greenstarter im Porträt. Nicht jedes „grüne“ Investment hält, was es verspricht. Das Start-up money:care ist angetreten, um großen und kleinen Investor:innen seriöse Daten zur Nachhaltigkeit aktiennotierter Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Als fundierte Entscheidungshilfe und Schutz vor Greenwashing.
„Investieren mit Impact“ lautet das Motto von money:care. Die Gründer:innen Katharina Herzog (CEO), Timo Nothdurft (COO) und Ulrich Penitz (CTO) orientieren sich dabei an den Indikatoren für nachhaltige Entwicklung des Forschungsinstituts der Vereinten Nationen für soziale Entwicklung (UNRISD).
Ökologisch, sozial, gendergerecht? „Wir verstehen den Begriff Nachhaltigkeit sehr weit, und so bewertet unsere Plattform nicht nur ökologische, sondern auch gesellschaftliche und Genderaspekte“, erklärt Nothdurft. „Die User:innen der money:care-Plattform können wählen, welche unserer neun Bewertungsaspekte für Nachhaltigkeit ihnen besonders wichtig sind, und sich Unternehmen anzeigen lassen, die in diesem Bereich gut abschneiden.“
Die Daten stammen aus den (verpflichtenden) Nachhaltigkeitsberichten der Firmen. „Normalerweise dauert es fünf Stunden oder mehr, um die öffentlich zugänglichen Daten eines Unternehmens zu analysieren. Wir haben einen KI-Assistenten entwickelt, der dies in kürzester Zeit schafft, und verbessern diesen laufend“, beschreibt Penitz das technische Kernstück des Start-ups.
Informative Kringel. Zu jedem Unternehmen gibt es zur Veranschaulichung neben Zahlen, Daten und Fakten auch eine Grafik in Anlehnung an Doughnut Economics. Aber wie zuverlässig sind diese Daten? „Die Glaubwürdigkeit der Nachhaltigkeitsberichte nimmt zu, und neue EU-weite Reportingpflichten werden die Datenbasis weiter verbessern“, so Herzog. Mitte August befanden sich Daten zu 200 Unternehmen in der Plattform, Ende des Jahres sollen es 1.000 sein. Diese können kostenlos abgerufen werden. Ein Unternehmen, das bei allen neun Bewertungsaspekten Höchstwerte erzielt, ist freilich noch nicht dabei.
Finanzieren möchte sich die im Juli 2023 gegründete money:care GmbH über B2B-Kund:innen, Affiliate-Marketing und die money:care-Academy. Dabei handelt es sich um einen vierwöchigen Online-Kurs zur nachhaltigen Veranlagung.
Auch für Kleinanleger:innen. „Wir möchten mit unserer Plattform und der Academy das Thema nachhaltiges Investieren in die Mitte der Gesellschaft bringen und auch Lai:innen eine Chance geben, ihr Erspartes entsprechend ihrer eigenen Überzeugungen für etwas Gutes ‚arbeiten‘ zu lassen“, fasst Nothdurft zusammen.
Derzeit sucht das Start-up Verstärkung im Bereich Data Science sowie potenzielle strategische Partner:innen und Investor:innen. Das money:care-Team freut sich über die Coachings mit Expert:innen und den Austausch mit anderen Gründer:innen im Rahmen von greenstart, der Start-up-Initiative des Klima- und Energiefonds. „Die Coachings haben uns wirklich viel gebracht“, sagt Herzog.
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