auch ein E-Tuk-Tuk getestet werden.
Öffentlicher Verkehr. Die KEM „Netzwerk Südost GmbH“ setzte einen Schwerpunkt im Bereich des öffentlichen Verkehrs und legte kostenlose Schnuppertickets für die Bahn und die neue RegioBus-Linie auf. Unter dem Titel „Mein Auto hat heute frei“ verzichtete Klaus Sundl, Leiter der Abteilung Finanzen und Wirtschaft der Stadtgemeinde Fehring, in der Mobilitätswoche auf sein Auto und berichtete online über seine Erfahrungen mit Rad, Bus und Elektromobilität.
Gleich elf Aktionen setzte die KEM GU-Süd. LokalpolitikerInnen aus allen Gemeinden reisten mit ihren Drahteseln zur GemeindeRADsitzung an. In allen Gemeinden gab es in Kooperation mit dem Verkehrsverbund ÖV-Infotage zur beruflichen und privaten Nutzung von Bus und Bahn. Highlight war der erste Mobilitätstag der Region am 19. September mit einer gemeinsamen Radsternfahrt.
Infoangebote. Sabine Pommer organisierte gemeinsam mit dem Klimabündnis Oberösterreich einen Infoabend zum Thema „Mobilität von morgen“. Norbert Rainer, Regionalstellenleiter des Klimabündnis Oberösterreich und Initiator der Mobilcard Krenglbach, zeigte aktuelle Entwicklungen im Mobilitätsbereich auf. Im Anschluss wurden regionale Mobilitätsangebote vorgestellt.
Armin Bostjančič-Feinig (KEM Carnica-Rosental) lud zum Mobilitätstag nach Ferlach. Für die Erwachsenen gab es jede Menge Informationsangebote, während die Kinder die Straße mit ihren Zeichnungen schmückten. Auch ein Bambusfahrrad konnte getestet werden. Den Abschluss bildete die Preisverleihung zur Aktion „Mit dem Rad auf Einkaufsfahrt!“. Die KEM Anger & Floing beteiligte sich an der Mobilitätswoche mit der Kampagne „Nicht weit hergeholt“ und stellte regionale Betriebe vor.
Bilanz. Insgesamt haben sich heuer 44 Regionen, 534 Gemeinden, 95 Bildungseinrichtungen, 78 Pfarren sowie 52 Betriebe und NGOs an der europäischen Mobilitätswoche beteiligt.