E-Mobilitätsplan für kommunale Fuhrparke - auf leisen Sohlen unterwegs

Um den Umstieg kommunaler Fuhrparke auf emissionsfreie Antriebe zu beschleunigen, wurden – basierend auf einer detaillierten Analyse der bestehenden Fahrzeugflotten – für alle 12 KEM-Gemeinden maßgeschneiderte E-Mobilitätspläne entwickelt. Diese umfassen konkrete kurz-, mittel- und langfristige Handlungsempfehlungen für eine schrittweise Elektrifizierung der Fuhrparke.

Projektinhalt und Ziel

Ziel ist es, basierend auf einer Analyse aller 12 kommunalen Fuhrparke der KEM Weiz-Gleisdorf, konkrete Handlungsempfehlungen für die Elektrifizierung dieser in Form von E-Mobilitätsplanen abzuleiten, um so die Transformation zu klimafreundlichen Fahrzeugflotten voranzutreiben.

Projektablauf

Die Umsetzung der E-Mobilitätspläne erfolgte in Kooperation mit der Energie Agentur Steiermark. Als Basis für die Identifikation von Potenzialen zur Elektrifizierung wurde eine Analyse des Fuhrparks sowie eine Mobilitätsbedarfserhebung in jeder der zwölf Gemeinden der KEM Weiz-Gleisdorf durchgeführt. Unter anderem wurden die Fahrzeugtypen, das Alter, die Antriebe und Fahr- bzw. Einsatzprofile erhoben. Aber auch die bisherige Auslastung und die Nutzungsanforderungen an die Fahrzeuge wurden er-fasst. Sämtliche Erhebungsdaten wurden strukturiert und zur besseren Veranschaulichung grafisch aufbereitet.

Basierend auf den Erkenntnissen aus der Analyse entwickelten die KEM Weiz-Gleisdorf und Energie Agentur Steiermark E-Mobilitätspläne mit Maßnahmenpaketen für die sukzessive Umstellung der Fuhrparke und die Schaffung der notwendigen Infra-strukturen. Eine Unterteilung erfolgte dabei in kurz-, mittel- und langfristige Planungs- und Umsetzungshorizonte. Berücksichtigt wurden technische, wirtschaftliche, organisatorische und klimarelevante Gesichtspunkte. So war es möglich, fahrzeugscharf Aspekte der Nutzung und Kosten (z.B. Total Costs of Ownership) sowie der notwendigen Energiebereitstellung für das Laden und die Potenziale der Einsparung von Treibhausgasemissionen nachvollziehbar abzubilden. Für Fahrzeuge, für die es keine elektrisch betriebenen Alternativen gab, wurden alternative Lösungen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes evaluiert. Um darüber hinaus auch den wichtigen Aspekt der gemeindeübergreifenden bzw. regionalen Synergieeffekte zu berücksichtigen, wurden ergänzend Potenziale eines interkommunalen Fahrzeug-Sharings oder Beschaffungsprozesses untersucht. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden den Entscheidungsgremien in den zwölf Gemeinden der KEM Weiz-Gleisdorf präsentiert und die Möglichkeiten zur Fuhrparkumstellung auf E-Mobilität mit ihnen besprochen.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

In Summe wurde für diese Maßnahme in der KEM-Weiterführungsphase II ein Budget von 6.950,00 EUR kalkuliert. Rund 85 % des Budgets standen für Personalkosten zur Analyse der Fuhrparke und Erstellung der kommunalen E-Mobilitätspläne zur Verfügung. Die restlichen Kosten sind auf Sach- und Reisekosten entfallen.

Finanzielle Vorteile durch die Erstellung der E-Mobilitätspläne selbst ergeben sich nicht, jedoch jedenfalls durch die Umsetzung dieser. Es ist damit zu rechnen, dass die Pläne zielgerichtet die Elektrifizierung des Fuhrparkes vorantreiben und so Fehlinvestitionen vermeiden. Teilweise setzen auch Förderungen für E-Fahrzeuge, E-Ladeinfrastruktur usw. auf Bundes- und Landesebene derartige E- Mobilitätspläne voraus, wodurch diese den Erhalt finanzieller Zuschüsse begünstigen. Auch führt die Umstellung des Fuhrparks auf E-Mobilität zu Kosteneinsparungen bei den Energie-, Kraftstoff- und Wartungskosten.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Die Erstellung der E-Mobilitätspläne stellt an sich noch keine direkte Reduktion der Treibhausgasemissionen dar. Erst die konkrete Umsetzung der darin enthaltenen Maßnahmen wird zu spürbaren Einsparungen führen. Eine exakte Vorhersage dieser Einsparungen ist aufgrund der vielfältigen Einflussfaktoren jedoch nicht möglich.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Durch die Erstellung der E-Mobilitätspläne wurde eine nachhaltige und zukunftsorientierte Mobilitätsentwicklung in den Gemeinden angeregt. Basierend auf diesen Plänen konnte die öffentliche Ladeinfrastruktur gezielt ausgebaut werden. Auch Sondierungen zur Anschaffung von E-Fahrzeugen konnten angeregt werden.

Nachhaltige Perspektiven

Durch die gesamtregional akkordierte Vorgehensweise war es möglich, nicht nur für jede Gemeinde der KEM Weiz-Gleisdorf einen eigenen E-Mobilitätsplan zu erstellen, sondern auch über die Gemeindegrenzen zu blicken und Synergieeffekte, wie z.B. die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur, die Vernetzung von Mobilitätsangeboten oder die Stärkung der Verhandlungsposition im Beschaffungsprozess, zu evaluieren. Durch die Erstellung der E-Mobilitätspläne konnte die Region ihre Rolle als Vorreiter im Bereich der E-Mobilität weiter stärken und eine Umsetzungsschablone schaffen, die auch anderen (KEM-)Regionen zur Verfügung gestellt werden kann.

Modellregions-Manager

Christian Huetter 1600px
MMag. Hütter Christian

     43-3172-603
     43-664-88495084
     christian.huetter@energieregion.at

Berufliche Laufbahn
  • Studium der Betriebswirtschaftslehre sowie Umweltsystemwissenschaften
  • Projekttätigkeiten im Umwelt- und Innovationsmanagement
  • seit 2014 Teil der Energieregion Weiz-Gleisdorf: Leitung von E-Mobilitätsprojekten und dem gesamtregionalen Projekt „Energiebilanz“
  • seit 2017 KLAR!-Manager
  • seit 2018 auch KEM-Manager

Ort
Sankt Ruprecht an der Raab
Öffnungszeiten
8.00 - 12.00 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung

"Die Elektrifizierung kommunaler Fuhrparke ist ein entscheidender Schritt hin zu nachhaltigen und zukunftsfähigen Gemeinden. Mit den neuen E-Mobilitätsplänen haben wir gemeinsam eine solide Basis geschaffen, um die Elektromobilität in unserer Region weiter voranzutreiben."