Top-Ten-greenstarter. Der alte Dieselgenerator hat ausgedient, der neue SolCube ist leichter, komfortabler in der Handhabung sowie absolut emissions- und geruchs- und geräuschfrei. Simon Niederkircher und sein Team bringen damit Ökostrom ins Gartenhaus, auf die Alm oder zur Gartenparty. Im November kommt das steckerfertige System aus Photovoltaik und Batterie für den Inselbetrieb auf den Markt.
Wir leben in einer vernetzten Welt. Trotzdem gibt es auch hierzulande viele Bereiche ohne Anschluss ans öffentliche Stromnetz. Ob Alm- oder Fischerhütte, Schrebergartenhäuschen oder Gartenparzelle, hier hieß es bislang auf Komfort verzichten oder einen Dieselgenerator anwerfen. Mit dem SolCube bietet base energy ab Herbst eine klimafreundliche Alternative – ganz ohne Lärm und Gestank.
Vielseitig einsetzbar. „Wir entdecken immer wieder neue Einsatzbereiche, an die wir ursprünglich gar nicht gedacht hatten“, erzählt Simon Niederkircher, Geschäftsführer von base energy. „So sind wir beispielsweise einer Blumenhändlerin begegnet, die in ihrem kleinen Verkaufsstand Strom für ihre Registrierkasse braucht und sich freuen würde, im Sommer auch einen Ventilator anschließen zu können.“ Die vier SolCube-Prototypen haben schon Outdoor-Musikanlagen betrieben und können auch bei Gartenpartys für kühle Getränke sorgen. Auf einer Alm in Tirol soll ein SolCube als Ladestation für Mountainbikes dienen.
Ab November steht der Würfel mit 43 Zentimeter Seitenlänge in zwei Varianten zur Verfügung, beide können mit bis zu 300 Watt Sonnenstrom geladen werden. Der SolCube Basic verfügt über eine Ausgangsleitung von 200 Watt, der SolCube Ultra über 1.000 Watt. Ein integrierter Wechselrichter wandelt den Gleichstrom aus der Photovoltaik in 230-Volt-Wechselstrom um.
PV nach Bedarf. Zum Laden des Batteriewürfels empfiehlt das Start-up ultraleichte Solarmodule in verschiedenen Größen. Diese können an Wände genagelt, an Geländer gebunden oder mit einem Standfuß aufgestellt werden. Die Minimalvariante sorgt immerhin für 13 Handyladungen oder 38 Stunden Licht. In der Maximalvariante reicht eine volle Ladung wahlweise für 47 Handyladungen oder ebenso viele Tassen Kaffee – oder man hat 31 Stunden lang Strom für einen kleinen Kühlschrank.
„Die erste Serie des SolCubes umfasst 200 Stück, die Erfahrungen daraus werden in eine nächste, noch bessere Serie einfließen“, so Niederkircher. Die Basisvariante kostet 700 Euro, der SolCube Ultra inklusive eines mittelgroßen Photovoltaikmoduls 1.800 Euro. Damit liegen die Anschaffungskosten etwas höher als bei Dieselgeneratoren mit vergleichbarer Leistung, dafür stellt die Sonne bekanntlich keine Rechnung, Tankwarte schon.
Energieprofi. „greenstart hat uns auf verschiedenen Ebenen weitergeholfen, etwa bei der Definition unserer Zielgruppe, aber auch durch Zeitungsberichte und Kontakte zu Investoren“, erklärt Niederkircher. Allerdings war der 34-jährige auch davor schon kein Unbekannter in der Photovoltaik-Branche. So entwickelte er zwischen 2014 und 2016 ein Solarmodul für Balkone, das an eine Haushaltssteckdose angeschlossen werden kann. Simon heißt das Produkt und wurde im Vorjahr mit dem Österreichischen Klimaschutzpreis ausgezeichnet.