Der Verein zur Förderung von Erneuerbaren Energiegemeinschaften (VFEEG) entwickelt eine Software, die zur einfachen Abrechnung der ausgetauschten Energie zwischen den Mitgliedern einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft (EEG) kostenfrei zur Verfügung stehen soll. Unterstützt wird das Projekt von drei LEADER Regionen. Bereits Anfang 2023 soll die Basisversion für alle EEGs österreichweit bereitstehen.
Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEGs) können seit Ende 2021 in Österreich gegründet werden und ermöglichen es, zum Beispiel Strom aus Sonnenenergie direkt vom Erzeuger zum Abnehmer zu übertragen, ohne die Hochspannungsnetze zu belasten. In Vereinen, Genossenschaften oder anderen Gesellschaften organisiert, können nun Privatpersonen, Firmen oder Institutionen ihre erneuerbar erzeugte Energie teilen, ohne dafür einen Energieversorger für die Abwicklung zu benötigen. Zusätzlich soll diese gemeinwohlorientierte Idee den Anreiz steigern, Photovoltaik-Anlagen über den Eigenbedarf hinaus zu dimensionieren und damit beispielsweise Energie für die Nachbarn zu liefern.
Im Zuge der Gründung solcher EEGs in Waizenkirchen, Bad Schallerbach und Linz erwies sich die gemeinschaftsinterne Administration als eine der größten Herausforderungen, wozu vor allem die Abrechnung der ausgetauschten Energie zwischen den Mitgliedern gehört.
Für Stefan Unterhuber, Mitgründer der EEG Bad Schallerbach, war in einem frühen Stadium der Gründung bereits klar, dass der Schlüssel zu einer schlanken Verwaltung in der Entwicklung einer Softwarelösung liegt, die unabhängig von der Struktur der EEGs möglichst kostenfrei und einfach zur Verfügung stehen soll.
Gemeinsam mit Helwin Prohaska, Vorstand des Vereins Energiewende Linz und Harald Geissler, Obmann der EEG VIERE aus Waizenkirchen, gründeten die drei den Verein zur Förderung von Erneuerbaren Energiegemeinschaften (VFEEG) mit Sitz in der LEADER Region Mostlandl Hausruck. Der VFEEG will genau diesen Ansatz weiterverfolgen und eine Software entwickeln, die auf Open-Source-Basis allen EEG-Betreibern kostenfrei zur Verfügung stehen soll.
Die Kosten für das Projekt werden durch die Kooperation von drei LEADER Regionen übernommen. Beteiligt sind vorerst die LEADER Regionen „Mostlandl Hausruck“, „Mitten im Innviertel“ und voraussichtlich „Traunsteinregion“. Die regionale Energieversorgungsstruktur sowie der Klimaschutz sind wichtige Themen in den LEADER Regionen, weshalb eine Finanzierung des Projektes in Kooperation ausgearbeitet wurde.
Geht es nach den Initiatoren, wird mit dem Testbetrieb im Herbst 2022 begonnen, so dass mit Anfang 2023 die Basisversion für alle EEGs österreichweit bereitsteht