Unsere KEM Region liegt mitten im Herzen des Nationalpark Hohe Tauern mit einem der dunkelsten und naturnächsten Himmel Europas. Eine wissenschaftliche Analyse vom Institut für Astrophysik/Universität Wien hat jedoch aufgezeigt, dass nicht nur in der KEM-Region selbst, sondern auch in anderen Gemeinden der Zuwachs der Lichtmenge stetig steigt und so die natürliche Dunkelheit der Nacht in Zukunft reduziert wird. Die wesentlichen Verursacher von Lichtsmog sind die öffentliche Straßenbeleuchtung und gewerblichen Beleuchtungen. Die KEM Maßnahme „Sternenregion“ umfasste neben der Effizienzsteigerung der Beleuchtung im öffentlichen Raum und der Steigerung der Lebensqualität der Bevölkerung und den Schutz der Tier-/und Pflanzenwelt auch die Positionierung einer Nachthimmelqualität für einen sanften Tourismus. Auf Initiative der KEM Maßnahme Sternenregion strebt der Nationalpark Hohe Tauern eine Auszeichnung als IDA International Dark Sky Park (IDSP) an.
Projektinhalt und Ziel war das Gestalten einer möglichst energieeffizienten und blendfreien kommunale Straßenbeleuchtung, die Entlastung des Gemeindebudgets und die Vermeidung von Lichtsmog. Ebenso waren Aktivitäten zur Sensibilisierung von Gemeinden, Betrieben und der Bevölkerung zu diesem Thema geplant. Darüber hinaus war die Kooperation mit dem Nationalpark Hohe Tauern wesentlicher Bestandteil dieser Maßnahme, um die Bedeutung einer natürlichen Dunkelheit der Nacht für den Lebensraum von Mensch, Tier- und Pflanzenwelt herauszuarbeiten und auch einen nachhaltigen Tourismus über dieses Thema zu stärken.
Um die kommunale Straßenbeleuchtung möglichst energieeffizient und blendfrei zu gestalten, das Gemeindebudget zu entlasten und Lichtsmog zu vermeiden, wurden in der KEM Region zu Beginn der Maßnahmenumsetzung der Bestand der kommunalen Straßenbeleuchtungen erhoben. Begleitend dazu wurde in zwei Gemeinden ein Straßenbeleuchtungscheck samt Umrüstungskonzept von einem Energieerzeugerunternehmen durchgeführt.
Mit dem Nationalpark Hohe Tauern wurden Synergien herausgefiltert, Lösungsansätze für ein gemeinsames praxistauglichen Vorgehen sondiert und Kriterien für die Auszeichnung als IDA International Dark Sky Park (IDSP) recherchiert. Infolge wurde gemeinsam eine Veranstaltung zum Thema „LUXUS STERNENHIMMEL. Sinnvoller & effizienter Einsatz künstlichen Lichts“, mit dem Astrophysiker Dr. Stefan Wallner vom Institut Astrophysik organisiert und durchgeführt. Dabei wurden bereits erste regionale Erhebungen zum künstlichen Lichtzustand in der Region präsentiert, die Auswirkungen von Lichtsmog auf Menschen, Tiere und Pflanzen aufgezeigt und Tipps erörtert, welche im privat/öffentlichen Bereich für eine möglichst sinnvolle und effiziente Lichtnutzung rasch umgesetzt werden könnten.
Über den Sommer wurden von Dr. Stefan Wallner Satellitendaten erhoben und bodengebundene Messungen durchgeführt, welche einen erheblichen Zuwachs an Lichtmenge/Lichtverschmutzung in der KEM Region und darüber hinaus aufzeigten. Diese Ergebnisse wurden unter dem Titel „LICHTVERSCHMUTZUNG. Die Schattenseite des Lichts und der Schutz der Naturnacht“ GemeindevertreterInnen und Interessierten präsentiert. Gleichzeitig wurden konkrete Maßnahmen aufgezeigt, welche im öffentlichen Bereich zur Reduktion von Lichtverschmutzung umgesetzt werden können. Anlassbezogen hat der Nationalpark Hohe Tauern eine wissenschaftliche Studie zur Betroffenheit der Tier- und Pflanzenwelt durch Lichtsmog im Nationalpark Hohe Tauern in Auftrag gegeben.
Gemeinsam mit dem Nationalpark Hohe Tauern wurde infolge ein Informationsfolder „„Die Dunkelheit bewahren. Ein Gewinn für Ihr Unternehmen und unsere Umwelt“ für die regionalen Betriebe entwickelt und disseminiert.
Um den Mehrwert eines naturnahen Nacht-/Sternenhimmels für einen sanften Tourismus aufzuzeigen, wurden gemeinsam mit dem Nationalpark Hohe Tauern 3 Sternenwanderungen im Astental organisiert.
Informationen zur Maßnahme „Sternenregion“ wurden laufend über Newsletter, Website, Blogs und die Gemeindewebsites gestreut. Aufgrund unserer Öffentlichkeitsarbeit wurde die Österreich Werbung auf unsere KEM&NPHT Sternenwanderungen aufmerksam, die infolge als kleiner Beitrag in der Berliner Tageszeitung veröffentlicht wurden.
Projektkosten EUR 8.960,00.
Es wird davon ausgegangen, dass nach der Veranstaltung „LUXUS STERNENHIMMEL. Sinnvoller & effizienter Einsatz künstlichen Lichts“, bereits Tipps zur Effizienzsteigerung von Beleuchtung im privat-öffentlichen Raum umgesetzt wurden, was wiederum zu einer CO2- Einsparung und Kostenreduktion bei weniger Stromverbrauch geführt hat. Angeregt durch die Ergebnispräsentation „LICHTVERSCHMUTZUNG. Die Schattenseite des Lichts und der Schutz der Naturnacht“, hat beispielsweise ein Betrieb seine Beleuchtungszeit in der Nacht reduziert, was ebenfalls zur Verminderung von Lichtsmog, einer CO2-Einsparung und Kostenreduktion geführt hat.
Eine Messung der Treibhausgasemission Ist durch die KEM nicht möglich
Die Projektziele wurden erreicht, wobei die fundierte wissenschaftliche Erhebung aufzeigte, dass noch weiterführende Maßnahmen zur Erreichung von Effizienzsteigerung der Beleuchtung im öffentlichen Raum und zur Reduktion des Lichtsmogs benötigt werden. Diese sind nun für die KEM-Weiterführung geplant.
Es wurde aufgezeigt, dass der naturnahe Nachthimmel unserer KEM-Region europa-/weltweit etwas Besonderes ist und nur durch pro-aktive Maßnahmen nachhaltig erhalten werden kann. Dabei ist das Zusammenwirken der KEM-Region mit dem Nationalpark Hohe Tauern erfolgsrelevant. Die KEM-Maßnahme hat sich in diesem Sinne auch von ihrem Schwerpunkt der Effizienzsteigerung der Beleuchtung im öffentlichen Raum in Richtung Reduktion von Lichtverschmutzung zur Steigerung der Lebensqualität für die Bevölkerung und zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt hin entwickelt. Aufgrund unserer Initiative hat sich der Nationalpark Hohe Tauern zum Ziel gesetzt eine Dark Sky Zertifizierung zu erreichen.
Abgeleitet von den Ergebnisse der wissenschaftlichen Studie vom Institut für Astrophysik/Universität Wien wurde gemeinsam mit dem Nationalpark Hohe Tauern ein Informationsfolder „Die Dunkelheit bewahren. Ein Gewinn für Ihr Unternehmen und unsere Umwelt“ für die regionalen Betriebe entwickelt und disseminiert.
Link zum Informationsfolder: https://www.alpine-nature-campus.com/2023/12/27/kem-sternenregion-infofolder-fuer-unternehmen-die-dunkelheit-bewahren/
Studium der Wirtschaft und Kommunikationswissenschaften
Doktorat in Philosophie und Gruppendynamik
Seit 1998 Organisationsentwicklerin, Moderatorin und Lehrbeauftragte zum Thema Projektmanagement
Seit 2016 als Obfrau im Verein ProMÖLLTAL einschlägig mit den Entwicklungspotenzialen und Innovationen im ländlichen Bereich befasst
Gründerin des internationalen Forums Anthropozän im Nationalpark Hohe Tauern und Publikationen zum Thema Diversitätsmanagement in Verbindung mit Resilienz und Innovation
Erfahrung in der Konzeption und Abwicklung von EU geförderten Programmen, wie bspw. Gleichstellungsorientierte Führung, Social Entrepreneurs/Social Innovation und dem 8AProgramm für Alpenkonventionsgemeinden
"Diese KEM-Maßnahme zeigt vor allem die Chancen von Klimaschutz auf. So werden durch Effizienzsteigerung von Beleuchtung im öffentlichen Raum neben einer CO2- Einsparung und Kostenreduktion bei weniger Stromverbrauch, vor allem die positiven Auswirkungen auf die Lebensqualität von Menschen, der Schutz der Tier- und Pflanzenwelt und die Attraktivität eines naturnahen Nachthimmels für den sanften Tourismus adressiert."