Die KEM Klimazukunft Oberinnviertel hat im Rahmen des INTERREG-Projektes "Klima Kinder - Coole Köpfe gegen heiße Erde" gemeinsam mit der KEM Klimazukunft Mattigtal, der LEADER-Region Oberinnviertel-Mattigtal und den grenzüberschreitenden Projektpartnern (Landkreis Altötting und Landkreis Rottal-Inn) eine Wanderausstellung über den Klimawandel und dessen Folgen, für Kinder im Volksschulalter entwickelt. Die Ausstellung steht der jeweiligen Region eine gewisse Zeit pro Jahr zur Verfügung und wandert dabei von Schule zu Schule. Den Schulen wird die Ausstellung kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Die INTERREG Wanderausstellung „Klima Kinder – Coole Köpfe gegen heiße Erde“ ist ein herausragendes grenzüberschreitendes Projekt, das von der KEM Klimazukunft Oberinnviertel in enger Zusammenarbeit mit der KEM Klimazukunft Mattigtal sowie der LEADER-Region Oberinnviertel-Mattigtal und den deutschen Partnern, dem Landkreis Altötting und dem Landkreis Rottal-Inn, ins Leben gerufen wurde. Die Ausstellung wandert kontinuierlich durch die Regionen und steht dabei jedem Projektpartner 2 Monate pro Jahr zur Verfügung. Sie wurde entwickelt, um Kindern im Volksschulalter innerhalb von 100–150 Minuten ein Grundverständnis für das Thema Klimawandel und dessen Folgen zu vermitteln. Sie wird den Schulen in den jeweiligen Regionen kostenfrei zur Verfügung gestellt und bietet eine wertvolle Gelegenheit, das Bewusstsein für den Klimaschutz im schulischen Kontext zu fördern.
Ziel der Ausstellung ist es, Klimaschutz als festen Bestandteil des Schulalltags zu etablieren und bei den Kindern ein tiefgehendes Verständnis für die Themen Mobilität, Ernährung und Energie zu schaffen. Dabei wird den Kindern nicht nur Wissen vermittelt, sondern sie werden aktiv in den Lernprozess eingebunden. Eine besonders charmante Begleiterin auf dieser Reise ist die Schwalbe Nyel, ein Stofftier, das die Kinder auf einer spannenden Entdeckungstour durch die Welt des Klimawandels begleitet und dabei die komplexen Themen auf anschauliche Weise näherbringt. Die Kinder haben so die Möglichkeit, durch Entdecken und Experimentieren zu lernen, welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden können, um einen klimafreundlicheren Lebensstil zu fördern.
Die 13 interaktiven Stationen der Ausstellung bieten eine Vielzahl von praktischen Übungen und Experimenten. Von der spielerischen Entdeckung der Erdklimazonen bis hin zu einer anschaulichen Darstellung des Treibhauseffekts – jede Station bietet den Kindern die Chance, neues Wissen zu erlangen und dieses direkt im Alltag anzuwenden. Weitere Stationen beleuchten die Be-deutung erneuerbarer Energien, den Einfluss von Mobilität und Ernährung auf das Klima sowie konkrete Möglichkeiten, den eigenen Energieverbrauch zu senken.
Um die Lehrkräfte bestmöglich zu unterstützen, bietet die KEM jedes Jahr eine umfassende Schulung an, in der die Stationen der Ausstellung ausführlich vorgestellt werden. Dadurch sind die Lehrkräfte in der Lage, die Kinder selbstständig und kompetent durch die Ausstellung zu führen. Ein eigens entwickelter Leitfaden bietet ihnen zusätzlich wertvolle Hilfestellungen, einschließlich Erklärungen zu jeder Station, gezielten Fragestellungen für die Schüler:innen und hilfreichen Hintergrundinformationen für die Durchführung.
Das langfristige Ziel ist es, jedem Kind während seiner Volksschulzeit die Gelegenheit zu bieten, an dieser besonderen Ausstellung teilzunehmen. Um dies zu gewährleisten, wird angestrebt, dass alle Volksschulen in den 20 KEM-Mitgliedsgemeinden die Ausstellung spätestens alle vier Jahre wieder buchen können. So wird sichergestellt, dass jedes Kind von den nachhaltigen und zukunftsorientierten Inhalten profitiert und aktiv zum Klimaschutz sensibilisiert wird.
Entwicklung einer eigenen Wanderausstellung:
Der Anstoß zur Entwicklung einer eigenen Wanderausstellung war das Fehlen einer Ausstellung in der Region, die Kindern im Volksschulalter das Thema Klimawandel näherbrachte. Die bestehende Ausstellung des Klimabündnis Oberösterreichs, „Felix und Maira – Coole Köpfe gegen heiße Erde“, war nicht nur vollständig ausgebucht, sondern auch zu weit entfernt, um einen regelmäßigen Transport zu ermöglichen.
Aus diesem Grund entstand die Idee, eine eigene Ausstellung für die Region zu entwickeln. Bei der Konzeption orientierte man sich an diesem bewährten Konzept und nutzte das Know-how des Klimabündnis Oberösterreichs, um das Projekt zu verbessern. Gleichzeitig wurde die Gelegenheit genutzt, die Inhalte gezielt auf die regionalen Gegebenheiten abzustimmen. So behandelt die Ausstellung beispielsweise das Hochwasser in Simbach am Inn, um den Klimawandel und seine Auswirkungen für die Kinder greifbar und dadurch verständlicher zu machen.
Projektverlauf
Der Projektkickoff fand im März 2023 statt. Zu diesem Anlass trafen sich die Projektpartner gemeinsam mit Frau Dieplinger, Regionalmanagerin für grenzüberschreitende Zusammenarbeit des Regionalmanagement OÖ GmbH, zur ersten Planung. Der Projektantrag wurde in der Sitzung des Lenkungsausschusses der ARGE EUREGIO Mitte September 2023 genehmigt und die Umsetzungsphase begann offiziell Anfang Oktober 2023.
Während dieser Phase fanden mehrere Treffen und Abstimmungen zwischen den Projektpartnern statt. Der offizielle Startschuss erfolgte mit der Ausstellungseröffnung am 08.02.2024 in Burghausen (DE), die von einer Pädagog:innenschulung begleitet wur-de. Der Leitfaden zur Ausstellung wurde am Anfang März 2024 fertiggestellt, wobei auch Fotos der Eröffnung integriert wurden.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein war die Eröffnungsfeier am 21.03.2024 in der KEM Klimazukunft Oberinnviertel. Diese Veran-staltung wurde mit einer Pädagog:innenschulung der teilnehmenden Schulen 2024, der KEM Klimazukunft Oberinnviertel und der KEM Klimazukunft Mattigtal kombiniert. Im Anschluss an die Schulung wanderte die Ausstellung bis zum 28.04.2024 durch die Klimazukunft Oberinnviertel und besuchte dabei insgesamt vier Volksschulen.
Abschluss und zukünftige Nutzung
Die Abrechnung des Projekts wurde Ende August 2024 im Rahmen des Programms INTERREG Bayern–Österreich 2021–2027 an die zuständige Kontrollstelle (Regierung von Niederbayern) übermittelt. Die Prüfung wurde Anfang September 2024 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen.
Da die Ausstellung Eigentum des Vereins Klimazukunft Oberinnviertel-Mattigtal sowie dessen deutschen Projektpartnern ist, verbleibt sie dauerhaft in der Region. Der KEM Klimazukunft Oberinnviertel steht die Ausstellung jährlich für zwei Monate zur Verfügung. Zudem wird einmal pro Jahr ein Treffen der Projektpartner organisiert, um die Ausstellung zu reinigen und allfällige Reparaturen durchzuführen oder in Auftrag zu geben. Zusätzlich wird einmal jährlich eine Pädagog:innenschulung angeboten, um Lehrer:innen der teilnehmenden Schulen auf die Nutzung der Ausstellung einzuschulen.
Die Gesamtkosten für die Ausstellung beliefen sich auf 15.230,43 €. Die zuständige Kontrollstelle bestätigte förderfähige Gesamtkosten in Höhe von 14.579,90 €. Im Rahmen der Produktionskosten wurde eine Reserve von 760 € eingeplant. Dieser Betrag war jedoch nicht förderfähig, wodurch die förderfähigen Projektkosten entsprechend gekürzt wurden. Mit einer EFRE-Kofinanzierung von 75 % ergab sich für das Projekt ein Zuschuss von 10.934,92 €.
Der verbleibende Eigenmittelbedarf betrug 4.295,51 € und wurde gleichmäßig auf die drei Projektpartner aufgeteilt. Dies entsprach einem Anteil von 1.431,84 € pro Partner. Da der Trägerverein Klimazukunft Oberinnviertel-Mattigtal der beiden KEM-Regionen als Projektpartner auftrat, reduzierte sich der Eigenmittelanteil der KEM Klimazukunft Oberinnviertel auf 715,92 €. Dank des grenzüberschreitenden Projekts und der daraus abgeholten Fördersumme von 75 % konnte sehr kostengünstig eine Wanderausstellung für die Region konzipiert werden, die auch dauerhaft in der Region verbleiben und den Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt wird.
Die Stadtwerke Goch wurde zudem auf unsere Ausstellung aufmerksam und waren so begeistert, dass sie die Ausstellung kopieren wollten. Wir verkauften den Stadtwerden Goch die Rechte für € 300. Diese werden genutzt, um künftige Reparaturen zu finanzieren. Wir haben bereits weitere Interessensbekundungen an dem Erwerb der Rechte für die Ausstellung erhalten.
Es war nicht möglich die durch die Wanderausstellung zu erwartende Treibhausgas-Einsparungen zu quantifizieren. Dennoch konnte durch die gezielte Auswahl und Verwendung nachhaltiger Materialien (Holz, waschbare Stoffe, …) der CO₂-Ausstoß bei der Erstellung und dem Erhalt der Ausstellungen möglichst gering gehalten werden. Da die Ausstellung langfristig in unserer Region verweilen wird und nur kurze Wege zwischen den Schulen zurückgelegt werden müssen, trägt dies ebenfalls zur Einsparung von Treibhausgasen bei. Darüber hinaus wirkt sich die Ausstellung positiv auf die Verhaltensänderungen der Kinder und ihres engeren Umfelds aus, wodurch künftig weitere Treibhausgas-Einsparungen erzielt werden können.
Das Ziel des Projekts war es, die Wanderausstellung für die Grenzregion zu konzipieren und allen Volksschulen in der Region anzubieten. Die Ausstellung stand im Jahr 2024 der KEM-Klimazukunft Oberinnviertel für 1,5 Monate zur Verfügung. In diesem Zeitraum durchwanderte die Ausstellung insgesamt vier Schulen im Oberinnviertel und erreichte dabei 319 Schüler:innen. Das langfristige Ziel ist es, dass jedes Kind während der Volksschulzeit einmal die Ausstellung besucht. Ab 2025 steht der KEM Klimazukunft Oberinnviertel die Ausstellung 2 Monate pro Jahr zur Verfügung und es sind bereits 9 Schulen fixiert. Somit wird das Ziel erreicht werden, dass nach 4 Jahren alle Schulen in den 20 Mitgliedsgemeinden die Möglichkeit hatten, die Ausstellung zu buchen. Die Rückmeldungen der Pädagog:innen und Schüler:innen waren durchweg sehr positiv hinsichtlich Organisation, Ab-wicklung, Design und Inhalt der Ausstellung. Sie freuen sich darauf, die Ausstellung in den kommenden Jahren erneut an ihrer Schule begrüßen zu dürfen. Die Auftaktveranstaltungen inkl. Pädagog:innenschulungen wurden in den jeweiligen Regionalmedien und über die eigenen Social-Media-Kanäle der Projektpartner veröffentlicht. Zudem wurden auf der Homepage der KEM Klima-zukunft Oberinnviertel der Flyer sowie der Leitfaden zum Download zur Verfügung gestellt. Die Schulen haben ebenfalls über die Teilnahme an der Ausstellung in ihren Schulzeitungen berichtet.
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Abwicklung des Projekts verliefen sehr gut, was den Zusammenhalt der Regionen weiter gestärkt hat und Potenzial für zukünftige Projekte eröffnet. Dank der Synergien konnten Kosten und Ressourcen eingespart werden. Durch die hohe Förderung war es möglich, eine eigene, kostengünstige Ausstellung für die Region zu konzipieren. Auch andere Gemeinden in Grenzregionen könnten von dieser großzügigen Förderung profitieren. Die Schulen wurden auf die KEM aufmerksam gemacht und der Fokus mehr auf den Klimawandel gelegt, was künftig sicher zu weiteren Projekten mit den Schulen führen wird.
"Von der Region für die Region – dieses Projekt zeigt, dass Klimaschutz keine Grenzen kennt und durch die Zusammenarbeit über Länder hinweg Großartiges entstehen kann. Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, wie wir eine neue Generation dazu ermutigen können, aktiv Verantwortung für unsere Umwelt zu übernehmen. Gemeinsam legen wir den Grundstein für langfristige Verhaltensänderungen und machen Klimaschutz zu einem festen Bestandteil des Schulalltags."