Der Klima- und Energiefonds startete die Ausschreibung zum Programm „Green Finance“. Damit werden nachhaltige Großprojekte bei der Entwicklung und Platzierung am Finanzmarkt unterstützt. Einreichungen sind bis 28. Februar 2022 möglich.
Private und institutionelle InvestorInnen, die ihr Geld am Kapitalmarkt anlegen wollen, können mit ihrer Entscheidung für nachhaltige Projekte einen zentralen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Denn die Energie- und Mobilitätswende ist ohne Privatkapital nicht finanzierbar. Mit „Green Finance“ forciert der Klima- und Energiefonds klimafreundliche Investitionsmöglichkeiten. Das Gesamtbudget des Förderprogramms beträgt 1,2 Millionen Euro, dotiert aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz.
„Das Bewusstsein und die Nachfrage von AnlegerInnen steigt erfreulicherweise laufend“, erklärt Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth. „Wir wollen nachhaltigen Großprojekten auf die Sprünge helfen, damit sie die Chancen, die der Finanzmarkt bietet, auch ergreifen können. Green Finance bringt also eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Das gemeinsame Ziel steht fest: die Klimaneutralität 2040.“
Einheitliches Klassifizierungssystem. Welche Projekte tatsächlich als „grüne“ Investitionen gelten, regelt seit letztem Jahr die EU-Taxonomie-Verordnung. Die EU-Kommission verfolgt damit die Strategie, das Finanzwesen in der EU nachhaltiger zu gestalten. Transparenz und einheitliche Standards sollen das sogenannte „Greenwashing“ verhindern und bei AnlegerInnen das Vertrauen in nachhaltige Investitionen steigern. Das Green-Finance-Programm baut auf der EU-Taxonomie-Verordnung auf – ein Novum in Österreich.
Wirtschaftliche Projektentwicklung. Eine wesentliche Herausforderung bei der Entwicklung von großen Investitionsprojekten ist die detaillierte Darstellung der Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit – mit anderen Worten müssen die Projekte für den Kapitalmarkt „bankable“ sein. Im Rahmen des Förderprogramms werden EntwicklerInnen von Großprojekten bei der Erstellung von Businessplänen unterstützt, sodass potenzielle InvestorInnen transparente Informationen erhalten.
Unterstützung bei Nebenkosten der Platzierung. Ein Stolperstein bei der Platzierung von Klimaschutzprojekten auf dem Finanzmarkt sind die Kosten – zum Beispiel für Zertifizierungen, Kapitalmarktprospekte oder Plattformgebühren. Im Rahmen von „Green Finance“ werden 50 Prozent dieser Nebenkosten übernommen und dadurch die Gesamtkosten von Green Bonds und Crowd-Financing-Projekten gesenkt. Dadurch schaffen es mehr Projekte auf den Markt und erweitern das bestehende Angebot für InvestorInnen.
Zielgruppe des Programms sind Großprojekte mit einem Volumen bis zu 50 Millionen Euro, die in Österreich umgesetzt werden. Einreichungen sind bis 28. Februar 2022 (12 Uhr) möglich. Für potenzielle Einreicher*innen veranstaltet der Klima- und Energiefonds am 23. Juni eine kostenlose Online-Infoveranstaltung.