Die Marktgemeinde Weißkirchen verfolgte das Ziel einer Generalsanierung die Volksschule und des Turnsaales mit modernsten pädagogischen Konzepten, und auch Klimaschutz und Nachhaltigkeitsaspekte entsprechend zu berücksichtigen (Budget rd. 10 Mio €). Neben energiesparenden Technologien und einer CO2-neutrale Beheizung soll auch eine PV-Anlage integriert werden.
Im Vordergrund Stand die Generalsanierung der Volksschule und des Turnsaale. Nach einem modernen pädagogischen Konzept wurden die gesamten Innenräume und die Ausstattung neu geplant. Auch die gesamte Gebäudehülle und die technische Ausstattung für Heizung und Beleuchtung wurde erneuert.
Klimaschutz und Nachhaltigkeit hat die Marktgemeinde als wichtiges Ziel definiert, dieses sollte entsprechen mit berücksichtigt werden. Vor allem die Integration der PV-Anlage mit Stromspeicher und Notstromversorgung im Blackoutfall wurde durch die KEM bzw. dem MRM Bärnthaler eingebracht.
Wie bei öffentlichen Projekten üblich wurde der Planungsprozess, Ausschreibung und Vergabe nach dem BVG gestartet und von Planern begleitet. Das pädagogische Konzept wurde gemeinsam mit der Schulleitung und dem Lehrpersonal erarbeitet. Die gesamte Gebäudehülle mit Wärmedämmungen und Fenstertausch wurde durch einen Architekten geplant, ebenso die Haustechnik mit Heizung und Beleuchtung.
Begleitend zum Planungsprozess wurde der MRM der KEM beigeholt, um Klima- und Energieaspekte entsprechend zu berücksichtigen. Eine Optimierung der Heizung und Versorgung über die örtliche Fernwärme auf Basis industrieller Abwärme, sowie eine Dämmung der Gebäudehülle mit Fenstertausch und Dacherneuerung war bereits in Planung, Details konnten optimiert werden.
Wesentlicher Teil des MRM war es, die Dachflächen zu analysieren und das Potential für eine PV-Anlage zu ermitteln. Aufgrund der komplexen Gebäude- bzw. Dachstruktur des historischen Gebäudes (Bj. 1895) wurde eine Leistung der PV-Anlage von 83 kWp ermittelt. Es wurden unterschiedliche Varianten durchgerechnet und auch wirtschaftlich bewertet, und als Entscheidungsgrundlage den Gremien der Gemeinde vorgelegt. Die Anlage wurde als Überschusseinspeiser konzipiert, die PV-Flächen verteilen sich auf die Orientierungen Ost-, Süd- und West, wodurch sich eine gute Verteilung des Stromertrages über den gesamten Tagesverlauf erstreckt. Aufgrund der begrenzten möglichen Netzeinspeiseleistung wurde eine detaillierte Simulation über PV-Sol durch den MRM durchgeführt, um mit dem Netzbetreiber einen Konsens herzustellen.
Als weiterer Punkt wurde die Schaffung einer Notstromversorgung im Turnsaal als Einsatzzentrale und Anlaufstelle für die Bevölkerung entwickelt, daher wurde für die PV-Anlage ein Stromspeicher ergänzt, um den Turnsaal beleuchten zu können und Geräte für die Kommunikation und Einsatzleitung zu versorgen.
Die PV-Anlage und der Stromspeicher wurde über KEM-Invest beim Klimafonds/KPC zur Förderung eingereicht und gefördert.
Die PV-Anlage liefert einen erheblichen Stromüberschuss, welcher in das öffentliche Netz eingespeist wird. Um die Energiekosten für die Gemeinde zu optimieren, wurde eine Erhöhung des Eigenverbrauchs aus der PV-Anlage geschaffen, in dem ein Teil des Überschusses an die benachbarte Mittelschule geliefert wird.
Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten fand ein großes Fest statt, mit Führungen durch das Gebäude und auch der PV-Anlage und Stromspeicher mit dem Blackoutkonzept.
Dieses Beispiel wurde auch im KEM-Magazin des Klimafonds publiziert.
Die Kosten für PV- und Speicher betrugen ca. € 137.000.-. Dazu kamen noch Kosten für die Ertüchtigung der Statik in der Dachkonstruktion durch einen Zimmerer, auf Basis eines Gutachtens eines Statikers.
Die Gesamtkosten der Sanierung liegen bei ca. 10 Mio€, darin ist eine umfassende thermische Sanierung enthalten.
Die PV-Anlage mit 83 kWp liefert einen Jahresertrag von ca. 87.000 kWh/a, davon wird ca. ein Fünfel im Objekt verbraucht, der Überschuss wird ins Netz eingespeist. Der Stromverbrauch des Gebäudes liegt bei ca. 28.000 kWh/a.
Der Fernwärmeverbrauch vor der Sanierung lag bei ca. 220.000 kWh, es erfolgte eine Senkung auf knapp die Hälfte. Die Wärme war bisher schon CO2-neutral, daher gibt es keine direkte CO2-Einsparung, wohl aber einer Energieeinsparung.
Der größte Projekterfolg war die gelungene Umsetzung. Damit wurde in der Gemeinde ein Bewusstsein geschaffen, dass in der Folge bereits PV-Anlagen auf den beiden Kindergärten und im Schwimmbad umgesetzt wurden, weitere Umsetzungen sind in Planung.
Dieses Umsetzungsbeispiel wurde auch im KEM-Magazin des Klimafonds publiziert.
Herausfordernd gestaltete sich die Verhandlung mit dem Netzbetreiber, da zuerst nur eine geringe Einspeiseleistung zugesagt wurde, erst im Verhandlungsweg mit entsprechenden Simulationen durch das MRM wurde eine für beide Seiten verträgliche Leistungsbegrenzung definiert und die Anlage in Betrieb genommen.
Die Simulationen und Berechnungen im Vorfeld bzw. begleitend waren ein wichtiger Grundstein in der Überzeugungsarbeit, im zweiten Schritt war die gelungene Umsetzung ein Meilenstein für weitere Projekte. Damit wurde in der Gemeinde ein Bewusstsein geschaffen, dass in der Folge bereits PV-Anlagen auf den beiden Kindergärten und im Schwimmbad umgesetzt wurden, weitere Umsetzungen sind in Planung.
"Mit der klimafreundlichen Sanierung der Volksschule und des Turnsaales ist die Marktgemeinde Weißkirchen ein Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Neben einem modernen pädagogischen Konzept setzt sie auf eine CO2-neutrale Beheizung über Fernwärme aus industrieller Abwärme, energieeffiziente LED-Beleuchtung, sowie Photovoltaik und Stromspeicher zur Eigenversorgung und Schaffung einer kleinen Inselversorgung im Falle eines Blackouts. Damit setzt die Marktgemeinde Weißkirchen auch ein sichtbares Zeichen zur KEM und KLAR! Murtal. Herzliche Gratulation Bgm. Peer und seinem Team!"