Wenn die Pubertät einsetzt, werden Eltern und LehrerInnen plötzlich ur-uncool. Gleichaltrige oder etwas ältere Jugendliche dienen nun als Vorbilder. Das nutzt die sogenannte Peer Education. Die Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Traunstein setzt nun erstmals „Green Peers“ in der Unterstufe ein.
Vor zehn Jahren startete das Klimabündnis Oberösterreich erstmals das Projekt Green Peers in den Handelsakademien Gmunden und Vöcklabruck. Peer Education nennt man die Wissensvermittlung durch Gleichaltrige. Das Konzept stammt aus den 1970er-Jahren und beruht darauf, dass sich Menschen in der Phase des Erwachsenwerdens weniger an Erwachsenen, sondern vor allem an anderen Jugendlichen orientieren. Neben der Vermittlung von Inhalten begünstigt Peer Education auch intuitives und soziales Lernen.
Junge Zielgruppe. „Bislang wurde das Projekt Green Peers nur in den Oberstufen umgesetzt. In den ländlichen Regionen dominieren jedoch die Neuen Mittelschulen“, erklärt Christian Hummelbrunner. „Deshalb haben wir Green Peers gemeinsam mit Ulrike Singer und Heidi Stacherl vom Klimabündnis Oberösterreich für die Unterstufe adaptiert.“ Ausprobiert wird das Konzept nun seit Februar in den NMS Altmünster und Vorchdorf. Hummelbrunner leitet ein Technisches Büro in Vorchdorf und unterstützt die KEM Traunsteinregion bei zahlreichen Projekten.
Die freiwilligen Peers aus den zweiten und dritten Klassen wurden einen Tag lang in Sachen Klimaschutz geschult und konnten ihr Wissen bei einer Exkursion in die Sonnenwelt Großschönau vertiefen. Der Besuch der Ausstellung hinterließ nicht nur bei den SchülerInnen bleibende Erinnerungen, sondern auch bei den LehrerInnen.
Begleitung nötig. Im Lauf des Jahres werden die Peers ihr gesammeltes Wissen im Rahmen von Schulveranstaltungen mit ihren MitschülerInnen teilen. Einen wichtigen Unterschied zu bisherigen Projekten gibt es: „Während Peers in der Oberstufe weitgehend selbstständig agieren und die LehrerInnen nur bei Bedarf hinzuziehen, ist in der Unterstufe eine kontinuierliche Begleitung durch eine Lehrerin oder einen Lehrer sinnvoll“, so Hummelbrunner.