Der Energieverbrauch bei Strom, Wärme und Treibstoff und die bestehende Energieerzeugung ermittelt. Danach wurde die mögliche Effizienzsteigerung durch Umstellung auf LED, E-Mobilität, Gebäudesanierung usw. für 23 Gemeinden berechnet. Die restlichen Dächer wurden rechnerisch mit PV-Anlagen bestückt und weitere Quellen berücksichtigt. Eine ggf. offene Lücke zwischen Verbrauch und Erzeugung wurde über Energiegemeinschaften gedeckt bzw. fossile Restenergie wurde mit einer erneuerbaren Überproduktion kompensiert.
Ziel waren 23 kommunale Fahrpläne zur Energieneutralität
Projektbeginn war 2022, wenn man die Vorlaufzeit mit Datensammeln auch mit dazu zählt. Erste Ansprechpartner waren Gemeindemitarbeiter/innen bezüglich Datenerhebung. Ein wichtiger Meilenstein war die Abstimmung der möglichen Maßnahmen mit den Entscheidungsträgern der Gemeinden. Experten waren in diesem Fall die für Energie zuständigen Gemeindebediensteten, im jeweiligen Umweltausschuss tätigt Personen, Empfehlungen von externen Experten und der Modellregionsmanager selbst, weil er Energietechnik studiert hat. Die Energiefahrpläne wurden den Gemeinden nach Fertigstellung Ende 2023 zur weiteren Verwendung gesendet und vorgestellt und somit wurde das Projekt abgeschlossen. In der nächsten Weiterführungsphase sollen die Gemeinden aber weiterhin in der Umsetzung der darin empfohlenen Maßnahmen wie z.B. Gebäudesanierung, Umstellung auf LED, Ausbau erneuerbare Energie, alternative Antriebe, usw. unterstützt werden.
Personalkosten KEM: 31.703€ ; finanzielle Vorteile: voraussichtlich weniger Fehlinvestitionen aus klimaschutztechnischer Sicht sparen potenziell sehr hohe Beträge.
Mittelfristig bis 2030 bzw. 2040 (je nach Ausgangssituation in den Gemeinden) wird erwarte, dass dadurch nach Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen die Gemeinden bilanziell übers Jahr alle THG-Emissionen eingespart haben.
Es wurde für jede KEM-Gemeinde ein Energiefahrplan erstellt. Die Ergebnisse wurden den Gemeindevertretern vorgestellt und zugesandt. Hindernisse waren teilweise die Datenverfügbarkeit und die Argumentation für erneuerbare Energie bei gleichzeitig wieder sinkenden Erdgaspreisen. Jedoch profitiert eine Wärmepumpe indirekt auch von günstigen Erdgaspreisen durch den Strommix im Winter und im Gegensatz zu Gasheizungen (Gefahr einer Gasexplosion) profitieren sie auch von noch günstigeren erneuerbaren Strompreisen. Aktuell gibt es schon wieder häufig negative Strompreise, welche z.B. über stündlich variable Stromtarife auch für Wärmepumpen sehr gut genutzt werden können. So kann man beispielsweise mit diesen Hindernissen argumentativ umgehen.
Besonders gut hat die Bewusstseinsbildung hinsichtlich der praktischen Möglichkeiten von Wärmepumpen (Netzentlastung im Vergleich zu Elektroheizung; kann als einzige Heizung auch kühlen; kein Brennstoffraum nötig; oft auch mit Heizkörper kombinierbar; usw.) und E-Mobilität und Effizienzsteigerungsmaßnahmen durch die konkreten auf die jeweilige Gemeinde zugeschnittenen Zahlen funktioniert. Es wurde auch ein E-Traktor für kommunale Zwecke zur Vorführung nach Kremsmünster gebracht, um den Gemeindebediensteten und Entscheidungsträgern den aktuellen Stand der alternativen Antriebe in der Praxis näherzubringen. (siehe Foto von Hr. Ebenberger E-Traktor Rigitrac in Kremsmünster) Die Umstellung der Gemeindefahrzeuge auf alternative Antriebe ist nämlich einer der Schlüssel zum Erfolg. Der Geldfluss muss auch in den Gemeinden weg von fossil in Richtung erneuerbare Energie umgelenkt werden. Dabei zählt jeder Euro und leider drängt auch die Zeit beim Lösen der Klimakrise. Diese Energiefahrpläne haben gezeigt, dass mit der Kombination aus Energieeffizienz-Steigerung z.B. durch E-Fahrzeuge, LED und Gebäudesanierung eine bilanziell 100%-ige erneuerbare Energieversorgung zeitnah möglich ist. Dazu sind auch für Gemeinden mit engen Budgets mittlerweile Optionen vorhanden: z.B. günstige gebrauchte E-Autos, Contractingmodelle bei PV-Anlagen, usw.
Die kommunalen Fahrpläne zur Energieneutralität zeigen den Gemeinden, wie sie sich auf Basis ihrer aktuellen Energieverbräuche bei Strom, Wärme und Gemeinde-Fahrzeuge bis 2030 bzw. 2040 bilanziell zu 100% aus erneuerbarer Energie versorgen können. Dabei wurde vor allem darauf geachtet die Verbräuche mit geeigneter Technik möglichste energieeffizient und unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen zu decken.