Klimafit Kochen

Was kommt heute auf den Tisch? In diese Überlegung fließen viele Faktoren mit ein: Berufsalltag, zeitliche Limits, Verfügbarkeit von Lebensmitteln und gesunde Ernährung. Die Klimarelevanz tritt oft in den Hintergrund. Die KEM Inn-Hausruck rückte mit 3 Kochkursen unter dem Stichwort „klimafit kochen“ die saisonale, regionale und vegane Küche ins Zentrum der Überlegungen. Zusammen mit einer erfahrenen Köchin wurden schmackhafte Gerichte zubereitet, die gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Regionale und saisonale Lebensmittel haben kurze Transportwege und sparen CO2-Emissionen. Der CO2-Fußabdruck pflanzlicher Produkte ist ebenso geringer. Die Kochkurse wurden von der MRM durch Impulsvorträge und zahlreiche intensive Beratungsgespräche begleitet.  

Modellregion:
Inn-Hausruck *

Ansprechperson:

Stephanie Steinböck
068110860705
Projektinhalt und Ziel

Das Ziel des Projektes ist, dass Gewohnheiten der Regionsbevölkerung verändert werden. Es wird verstärkt regional und saisonal gekauft. Dies spart Transportwege und Lagerungskosten und verringert CO2 Emissionen. Ebenso wird der Anteil an pflanzlichen Produkten in der täglichen Ernährung gesteigert. Pflanzliche Produkte haben einen geringeren CO2 Abdruck als tierische Lebensmittel.

Ziel: Steigerung des Bewusstseins der Bevölkerung für die Klima Relevanz der eigenen Ernährung und den Möglichkeiten zur Reduktion des CO2-Fußabdruckes im Bereich Ernährung und Lebensmittel.

Messbar durch:

  • Anzahl der sensibilisierenden Kochkurse
  • Anzahl an sensibilisierenden Presseberichten, Social Media Postings, Interaktionen und Newsletter Aussendungen

Ziel: Steigerung des Interessens der Regionsbevölkerung an der KEM und Etablierung der KEM Homepage als Informationsportal und Drehscheibe für regionale Klimaschutzarbeit

Messbar durch:

  • Zugriffe auf KEM Homepage
  • Interaktionen auf Social Media
  • Newsletter Anmeldungen
  • Anzahl an neu entstandenen Kooperationen
Projektablauf

Projektstart war im Jänner 2024 mit der Recherche zu vergleichbaren Formaten in Österreich. Die KEM Naturpark Pöllauer Tal führte bereits ähnliche Projekte durch. Daher gab es ein Abstimmungstreffen mit dem KEM Manager der Region, um auf bereits bestehendes Wissen aufzubauen. Das Konzept wurde anschließend für die KEM Inn-Hausruck von der KEM Managerin adaptiert (Meilenstein)

Anschließend wurden Gespräche mit potentiellen Projektpartner:innen geführt (Köche und Köchinnen und dem Netzwerk an Direktvermarkter:innen „Wie's Innviertel schmeckt“). Als Fachexpertin und Köchin wurde schließlich Frau Heide Maria Vendler ausgewählt. Frau Vendler hat eine langjährige Praxis in der vegetarischen und veganen Küche und lebt auf Ihrem Seminarbauernhof in Tumeltsham die Philosophie der regionalen, saisonalen und veganen Küche (Meilenstein). Mit ihr zusammen wurden die ersten drei Kurstermine im Oktober und November vereinbart sowie alle Details zum Ablauf weiter besprochen.

Im September startete die KEM eine Werbekampagne verstärkt auf Social Media für die vegane, regionale und saisonale Küche und die Kochkurse. Dazu wurden von Frau Vendler produzierte Videoclips mit Rezeptideen gepostet. Weiters gab es auch Presseaussendungen an die regionalen Zeitungen, die Gemeindezeitungen und eine Newsletteraussendung. Die Kurse waren sehr schnell ausgebucht. Eine Anmeldung erfolgte online über die KEM Homepage (Meilenstein).

An den Kursabenden gestaltete die KEM Managerin zu Beginn der 3,5 stündigen Kurse ein Impulsreferat zur klimafreundlichen Ernährung und stand während des gesamten Kurses für Fragen zur KEM und klimaschonenden Ernährung bereit. Die Teilnehmer:innen erhielten ein 10-seitiges Rezeptbuch mit einer Einleitung zur klimaschonenden Ernährung und zur KEM Inn-Hausruck. Die Köchin und Kursleiterin konnte durch den persönlichen Rahmen im Zuge des Kurses intensive Beratungsgespräche zu einer regionalen, saisonalen und veganen Küche sowie nachhaltiger Beschaffung von Lebensmitteln führen. (Abhaltung der Kurse – Meilenstein). Während und nach den Kursen wurde über die Sozialen Medien und über Regionalzeitungen weiter für das Thema sensibilisiert. Im Jahr 2024 sind 3 weitere Kurse geplant.

Durch die Suche nach Projektpartnern entstand eine weitere Zusammenarbeit mit dem Direktvermarkter:innen Netzwerk „Wie’s Innviertel schmeckt“. Das Netzwerk brachte im Herbst 2023 ein Kochbuch mit regionaler und saisonaler Küche heraus bei dem auch die KEM sich inhaltlich bei einem klimafitten Rezept beteiligt hat.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Die Kosten des Projektes sind mit ca. 9.500 € anberaumt.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

„Die gegenwärtige durchschnittliche, omnivore Ernährung in Österreich verursacht in Summe 1.467 kg CO2-eq-Emissionen/Person und Jahr. Durch die Umstellung auf eine deutlich gesündere Ernährung - an die Richtlinien der ÖGE angepasst, d.h. 66% weniger Fleisch - können 28,2% der THG-Emissionen eingespart werden. Dies ist auf den wesentlich geringeren Anteil an Fleisch- und Wurstprodukten (die einen hohen CO2-Rucksack aufweisen) zurückzuführen.

Eine ovo-lacto-vegetarische Ernährung verursacht 767 kg CO2-eq-Emissionen/Person/Jahr und spart somit 47,7% der THG-Emissionen im Vergleich zu der OMNI IST-Ernährung ein. Das größte THG-Einsparungspotential kann durch einen Umstieg auf eine vegane Ernährung mit lediglich 439 kg CO2-eq pro Person und Jahr erzielt werden, was einer Einsparung von 70,1% der THG-Emissionen entspricht.

Dieses hohe Einsparpotential der vegetarischen und veganen Ernährungsweise hinsichtlich THG (aber auch punkto Flächenbedarf) geht vor allem auf den reduzierten oder nicht vorhandenen Anteil an tierischen Produkten zurück.“ Quelle: Schlatzer und Lindenthal, 2020 ( https://www.fibl.org/fileadmin/documents/de/news/2020/startclim_endbericht_2012.pdf )

Berechnung der Einsparung:

28.384 (Regionsbevölkerung KEM Inn-Hausruck) * 1,467 kg CO2-eq = 41.639 kg CO2-eq bei der durchschnittlichen, omnivoren Ernährung in der KEM Inn-Hausruck

Umstieg von der durchschnittlichen, omnivoren Ernährung auf eine „deutlich gesündere Ernährung – an die Richtlinie der ÖGE angepasst dh 66% weniger Fleisch“ (Schlatzer und Lindenthal, 2020) ergibt:

28,2 % von 41.639 kg CO2-eq = 11.742 kg = rund 11,7 Tonnen CO2-eq Ersparnis in der KEM Inn-Hausruck jährlich.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Das Projekt wurde auf der KEM Homepage, in Sozialen Medien und den Regionalzeitungen beworben und veröffentlicht.

Das Projekt wurde von der Bevölkerung und den Medien als äußerst erfolgreich aufgenommen. Die KEM konnte durch dieses Projekt eine neue Zielgruppe erreichen, die vorher noch nicht auf die KEM aufmerksam gemacht wurden.

Durch die Suche nach Projektpartnern entstand eine weitere Zusammenarbeit mit dem Direktvermarkter:innen Netzwerk „Wie’s Innviertel schmeckt“. Das Netzwerk brachte im Herbst 2023 ein Kochbuch mit regionaler und saisonaler Küche heraus bei dem auch die KEM sich inhaltlich bei einem klimafitten Rezept beteiligt hat.

Nachhaltige Perspektiven

Besonders gut gelaufen ist die Zusammenarbeit mit der lokalen Köchin. Es ist empfehlenswert regional bekannte Persönlichkeiten in solche Projekte miteinzubeziehen. Die Werbewirkung und der Impact des Projektes kann dadurch gesteigert werden.

Das Projekt läuft noch und es sind 2024 noch weitere Kochkurse geplant.

Modellregions-Manager

steinboeck stephanie
DI Steinböck Stephanie

     43-681-10860705
     kem-inn-hausruck@mitten-im-innviertel.at

Berufliche Laufbahn
  • Ausbildung:
  • Bachelorstudium Agrarpädagogik, Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, Ober St. Veith
  • Masterstudium Phytomedizin, Universität für Bodenkultur, Wien,

Diplomarbeit zum Thema Eschentriebsterben

  • Bachelorstudium Biologie, Karl-Franzens Universität, Graz
  • Matura, HBLA Elmberg für Land- und Ernährungswirtschaft, Linz
  • Berufslaufbahn2015-2021 Saatbau Linz eGen, Schönering, Züchtungsassistentin Mais
  • Diverse Forschungs- und Berufspraktika: Österreichische Bundesforste AG (Stichprobeninventur), Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (Schweiz, Mitarbeiterin Walddynamik und Klimaanpassung), Universität für Bodenkultur (studentische Mitarbeiterin und Tutorin), Norwegian Forest and Landscape Institute (Norwegen, Diplomarbeit), …
  • Mitarbeit am elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb

Ort
Ried im Innkreis
Öffnungszeiten
Mi & Do 8.30-16.30 Uhr

"Teilnehmer:innen des „klimafit Kochen“ Kurses gingen an dem Kursabend strahlend nach Hause. Die Motivation und Inspiration, die Sie an diesem Abend gewonnen haben war merklich auf die Gesichter geschrieben. Ich bin mir sicher, dass die Teilnehmer:innen zu Multiplikatoren der „klimafit“ Inhalte werden und noch ihren Familien, Freund:innen und Bekannten mit Begeisterung davon erzählen. So schaffen wir durch wenige Menschen einen Multiplikatoreffekt in der Region."