50.000 kWh Strom produzieren zwei Turbinen jährlich aus dem Trinkwasser, das vom Berg ins Tal nach Hörbranz fließt. Anstelle der bisherigen Druckreduktion wurde im Jahr 2004 ein Kraftwerk projektiert, das 2011 um eine zweite Turbine ergänzt wurde. Die Erträge des Kraftwerks sind zum Ausbau der Ökostromproduktion zweckgebunden. 2005 wurde die Gemeinde mit dem Energy Globe Austria ausgezeichnet.
Mit der Errichtung des Trinkwasserkleinkraftwerkes sollte eine energetische Optimierung bei der Trinkwasserversorgung der Gemeinde Hörbranz erreicht werden. Durch den Einbau des Kraftwerkes konnten die Druckvernichterstufen in der Quelltransportleitung entfernt werden. Damit ist eine Umwandlung der ursprünglich vernichteten hydraulischen Energie in hochwertige und ökologisch sinnvolle elektrische Energie möglich geworden.
Der Vorteil eines solchen Trinkwasserkleinkraftwerkes liegt in der relativ gleichmäßigen Quellschüttung sowie einer sehr geringen Abnutzung der Turbine. Die Lebensdauer solcher Anlagen liegt wegen der Reinheit des Trinkwassers über 80 Jahren. Für den Betrieb der Anlage ist ein sehr geringer Wartungsaufwand erforderlich. Bei der Anlage steht die Qualität und Versorgungssicherheit des Trinkwassers im Vordergrund. Die Nutzung der elektrischen Energie ist eine ökologische und ökonomische Ergänzung.Das Kraftwerk soll mehr Strom erzeugen, als die Gemeinde zum Betrieb ihrer Gebäude und Anlagen (inkl. Straßenbeleuchtung) braucht.
1998 erste Ideen
Sommer 2002 erste Präsentation und Ablehungin der GV
Winter 2002 Nachbearbeitetes Projekt wird von der GV einstimmig angenommen
Herbst 2003 Bau der Druckleitung
Frühjahr 2004 Errichtung des Kraftwerksgebäudes
22.12.2004 Inbetriebnahme
550.000,- Euro
Energy Globe Österreich 2005
Obwohl das Kraftwerk nicht mehr neu ist, finden regelmäßig Führungen statt. Insbesondere bei Schulklassen zählt eine Besichtigung zum "Pflichtprogramm". Besonders in der Anfangszeit stand das Kraftwerk im Fokus von Fachbesuchern, insbesondere Verantwortlichen für Trinkwasseranlagen. Das Projekt war auch impulsgebend für weitere Umsetzungen in Vorarlberg.
Zudem ist der Gewinn aus dem Kraftwerk zweckgewidmet für den Ausbau weiterer Ökostromanlagen in der Region. Dazu hat die Gemeinde einen eigenen Ökostromfonds eingerichtet.
Nach 13 Jahren in der Industrie hat Bertram Schedler 2007 zum Energieinstitut Vorarlberg gewechselt und dort als operativer Programmleiter das Landesprogramm Energiezukunft Vorarlberg koordiniert sowie betriebliche Energieeffizienzprojekte geleitet. 2011 hat er sich als beratender Ingenieur für Verfahrens- und Umelttechnik selbstständig gemacht, womit er sich auf die Entwicklung und Umsetzung betrieblicher und kommunaler Energie- und Ressourceneffizienzprojekte konzentriert.
Wolfgang Seidel: "Das Trinkwasserkraftwerk in Hörbranz steht stellvertretend für jene Projekte aus allen Bereichen, die in ihrer Sinnhaftigkeit über jeden Zweifel erhaben sind und nur darauf warten, dass jemand die Idee aufgreift, entwickelt und umsetzt. Diese sind in allen Regionen zahllos vorhanden. Unsere Aufgabe als RegionenmangerInnen ist es, diese Schätze zu finden und zu heben."