Einführung Energiesprechstunden in den einzelnen KEM Gemeinden

In der KEM Neusiedler See – Seewinkel wurde den Stakeholder:innen der Region die Möglichkeit zu Beratungen durch den KEM MRM im Rahmen der fixen Büroöffnungszeiten angeboten. Mit Beginn der Ukraine- und Energiekrise wurde die Nachfrage so hoch, dass in den einzelnen KEM Gemeinden fixe Sprechtage eingeführt wurden, welche von der Bevölkerung sehr gut angenommen werden und zusätzlich Emissionen vermeiden, da die Fahrten nach Frauenkirchen vermieden werden. Weiter ist dieses Service auch weniger mobilen und älteren Personen zugänglicher.

Projektinhalt und Ziel

Auf Grund einer Maßnahmenänderung wurde eine Budgetumschichtung zu dieser Maßnahme, da ursprünglich keine speziellen Sprechstunden in den einzelnen KEM-Gemeindeämtern geplant waren, durch die KPC ermöglicht. Es wurde damit auch der Leistungsindikator von ursprünglich 45 Energie-/Förderberatungen verdreifacht und dieser sogar überschritten.

Projektablauf

Anfang April 2022 wurde der KEM MRM vom Bgm. LAbg. Kilian Brandstätter/Gols im Rahmen eines Arbeitsgespräches ersucht ob es auf Grund starker Nachfrage nach Energie- und Förderberatung am Gemeindeamt möglich wäre, monatlich einen fixen Sprechtag (jeden 4 Dienstag im Monat von 08.00 bis 12.00) einzuführen. Da auch seitens des Klimaministeriums in dieser Zeit die Heizungsumstellung und Energieeffizienzmaßnahmen priorisiert wurden und low hanging fruits für unsere Zielerreichung möglichst rasch eingebracht werden sollten, lag es auf der Hand, diese Serviceleistung einzuführen. Es wurde der Ablauf (An-kündigung – Vorlaufzeit – Organisation – Durchführung) genau durchbesprochen und anfänglich mit 1/2h pro Interessent:in ge-plant. Bereits kurz nach Einführung wurde der Zeitbedarf je Beratungsgespräch auf 45 Minuten erhöht und dieser Zeitraum hat sich als praktikabel erwiesen. Auf Grund der hohen Nachfrage und der Information über Netzwerke wurde bald auch von anderen KEM Gemeinden diese Serviceleistung nachgefragt und nach selbigem Muster durchgeführt. So konnten auch ganze Sprechtage koordiniert werden, eine Gemeinde am Vormittag und eine am Nachmittag, wobei die Einteilung der Termine vormittags von 12.30 abwärts erfolgt und nachmittags von 13.00 aufwärts bis 18.30 bei Bedarf. 2 Tage vor den Sprechtagen erfolgt eine Zeitabstimmung der Gemeinden mit dem KEM MRM. Daher entsteht für diesen keine Lücke im Tagesablauf. Das Projekt soll auch gemäß eingereichtem Weiterführungsantrag 2 solange fortgeführt werden, bis andere Organisationen die Beratungstätigkeit übernehmen können oder der Bedarf sinkt.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Der Projektkostenanteil der KEM ist im Leistungsverzeichnis budgetiert und beläuft sich durch den Stundeneinsatz des KEM MRM, Sachkosten für Räumlichkeiten und Publizitätsmaßnahmen sowie in-kind-Leistungen der Gemeinden auf ca. € 12.000,- für WF1. Finanzielle Vorteile sind vor Allem durch direkte und indirekte mediale Effekte - Berichterstattung in den lokalen/regionalen Medien - zu sehen, da hier Kosten für Publizitätsmaßnahmen sozusagen gratis erbracht werden. Finanzielle Vor-teile im Rahmen der Bewusstseinsbildung und Informationsübermittlung können schwer beurteilt werden, gleiches gilt für die direkten und indirekten Vernetzungserfolge zur Steigerung der Bekanntheit der KEM in der Region und zu daraus folgenden potentiellen Projektinitiierungen. Es wurde mit dieser Maßnahme jedenfalls in der Region ein großer Beitrag zu laufenden Informationskampagnen des Klimaministeriums in der Region geleistet und so zukünftige Emissionsstrafzahlungen indirekt reduziert.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Eine Bewertung der THG-Einsparung in Tonnen kann nicht verifiziert werden, da die aus den Beratungsgesprächen angeregten Folgeeffekte als auch die dadurch entstehende breitere Bewusstseinsbildung nicht auf zusätzlich eingesparte/ersetzte fossile Ressourcen durch Heizungsumstellungen, zusätzlichen Einsatz von Erneuerbaren, folgende Energieeffizienzmaßnahmen oder verstärkte Verhaltensänderung direkt nachgewiesen werden kann.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Das primäre Projektziel, die KEM samt ihren Themen/Leistungen sowohl bei regionalen Stakeholdern als auch der Bevölkerung vermehrt zu etablieren und den Bekanntheitsgrad zu steigern, ist gelungen. Dadurch ist auch eine Intensivierung des Netzwerkes zur regionalen Unterstützung erfolgt. Das Feedback der Bevölkerung als auch der politischen Vertreter kam positiv zum Ausdruck. Die Veröffentlichung erfolgte auf den Gemeindehomepages, in Form von Beilagen in den Gemeindezeitungen/Bürgermeisterbriefen, als Postwurfsendung, Aushang in den Gemeindeämtern. Auf Grund des allgemeinen Wunsches dieses Service in der Region zu etablieren, wurde es in der Einreichung zur WF2 als ein Schwerpunkt aufgenommen. Entscheidend ist eine fristgerechte Ankündigung an ALLE Haushalte. Wurde dies zu kurzfristig angesetzt oder gänzlich unterlassen, war die Nachfrage überschaubar.

Nachhaltige Perspektiven

Besonders gut lief die Organisation der Sprechtage durch die Gemeinden. Es wurde vor Veröffentlichung einer neuen Bürgermeisterzeitung/Gemeindebrief etc. mit dem KEM MRM im Voraus ein Termin ca. 2 Wochen nach Erscheinungsdatum fixiert und in der Ankündigung die Gemeinde als Voranmeldungskoordinator angegeben. So konnten die Bürger bei der betreffenden Gemeinde anrufen oder persönlich um eine Terminvergabe vorbeikommen. Pro Interessent:in wurde eine Zeitspanne von 45 Min. eingeplant. Bei vollem Termin wurde seitens der Gemeinde der KEM MRM kontaktiert und ein weiterer in kurzem Zeitabstand festgelegt. So konnten sämtliche Interessent:innen bedient werden. Durch diese Maßnahme kommt der KEM MRM wesentlich häufiger mit vielen politischen Akteur:innen und auch der Bevölkerung seiner KEM zusammen, wird wesentlich häufiger in Entscheidungsfindungen involviert und steigert seinen Status und Bekanntheitsgrad. Dieses Service wird seitens der Bevölkerung den politisch Verantwortlichen positiv zugerechnet, also eine Win-Win Situation.

Entscheidend ist eine fristgerechte Ankündigung an ALLE Haushalte und die Terminvergabe über die Gemeindemitarbeiter:innen. Wurde dies zu kurzfristig angesetzt oder gänzlich unterlassen, war die Nachfrage überschaubar. Durch die Terminvergabe über Gemeindemitarbeiter:innen und deren Kenntnis der Interessent:innen können dem KEM MRM schon vorab wichtige Informationen gegeben werden. So können z.B. spezielle Förderschienen wie „Sauber heizen für Alle“ gezielt an Heizkostenzuschussemp-fänger:innen vermittelt werden und diese auch speziell auf die Beratungsmöglichkeit im Gemeindeamt hingewiesen werden.

Modellregions-Manager

Robert Schitzhofer
DI Schitzhofer Robert

     +43-664-1114136
     robert@schitzhofer.at

Berufliche Laufbahn

Studium Forstwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien, Masterlehrgang „Energie Autarkie Engineering und Management“ an der Donauuniversität Krems mit den Schwerpunkten „Certified Energie Autarkie Coach“, „Energie&CO2 Manager“ und „Manager für nachhaltige Mobilität im Verkehrswesen“, Ingenieurbüro und Unternehmensberatung in Eisenstadt. Diverse Photovoltaik Projekte im In- und Ausland, Externer Auditor gem. §17 EEffG zur Durchführung von Energieaudits gem. §9 EEffG für die Bereiche Gebäude und Transport.


Ort
Frauenkirchen
Öffnungszeiten
Mo, Di, Mi 13-16 Uhr sowie Sprechtage in den Gemeindeämtern der KEM Gemeinden welche den Gemeindeinformationen und Gemeindehomepages zu entnehmen sind

"Durch die Einführung der Sprechtage in den einzelnen KEM-Gemeindeämtern konnte eine wesentlich breitere Bevölkerungsgruppe angesprochen werden und wurden auch zusätzliche Emissionen vermieden, da die Interessent:innen sonst nach Frauenkirchen fahren müssten. Es ist auch seit Einführung eine enorme Steigerung von Interessent:innen festzustellen, was natürlich vor Allem auf die Ukraine- und Energiekrise zurückzuführen ist. Weiter ist durch das Vor-Ort Angebot auch die Erreichbarkeit für weniger mobile und ältere Bevölkerungsgruppen wesentlich zugänglicher. Diese Serviceleistungen sollen auch in Zukunft für die Stakeholder:innen der KEM beibehalten werden und sind auch von den Gemeinden in WF2 erwünscht."