Die "Pinzgauer Rad-Offensive 2024" ist eine Initiative der Klima- und Energiemodellregionen Pinzgau (KEM Nachhaltiges Saalachtal & KEM Nationalparkregion) mit dem Ziel, das Alltagsradeln am Land zu fördern und mehr Bewegung in den Alltag der Menschen zu bringen. "Mach dein Rad zum täglichen Begleiter und starte durch mit den kostenlosen Kursen & Workshops!" - so lautete das Motto, das auf die Aktion aufmerksam machte. Insgesamt konnten 15 kostenlose Rad-Veranstaltungen & Workshops mit 14 regionalen Partnerbetrieben im Pinzgau organisiert werden. Gestartet wurde die Initiative mit einem Rad-Opening Mitte März 2024 in Saalfelden. Im Laufe des Jahres wurden die verschiedensten Kurse & Workshops kostenlos für alle Interessierten angeboten. In weiterer Folge konnte ein Infoabend für Betriebe zum nachhaltigen Mobilitätsmanagement im Zuge der Mobilitätswoche 2024 organisiert werden, eine Einladung zur Regionalkonferenz „gesund & aktiv mobil“ in Bischofshofen Ende November 2024 inkl. Vortrag angenommen, sowie eine Einreichung für den 16. Österreichischen Radgipfel in der KEM-Region Saalfelden vorbereitet werden.
Im Zuge der Initiierung Anfang 2024 konnten 14 regionale Partnerbetriebe – verschiedene Radfachbetriebe und Bikeschulen aus den KEM-Gemeinden sowie „Salzburg radelt“ – für die Rad-Offensive gewonnen werden. Von den Partnerbetrieben wurden unterschiedliche Kurse und Workshops konzipiert und in das Programm der Pinzgauer Rad-Offensive mitaufgenommen, das vom Erste-Hilfe-Kurs für Radfahrer:innen, über Rad-Reparatur-Workshops bis hin zu E-Bike-Kursen reichte. Im Zentrum der Offensive stand somit ein breit gefächertes Angebot an Kursen und Workshops, über die KEM-Gemeinden verteilt, das von allen interessierten Pinzgauer:innen kostenlos in Anspruch genommen werden konnte. Kinder als auch Erwachsene nahmen an den verschiedenen Kursen teil. Das Programm startete Mitte März 2024 mit einem Opening zum Testen verschiedener (E-) Bikes bei einem Partnerbetrieb und endete im September 2024. Bei der Umsetzung der Rad-Offensive standen die folgenden zwei Ziele im Vordergrund:
Gestartet wurde das Projekt mit einem Rad-Opening zum Testen von (E-) Bikes bei einem der Partnerbetriebe der Rad-Offensive Mitte März 2024. Danach ging es weiter mit einem Erste-Hilfe-Kurs für Radfahrer:innen, E-Bike-Kursen und diversen Rad-Reparaturworkshops in den verschiedensten Gemeinden der KEM Nachhaltiges Saalachtal sowie der KEM Nationalparkregion Pinzgau. Bereits während der Offensive wurden die Kurse und Inhalte der Offensive mit den Partnerbetrieben laufend evaluiert. Dabei trat unter anderem das Thema „Jobrad“ in den Vordergrund und es stellte sich heraus, dass von betrieblicher Seite Informationsbedarf auf diesem Gebiet herrscht. Die KEM Nachhaltiges Saalachtal organisierte daher in Kooperation mit der Stadt Saalfelden sowie weiteren Partner:innen einen Informationsabend zu diesem Thema, der im Zuge der Mobilitätswoche am 23.9.24 im Congress Saalfelden mit dem Titel: „Mit Schwung zur Arbeit – Aktive Mobilitätslösungen für Unternehmen – Erfolgsmodelle & Best Practices“ mit ca. 30 Teilnehmer:innen veranstaltet wurde.
Der finanzielle Aufwand lag bei den Pinzgauer Klimamodellregionen vor allem in den Personalkosten zur Organisation der Pinzgauer Rad-Offensive sowie bei den Partnerfirmen in der Organisation und Durchführung der Kurse und Workshops. Diese konnten somit für die Teilnehmenden kostenlos angeboten werden. Weiters entstanden Kosten für den Druck der Flyer und Plakate und für die Veröffentlichung eines Inserates in den Saalfeldener Nachrichten.
Die Einsparungspotentiale im Bereich der Mobilität sind grundsätzlich hoch und gerade kurze Strecken können auch am Land gut mit dem (E-) Bike zurückgelegt werden, das hilft nicht nur dem Klima, sondern auch der Gesundheit. Wieviele Leute über die Rad-Offensive motiviert wurden, das Auto stehen zu lassen und mit dem Rad in die Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren, ist nicht bekannt. Eine derartige Erhebung ist einerseits schwierig umzusetzen, andererseits war eine Berechnung der zu erwartenden Einsparungen nicht Teil des Projekts.
Auch wenn das Programm der Pinzgauer Rad-Offensive sehr breit gefächert war und viele Themen umfasste, so gab bzw. gibt es noch genug Potential die Pinzgauer Rad-Offensive zu verbessern. Einerseits können von den Organisator:innen durch fortlaufende Aus- und Weiterbildungen neue Ideen gewonnen und Kontakte geknüpft werden, die in Hinblick auf mögliche Kooperationen sehr wertvoll sind. Ein weiterer, sehr wichtiger Punkt ist die Bekanntheit der Rad-Offensive zu steigern, damit mehr Menschen von den kostenlosen Kursen und Workshops profitieren und dadurch ein Bewusstsein für die Thematik in der breiten Bevölkerung entsteht. Dieses Bewusstsein kann auch passiv über die Plakate und Flyer entstehen und macht eine aktive Teilnahme an den Kursen nicht zwingend notwendig. Allein über ansprechend gestaltete Plakate und Flyer, die im Zuge einer erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit viele Menschen erreichen, kann zu einem gesteigerten Bewusstsein sowie in weiterer Folge zu einer möglichen Verhaltensänderung beigetragen werden. Als Projekterfolg kann sicherlich die Folgeveranstaltung zum Thema Jobrad gesehen werden, die aus der Pinzgauer Rad-Offensive und den Gesprächen mit den Partnerfirmen entstand. Weiters bekamen wir die Möglichkeit, die Rad-Offensive einem breiteren Fachpublikum bei der Regionalkonferenz „gesund & aktiv mobil“ in Bischofshofen vorzustellen und die Rad-Offensive als regionales Beispiel aus der Region beim 16. Österreichischen Radgipfel, der am 3./4. Juni 2025 in Saalfelden, stattfinden wird, einzureichen.
Aufgrund fehlender personeller Ressourcen muss die Rad-Offensive 2025 aussetzen, obwohl sich mit dem Salzburger Landesverband des ÖAMTCs bereits ein neuer motivierter Partner angekündigt hat, der die Offensive mit seinen umfangreichen Ressourcen und seinem Know-how zukünftig unterstützen möchte. Da jedoch der 16. Österreichische Radgipfel mit einem umfangreichen Programm Anfang Juni 2025 in der Region stattfindet, wird eine Fortsetzung der Rad-Offensive für die kommenden Jahre (evtl. 2026 oder 2027) angestrebt. Bei derartigen Initiativen ist es sicherlich von Vorteil, wenn sie nicht einmalig, sondern mehrmals stattfinden und dadurch an Bekanntheit in der Region gewinnen.
Berufliche Laufbahn
Masterstudium an der Universität Innsbruck „Globaler Wandel – regionale Nachhaltigkeit“ mit den Schwerpunkten Naturgefahrenforschung und Stadt- und Regionalforschung. Von 2009 – 2016 am alpS – Zentrum für Klimawandelanpassung in Innsbruck im Bereich Risikomanagement und Klimawandelanpassung auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene tätig, von 2015 – 2023 bei BIO AUSTRIA Tirol im Projekt- und Bildungsmanagement, Beratung Direktvermarktung sowie Regionalmarketing beschäftigt, seit Oktober 2023 bei der KEM Nachhaltiges Saalachtal für das Thema Mobilität zuständig und seit September 2024 als KEM-Managerin aktiv.
Ausbildungen
Im Bereich der aktiven Mobilität in Verbindung mit der Nutzung der ÖPNV-Angebote besteht im Pinzgau, einer sehr ländlich geprägten Region, ein großes Potential zur Verbesserung. Ausgehend von der Organisation eines Rad-Reparaturworkshops in Saalfelden und der Teilnehme am „Lehrgang zum/zur kommunalen Mobilitäts- und Radbeauftragten“, entstand die Idee, dieses Format auch anderen Gemeinden anzubieten bzw. eine größere Initiative über den gesamten Pinzgau zu organisieren.