Nightline Lungau & Nightline 2.0

Die Nightline Lungau bzw. das Nachfolgeprojekt Nightline 2.0 beschreibt einen öffentlichen Verkehr in der Region in den Nächten an Freitagen und Samstagen. Das Projekt zeichnet sich vor allem durch seinen Pilotcharakter aus. Anfangs mit einem Bus mit fixem Fahrplan und festgelegter Route, wurde das System mit der Nightline 2.0 zu einem flexiblen, bedarfsorientierten und erstmaligem Mikro-ÖV Systems im Lungau weiterentwickelt. Die KEM ist hier federführend in Koordination, Planung, Begleitung und (Weiter-)Entwicklung eingebunden.  

Modellregion:
Lungau

Ansprechperson:

Georg Macheiner, MSc
06472/7740
Projektinhalt und Ziel

Zentrales Ziel ist natürlich eine möglichst hohe Anzahl an beförderten Personen. Hier erfolgt ein ständiges Controlling. Mit der Digitalisierung und der dahinterliegenden APP sowie den übermittelten Daten wird natürlich ein viel umfassenderes Controlling ermöglicht. Auch wenn durch einen App-basierten öffentlichen Verkehr neue Fehlerquellen auftreten, ermöglicht dies zugleich auch eine viel bessere Problemfindung und -lösung. Es braucht dazu allerdings einen Kümmerer, der sehr tief in der Thematik verankert ist.

Projektablauf

Das Projekt ist ein über LEADER gefördertes Pilotprojekt, welches 2022 gestartet wurde. 2023 kam es zu einer umfassenden Evaluierung des bisherigen Projektverlaufs und einer anschließenden Projektänderung. Der Trägerverein der KEM Lungau ist für die Abwicklung des ÖPNV in unserer Region zuständig. Es liegt daher auf der Hand, dass sich das KEM Management proaktiv diesem Thema annimmt.

Schnittstelle zum Projektantrag sind alle Mobilitätsmaßnahmen, insbesondere M5 „Öffentlicher Verkehr“ und M6 „Innovative Mobilität“. Die KEM hat sich hierbei auch als Ansprechpartner für Mobilitätsfragen in der Region positionieren können und konnte ihr Profil weiter geschärft werden. Im Projekt beteiligt waren anfangs die Steiermärkischen Landesbahnen, anschließend Postbus-Shuttle sowie der Salzburger Verkehrsverbund. Operativ abgewickelt wird das Projekt über einen Verkehrsdienstleister, welcher im Rahmen dieses Projektes sogar eine Betriebsstätte in der KEM Lungau errichtet hat und somit das Mobilitätsangebot auch außerhalb des ggs. Projektes weiter aufgewertet. In der Erstkonzeption war zudem ein Mobilitätsplanungsbüro mit eingebunden. Das LEADER-Projekt endet mit Dezember 2024. Aktuell wird an der Fortführung für 2025 gearbeitet. Schlussendlich sollten alle gesammelten Erfahrungen in den neuen Lungautakt einfließen. Dadurch würde die Nightline langfristig abgesichert und Mikro-ÖV als zentraler Aspekt im regionalen Öffentlichen Verkehr verankert werden.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Die Gesamtkosten des LEADER-Projektes belaufen sich auf rund 250.000 Euro, wobei 60% durch LEADER gefördert werden. Die Eigenmittel werden von allen Lungauer Gemeinden getragen.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Dies kann kaum beziffert werden, da vor allem im Bedarfsverkehr de facto keine konkrete Anzahl an Fahrten genannt werden kann. Auch kann nicht beziffert werden, wie viele Leute zukünftig über dieses System transportiert werden. Eine THG-Einsparung ergibt sich allerdings durch den Einsatz eines E-Fahrzuges sowie der Bündelung der Buchungen wodurch Einzelfahrten eher vermieden werden.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Das Projekt findet großen Anklang in der Bevölkerung und wird auch über die Gemeinden va. deren Homepages immer wieder kommuniziert. Natürlich erfolgt eine ständige Bewerbung des Projekts in der Region insbesondere über die sozialen Kanäle des Regionalbüros Lungau. Das Projekt steht auch unter einer gewissen „Beobachtung“ der Bevölkerung, da eingangs nicht der regionale Betreiber des ÖPNV die Nightline betrieben hat, sondern die Steiermärkischen Landesbahnen. Auch aus dem Vergabeverfahren für die Neukonzeption in Richtung Mikro-ÖV ging ein Betreiber als Bestbieter hervor, welcher bisher nicht in der Region tätig war.    

Nachhaltige Perspektiven

Wichtig im Bereich des Bedarfsverkehrs war, dass die gesamte Region davon profitieren konnte bzw. die gesamte Region Teil des Projektes ist. Es hat sich gezeigt, dass durch den Switch von einem linienbasierten Taktverkehr auf einen Bedarfsverkehr mit 2 Kleingefäßen eine deutliche Qualitätssteigerung erfolgt ist. Das Projekt sollte nun in den nächsten Schritten ausgeweitet wer-den. Speziell sollte es nun auch an gewissen Tagen als Ergänzung zum ÖPNV untertags eingesetzt werden und langfristig seinen Niederschlag im regionalen ÖPNV finden. Als essentiell hat sich gezeigt, dass es einen regionalen Kümmerer benötigt, bei welchem die Fäden zusammenlaufen. Die Digitalisierung bietet auch neue Herausforderungen und auf diese – beispielsweise App-Probleme oä. – muss möglichst schnell reagiert werden können.

Modellregions-Manager

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Macheiner Georg

     43-6472-7740/20
     43-664-9164723
     georg.macheiner@lungau.org
Ort
Mauterndorf

"Mobilität ist eines der zentralen Themen der KEM Lungau. Die Nightline Lungau ist ein umfassendes Pilotprojekt, welches vielfältig zur Weiterentwicklung des Öffentlichen Verkehrs insgesamt beitragen kann. Als eine der größten Herausforderung im Klima-bereich ist jede Maßnahme im Mobilitätsbereich, die zur Stärkung des öffentlichen Verkehrs und somit einer Reduktion des MIVs beiträgt sehr wichtig. Der Ansatz Mikro-ÖV praxisnah zu testen und weiterzuentwickeln ist der große Mehrwert, da speziell in diesen Mobilitätsformen großes Potential für unsere Region liegt. Die Digitalisierung in der Mobilität eröffnet gänzlich neue Möglichkeiten und sollte bestmöglich genutzt werden."