greenstarter im Porträt. Viele Veranstaltungen finden abseits des öffentlichen Verkehrs statt oder enden erst, wenn der letzte Linienbus längst abgefahren ist. triply gibt VeranstalterInnen nun ein Tool in die Hand, mit dem sie ein optimales Shuttleservice anbieten können: im Sinne des Klimaschutzes, vor allem aber auch zur Vermeidung nächtlicher Verkehrsunfälle.
„Warum gibt's das noch nicht bei allen Festen?“ Diese Frage hörten Sebastian Tanzer, Christopher Stelzmüller und Dominik Gugler, das Gründungsteam von triply, schon oft. Denn so ein Bus für den Heimweg vom Event ist eine feine Sache. Das ist bequem, umweltfreundlich und außerdem weitaus sicherer, als zuerst auf der Tanzfläche und dann im Auto Gas zu geben.
„Wir stammen alle aus ländlichen Regionen und kennen das Problem mit dem Heimkommen von Events aus eigener Erfahrung. Daran wollen wir etwas ändern“, erläutert Sebastian Tanzer die Motivation zur Firmengründung Ende 2017. Zuvor hatten sich er und Christopher Stelzmüller in ihrer Diplomarbeit dem Thema „public move: Sammeltaxisystem für den ländlichen Raum“ gewidmet.
Digitale Verkehrsplanung. triply hat einen Algorithmus entwickelt, um Bedarfsverkehr auch wirklich bedarfsgerecht planen zu können. Die App analysiert die Location, das Einzugsgebiet und die Art der Veranstaltung, berücksichtigt bisherige Erfahrungen wie die Zahl der BesucherInnen in den Vorjahren, das Angebot an öffentlichem Verkehr, aber auch Wetter- und allgemeine Mobilitätsdaten. Durch die Verknüpfung der App mit dem Ticketverkauf lässt triply auch die Verkaufszahlen mit einfließen. Heraus kommen passende Linienführungen, optimal ausgewählte Haltestellen und ein effizienter Einsatz der Busse.
VeranstalterInnen können mit triply ihr Einzugsgebiet erweitern. Sie sparen sich Zeit für die eigene Shuttlebus-Planung sowie Parkplätze und minimieren ihr Risiko, dass der Bus leer fährt. „Mitunter verdienen die VeranstalterInnen durch den Bedarfsverkehr sogar noch etwas dazu“, sagt Tanzer. „In jedem Fall aber leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit und können bei den Gästen mit gutem Service punkten.“
Entwicklungsarbeit. „Wir haben als Pilotprojekt bereits 14 Events mit fünf Testgruppen betreut“, so Tanzer. „Nun suchen wir, um unseren Algorithmus weiter verfeinern zu können, TestkundInnen mit mehreren Veranstaltungen pro Jahr, zum Beispiel Event-Locations oder Sportstadien.“ Seit kurzem arbeitet triply auch mit dem Fachbereich für Geoinformatik Z_GIS der Universität Salzburg zusammen. Im vierten Quartal 2019 soll die App fertiggestellt sein – VeranstalterInnen können ihre Daten dann auf der triply-Webplattform selbst eingeben und sich die passende Verkehrsplanung auswerfen lassen.
Tanzer hofft, einige Klima- und Energie-Modellregionen für die triply-Serviceleistungen gewinnen zu können – nicht nur als Veranstalterinnen von Events: „Wir möchten künftig unsere Software auch im öffentlichen Verkehr einsetzen. Vielleicht findet sich eine KEM, in der wir das regionale Verkehrsangebot verbessern und gleichzeitig unsere Algorithmen weiterentwickeln können.“ An greenstart schätzt er die interessanten Gespräche mit seinem Mentor Maximilian Nimmervoll. Außerdem konnte triply im Zuge des Klimafonds-Start-up-Wettbewerbs wertvolle Kontakte knüpfen.