Klimaschutz-Werkzeugkoffer für Gemeinden

Gemeindeoffensive

Der Klima- und Energiefonds startete gemeinsam mit Klimaschutzministerium und Gemeindebund die „Gemeindeoffensive“ mit 39 Online-Vorlagen für klimafitte Gemeinderatsbeschlüsse.

Gemeinden stehen aktuell vor enormen Herausforderungen: Die massiv gestiegenen Energiekosten treffen sie auf allen Ebenen, gleichzeitig sind sie ein wichtiger Partner, um die Energie- und Mobilitätswende in Österreich voran zu bringen. Gefragt sind daher Maßnahmen, die die regionale Energieversorgung und die Infrastruktur langfristig und verbindlich klimafit, sicher und leistbar gestalten. Treiber für die Umsetzung dieser Aktivitäten ist neben den Bürgermeister:innen oft auch der Gemeinderat. Dort wird entschieden, wie sich die Gemeinden entwickeln möchten und welche Maßnahmen in die Umsetzung gehen. Genau hier setzt die heute startende Gemeindeoffensive für klimafitte Gemeinden an. Sie bietet konkrete Vorlagen für Gemeinderatsbeschlüsse, zum Beispiel in den Bereichen erneuerbare Wärme und Strom, Mobilität oder auch Kreislaufwirtschaft.

Die Online-Plattform bietet Gemeinden aktuell 39 Vorlagen in acht Kategorien für Gemeinderatsbeschlüsse und dazu passende Hilfestellungen, wie zum Beispiel Informationen über Förderungen. Die Vorlagen werden regelmäßig ergänzt und erweitert. Sie dienen Gemeindevertreter:innen als Informations- und Inspirationsquelle – egal, ob es bereits zahlreiche Klimaschutzmaßnahmen vor Ort gibt oder die Gemeinde erste Schritte Richtung Energiewende setzen möchte. Vor Beschlussfassung müssen sie auf die individuellen und lokalen Bedürfnisse und Rahmenbedingungen der Gemeinde angepasst werden.

Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl: „Die Städte und Gemeinden sind seit Jahrzehnten Vorbilder, Trendsetter und Multiplikatoren für Nachhaltigkeit und klimaschonende Maßnahmen in allen Bereichen der kommunalen Daseinsvorsorge. Die Gemeinden spüren die Folgen des Klimawandels seit Jahren und leisten daher schon durch eine Vielzahl von Klimaschutzprojekten einen enormen Beitrag zur Energie- und Mobilitätswende. Nun kommen die stark steigenden Energiekosten noch dazu – daher haben sich viele Gemeinden auf die Fahnen geschrieben, noch bewusster mit ihrem Energieverbrauch umgehen. Der Startschuss der neuen Plattform ist für mich nun ein weiterer wichtiger Baustein in der langen Reihe an bereits in der Vergangenheit gesetzten Maßnahmen!“

Dass das Bewusstsein zu den negativen Folgen der Abhängigkeit von fossilen Energien in der breiten Öffentlichkeit noch nie so ausgeprägt wie heute war, bestätigt auch Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds: „Mit dieser Initiative wollen wir Maßnahmen auf den Weg bringen, die den langfristigen Umbau des Energie- und Mobilitätssystems vorantreiben und auch das Wissen rund um den Klimawandel in den Gemeinden verankern.“

Aus diesem Grund rufen die drei Initiatoren der Plattform, das Klimaschutzministerium, der Gemeindebund und der Klima- und Energiefonds, auch zur aktiven Teilnahme an der Plattform auf. „Wer Best-Practice-Beispiele, weitere Hilfestellungen und Informationen zu den Beschlüssen oder Informationen zu Landes(förder-)Initiativen einbringen kann, ist herzlich dazu aufgerufen, sein Know-how auf der Plattform zu teilen“, ergänzt Höbarth.

Die Service-Plattform wurde in enger Zusammenarbeit mit Gemeindevertreter:innen erarbeitet, um Erfahrungen aus der Praxis einfließen zu lassen. Gerfried Koch, Leiter des Energiereferates der Stadtgemeinde Baden, war einer dieser Experten: „Die Initiative ist aus Sicht einer Gemeinde auch deshalb zu begrüßen, da mit den Beschlussvorlagen die Gemeinden sich gegenseitig unterstützen. Es ist ja als wachsende Plattform gedacht. Das heißt, gute neue Klimaschutzmaßnahmen und deren Gemeinderatsbeschlüsse werden über die Plattform weitergegeben. Im Klimaschutz und bei der Energiewende bleibt keine Zeit mehr das Rad jedes Mal neu zu erfinden“.