Der Klimastatusbericht Österreich für das Jahr 2019 ist erschienen. Auch im Vorjahr herrschten Rekordtemperaturen. Während im Jänner halb Österreich im Schnee versank, war es im Juni so heiß wie noch nie. Wurden im Süden rekordverdächtige Regenmengen verzeichnet, litt die Landwirtschaft im Norden und Osten unter Dürre.
„Der Bericht zeigt deutlich: Wir müssen im Kampf gegen die Klimakrise rasch und konsequent handeln“, hält Klimaschutzministerin Leonore Gewessler anlässlich der Veröffentlichung des Klimastatusberichts 2019 fest. „Schon jetzt sehen wir die drastischen Auswirkungen – Trockenheit, Ernteausfälle und Naturkatastrophen. Darum werden wir gerade jetzt Geld in die Hand nehmen und investieren, damit wir die Weichen in Richtung Zukunft stellen. Für sichere Arbeitsplätze und wirksamen Klimaschutz.“
Der jährlich erscheinende Klimastatusbericht Österreich wird im Auftrag des Klima- und Energiefonds sowie aller neun Bundesländer durch das Climate Change Centre Austria (CCCA) in Zusammenarbeit mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und der Universität für Bodenkultur (BOKU) erstellt. „Der Bericht dokumentiert den Zusammenhang zwischen extremen Wetterereignissen und dem Klimawandel in Österreich“, erklärt Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds. „Wir bieten damit eine wertvolle Datenbasis für Entscheidungen in Politik und Wirtschaft.“
Drittwärmstes Jahr. Hier einige der wichtigsten Ergebnisse:
• 2019 war das drittwärmste Jahr in der mehr als 250-jährigen Messgeschichte Österreichs. Bemerkenswert: Neun der zehn wärmsten Jahre wurden im 21. Jahrhundert gemessen. Der Juni 2019 war der heißeste Juni seit Messbeginn.
• Langanhaltende Großwetterlagen verursachen extreme Wettersituationen: bisher unbekannte Schneemengen im Jänner, große Regenmengen im Mai und November und Rekordtemperaturen im Juni.
• Regionale Unterschiede waren im Vorjahr eklatant: rekordverdächtige Niederschlagsmengen im Süden und Südwesten, lange Hitzeperioden im Nordosten.
Erstmals wurden auch Auswertungen für alle neun Bundesländer erstellt, um regionale Unterschiede zu verdeutlichen. So war 2019 sowohl in Kärnten als auch im Burgendland das wärmste Jahr in der Messgeschichte. Starke Unterschiede zeigten sich jedoch bei den Niederschlägen: Im Vergleich zum Zeitraum 1961 bis 1990 regnete es in Kärnten um 19 Prozent mehr, im Burgenland aber um sechs Prozent weniger.
Trockener Frühling. Auch heuer war bislang jeder Monat überdurchschnittlich warm – um etwa 2° C. Die außergewöhnlich warme Phase von Mitte Jänner bis Ende März führte zu einem ungewöhnlich frühen Vegetationsstart. Im Frühjahr sind österreichweit nur rund 60 Prozent der normalen Niederschlagsmenge gefallen, in den Ackerbauregionen des Nordens und Ostens teilweise sogar weniger als 30 Prozent.