OpenGrid4PV - Smarte Lösungsansätze zur Steigerung der PV-Einspeisekapazität in Verteilnetzen

In den letzten Jahren haben sowohl private Haushalte als auch Unternehmen die zahlreichen Vorteile einer Photovoltaik-Anlage (PV) erkannt und in PV-Anlagen investiert. Obwohl die Nachfrage nach wie vor ungebremst ist, gerät der PV-Ausbau zunehmend ins Stocken, da die Stromnetze mittlerweile in vielen Regionen Oberösterreichs ausgelastet sind und neue PV-Anlagen ihren Stromüberschuss nicht mehr ins Stromnetz einspeisen können. Das Projekt „OpenGrid4PV“ verfolgt daher das Ziel kurzfristige Lösungen für den ins Stocken geratenen Ausbau der Photovoltaik zu entwickeln. Diese werden gemeinsam mit allen betroffenen Stakeholdern (BetreiberInnen von PV-Anlagen, Netzbetreiber,…) entwickelt, mittels Simulation validiert und anschließend in ausgewählten Netzabschnitten in Perg und Wels getestet. Großer Wert wird dabei darauf gelegt, die Bevölkerung zu informieren, ein Bewusstsein für aktuelle Herausforderungen zu schaffen, sowie diese aktiv in das Projekt einzubinden um die Akzeptanz der entwickelten Lösungsansätze zu erhöhen. Der folgende Fragebogen stellt dabei eine wesentliche Grundlage dar.

Modellregion:
Bezirk Perg *

Ansprechperson:

Kurt Leonhartsberger
0676 970 1986
Projektinhalt und Ziel

Um die österreichischen Klimaziele bis 2030 (100 % Strom aus Erneuerbaren bis 2030) zu erreichen, ist ein massiver Ausbau der PV-Leistung um 11 GWpeak erforderlich. Aber bereits jetzt ist in vielen Gemeinden aufgrund ausgelasteter Umspannwerke und überlasteter Niederspannungsnetze keine zusätzliche PV-Einspeisung mehr möglich, was großen Unmut in der Bevölkerung hervorruft und auch den notwendigen Ausbau der Photovoltaik zur Erreichung der Klimaschutzziele des Landes und des Bundes erschwert bzw. verhindert, die ohne kurzfristig anwendbare Alternativen zum langwierigen Netzausbau nicht erreichbar sein werden.

Das vorliegende Projektvorhaben zielt daher auf die Entwicklung anwendbarer, kostengünstiger, zeitnah umsetzbarer und gesellschaftlich tragfähiger Lösungsansätze zur Erhöhung der PV-Hosting Capacity bzw. zur effizienteren Nutzung vorhandener Kapazitäten in Nieder- und Mittelspannungsnetzen ab. Dazu werden in gemeinsamen Co-Creation-Workshops mit den betroffenen Stakeholdern (z. B. NetzbetreiberInnen, EndkundInnen, E-Control,…) deren individuelle Anforderungen und Bedürfnisse erhoben und darauf aufbauend entsprechende Lösungsansätze und Konzepte unter Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungen (z. B. bidirektionales Laden) entwickelt. Diese Lösungsansätze werden in der Folge mittels Simulation validiert (Funktionalität, Beitrag zur Zielerreichung, Effizienz, Skalierbarkeit…) und unter anderem rechtlich/regulatorisch geprüft. Vielversprechende anwendbare Lösungsansätze werden in der Folge in ausgewählten Netzabschnitten, in denen es bereits jetzt Probleme gibt, getestet und bei Bedarf angepasst um deren Machbarkeit zu demonstrieren und zur Nachahmung anzuregen. Großer Wert wird dabei auf eine verständliche, breitenwirksame Kommunikation sowie Partizipation gelegt, mit dem Ziel die Bevölkerung zu informieren und aktiv einzubinden, dabei zu helfen Zusammenhänge zu verstehen sowie Verständnis und Bewusstsein für aktuelle Herausforderungen zu schaffen um damit deren Akzeptanz und Bereitschaft zu erhöhen.

Ergebnisse und Erkenntnisse: Ergebnis des Projekts sind anwendbare, kostengünstige, zeitnah umsetzbare und gesellschaftlich tragfähige Lösungsansätze zur Erhöhung der PV-Hosting Capacity bzw. zur effizienteren Nutzung vorhandener Kapazitäten in Nieder- und Mittelspannungsnetzen zu erwarten, die technisch, gesellschaftlich, ökonomisch sowie rechtlich/regulatorisch geprüft und deren Machbarkeit in einem realen Umfeld demonstriert wurde und die aufgrund der Mitwirkung der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz aufweisen.

Projektablauf

Projektstart: 1. März 2024
Projektlaufzeit: 24 Monate
Projekteinreichung: Oktober 2023
Davor wurden zahlreichen Gespräche mit den beteiligten Stakeholdern geführt, koordiniert durch die KEM Bezirk Perg und die FH OÖ um die relevanten Probleme sowie potenzielle Lösungen zu identifizieren.

ProjektpartnerInnen: FH Oberösterreich, Sticon e.U. Elektrizitätswerke Perg, eww ag, Klima und Energie Modellregion Bezirk Perg

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Da das Projekt bei der Ausschreibung Future Energy Technologies (gefördert durch das Land OÖ) eingereicht wurde, entstehen der KEM Bezirk Perg keine Kosten, sondern die KEM erhält für ihre Mitwirkung am Projekt eine Förderung. Damit kann auch die erforderlichen Infrastruktur finanziert werden.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Das Projekt OpenGrid4PV wurde von einer internationalen Fachjury evaluiert und als einer von nur 7 Anträgen durch das Land OÖ gefördert! Nach Wissensstand des Konsortiums ist es das einzige Projekt in dieser Ausschreibung, wo auch eine Klima und Energie Modellregion vertreten ist.

Nachhaltige Perspektiven

Sind die Projektergebnisse positiv, ist davon auszugehen, dass die entwickelte Methodik von den beteiligten NetzbetreiberInnen übernommen und ausgerollt wird. Dies würde dazu führen, dass die PV Hosting Capacity um ein Vielfaches steigt, ohne die Netze ausbauen zu müssen.

Modellregions-Manager

Leonhartsberger Kurt

     43-7260-4505
     43-676-9701986
     kurtleonhartsberger@gmail.com

Ort
Waldhausen im Strudengau

"Mit dem Projekt OpenGrid4PV ist es uns gelungen alle relevanten Stakeholder in der Region ins Boot zu holen um gemeinsam nach Lösungen für den aufgrund fehlender Netzkapazitäten ins Stocken geratenen PV-Ausbau zu entwickeln und zu testen. Solche Modelle werden in anderen Ländern bereits seit einiger Zeit erfolgreich eingesetzt und es freut mich, dass wir diese vielversprechenden Ansätze jetzt auch in Österreich mit dem E-Werk Perg und dem E-Werk Wels testen können. Damit setzen wir auch ein Zeichen – wenn wir möchten, dass sich etwas verändert, dann müssen wir dahingehend auch aktiv werden!"