greenstarter im Porträt. 50 Prozent der ÖsterreicherInnen möchten weniger Fleisch essen, ergab eine Studie der AMA. Das Start-up Rebel Meat kommt diesem Wunsch entgegen – mit köstlichen Burger-Patties, die nur zur Hälfte aus Rindfleisch, zur anderen Hälfte jedoch aus Kräuterseitlingen und Hirse bestehen. Alle Zutaten stammen von österreichischen Biobetrieben.
Eigentlich sollten wir alle weniger Fleisch essen. Da sind sich Medizin, Klimaforschung und TierschützerInnen einig. Doch Gesundheit hin, Klimakrise und Tierfabriken her – es schmeckt uns einfach. „Ich habe schon viele Menschen erlebt, die sich vorgenommen haben, auf Fleisch zu verzichten, dann aber nur wenige Monate durchgehalten haben“, sagt Philipp Stangl, einer der Mitgründer von Rebel Meat. „Daher haben wir ein Produkt entwickelt, das unseren Hunger nach Fleisch stillt und trotzdem einen wichtigen Beitrag für Gesundheit, Klimaschutz und Tierwohl leistet.“
Know-how. Maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt war und ist Stangls Kollegin Cornelia Habacher. Sie studierte Molekulare Biologie, schrieb ihre Dissertation über molekulare Vorgänge beim Fettstoffwechsel und arbeitete für internationale Forschungsinstitute. Stangl selbst bringt mehr als sechs Jahre Erfahrung in der Start-up-Welt mit und regelt bei Rebel Meat Operations und Finanzen.
Halb so viel Fleisch im Burger-Patty bedeutet halb so viel Methan-Emissionen aus Rindermägen. Das Fleisch stammt von einem oberösterreichischen und einem Waldviertler Biobetrieb. Auch die Biokräuterseitlinge und die Biohirse – beides wertvolle Proteinlieferanten – kommen aus Niederösterreich. So können außerdem die Transportwege kurz gehalten werden.
Für Gastronomie und daheim. Seit vergangenem Herbst können die Patties von Rebel Meat in einigen Wiener Burgerlokalen genossen werden. „Nun ist unser Premiumprodukt auch im Großhandel vertreten, und wir arbeiten mit Hochdruck daran, es auch österreichweit in den Einzelhandel zu bringen“, erklärt Stangl. Eine Expansion auf den deutschen und den Schweizer Markt ist ebenfalls geplant. Preislich sind die Patties von Rebel Meat mit jenen für Bio- oder Veggie-Burger vergleichbar.
„Dass wir es in die Top-10 von greenstart geschafft haben, ist für uns eine Auszeichnung und motiviert uns sehr“, so Stangl. „Wir sind nach wie vor auf der Suche nach weiteren Vertriebspartnerschaften und sind auch offen für gemeinsame Produktentwicklungen.“ Auch „Clean Meat“, also aus Muskelzellen gezüchtetes Fleisch, ist für das Start-up ein wichtiges Thema der Zukunft. Solange die industrielle Fleischproduktion auf dem Markt vorherrsche, müsse man alle Alternativen nutzen, um den ökologischen Fußabdruck zu senken und Tierleid zu verhindern, meint der Firmengründer.
Bewusstseinsbildung. Stangl freut sich auch auf potenzielle Kooperationen mit Klima- und Energie-Modellregionen. Rebel Meat-Burger würden gut zu KEM-Events passen. Auch die Abhaltung von Vorträgen oder Workshops – zum Beispiel im Rahmen von Klimaschulen-Projekten – wären für das Rebel Meat-Team vorstellbar.