Im Zuge der steigenden Energiekosten wurde gemeinsam in der KEM-Region neben der Bewerbung und Beratung für herkömmliche PV-Anlagen auch gezielt PV-Balkonkraftwerke, sprich PV-Anlagen mit max. 800 Watt beworben und dafür umfangreiches Informationsmaterial und eine Infoveranstaltung durchgeführt. Die Idee dahinter war, auch einkommensschwachen Haushalten eine Möglichkeit zu bieten, ihren Stromverbrauch durch erzeugten PV-Strom zu senken. Zusätzlich unterstützt wurde die Aktion durch gemeindeeigene Förderung für PV-Balkonkraftwerke, die eine Höhe in etwa von 20-30% entsprach. Dadurch wurde die Anschaffung eine Balkonkraftanlage noch attraktiver und im Zuge der Aktion nutzten 13 Personen die zusätzliche Fördermöglichkeit
Als Teil des Maßnahmenpakets 2 „Sonne: Ausbau im Bereich Photovoltaik - Sonderthema Freiflächen“, und auch bedingt durch die steigenden Stromkosten im Zuge der Energiekrise wurde das Thema „Energiearmut“ auch in den KEM-Gemeinden schlagend.
Mit der Idee der Unterstützung von „Balkonkraftwerken“ sprich PV-Kleinsterzeugeranlagen unter 800 Watt, sollten auch finanziell schwächere Haushalte in der Region eine leistbare Möglichkeit haben, einen Teil des Strombedarfs mit Erneuerbarer Energie abzudecken, ohne dabei mehrere tausend Euro für eine PV-Großanlage investieren zu müssen.
Neben Informationsmaterialien und auch einer konkreten Vorstellung von lokalen Anbietern von Balkonkraftwerken, konnten zwei Gemeinden eine zusätzliche Gemeindeförderung aufstellen, wodurch die Kosten nochmals um bis zu 30% oder 250€ pro Haushalt und Anlage gesenkt werden konnten.
Mit der Förderung der Gemeinden konnte bei einem Strompreis von 0,25 € brutto kWh eine Amortisation der Balkonkraftwerke von ca. 4-6 Jahren errechnet werden.
In diesem Zeitraum können damit auch jährlich rund 800 kWh (Annahme 800 Watt PV-Leistung und guter Standort) erzeugt werden.
Rechnet man diesen Wert mit den 13 Personen die bisher die Förderung der Gemeinden in Anspruch genommen haben hoch, erhält man so eine jährliche Stromerzeugung in der Region von ca. 10.400 kWh pro Jahr.
Im Zuge des Sommers 2023 wurde das Interesse der drei Gemeinden groß, das Thema Balkonkraftwerke zu unterstützen. Im Zuge des Sommers wurde seitens des MRM rechtliche Rahmenbedingungen zusammengefasst. Die beiden Gemeinden Scharndorf und Hundsheim stellten mit GR-Beschlüssen im Juni und Anfang September die finanzielle Unterstützung der Gemeinden bereit.
Die Vorlaufphase betrug ungefähr ein Monat:
Mit der öffentlichkeitswirksamen Veranstaltung am 16.09.2023 wurde das Projekt abgeschlossen.
Für die durchgeführte Projektumsetzung fielen den drei Gemeinden abseits, der Kosten für die gemeindeeigene Fördeurng keine weiteren Kosten an.
Die Personalressourcen die für die Abwicklung des Projektes notwendig waren beliefen sich bei ungefähr 25h. Darin enthalten sind vor allem die Recherche zu den rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen, das Aufarbeiten der Informationen der Bevölkerung und das Organisieren eines regionalen Anbieters mit Demonstrationsanlagen für die Veranstaltung am 16.09.2023
Die nachweisbaren THG-Einsparungen sind aufgrund der Vielzahl an Variablen z.B. von der tatsächlichen Leistungsstärke der Balkonkraftwerke oder der Eignung des Standortes abhängig. Ausgehend von den gestellten Förderansuchen bei den Gemeinden konnten 13 Balkonkraftwerke errichtet werden. Geht man von einer durchschnittlichen Leistung von 500 Watt aus, so konnten durch diese Maßnahme rund 6,5 kWp errichtet werden.
Bei einer Annahme von 1000 kWh pro kWp könnten so rund 6.500 kWh Erneuerbarer Energie erzeugt werden. Rechnet man diesen Ertrag mit der CO2-Bilanz des österreichischen Strommixes rund 230 Gramm je kWh so ist es möglich ungefähr 1500 kg CO2-Äq einzusparen. Quelle: https://secure.umweltbundesamt.at/co2mon/co2mon.html)
Als kleinen Projekterfolg im Zuge dieses Projektes ist die erfolgreiche Veranstaltung „Tag der Sonne“ zu verbuchen. Nicht nur wurde vor Ort zu „normalen“ PV-Anlagen beraten, durch die Teilnahme des regionalen Anbieters „Solarkraftzwerg“ konnte der Bevölkerung auch anhand eines angreifbaren Produktes direkt sich einen Eindruck von PV-Kleinsterzeugeranlagen machen.
Als Rückschlag könnte man anmerken, dass nach der Veranstaltung die Förderanträge seitens der Gemeinde stark zurückgegangen sind. Um die Aktion nochmalig in Erinnerung zu rufen, ist eine weitere Aussendung durch die Gemeindenachrichten geplant.
Mit dieser Aktion rund um die PV-Kleinsterzeugeranlagen konnten auch einkommensschwächere Haushalte Teil der Energiewende in den Gemeinden werden. Die Auswirkungen durch die gestiegenen Energiekosten und Inflationserhöhungen zeigten auf, dass das Thema Energie und die damit verbundenen Kosten in immer mehr Haushalten zum Problem werden.
Im Zuge des Verfassens des Endberichts wurde mit Ende 2023 die neue PV-Förderung angekündigt, wodurch es eventuell möglich sein wird, dass auch PV-Kleinstanlagen von der MWST- befreit sind wodurch eine zusätzliche Kostensenkung zu erwarten ist. Im Zuge des Beginns der Weiterführungsphase wird man etwaige zusätzliche Förderungsmöglichkeiten überprüfen und so Informationsmaterialien für die Haushalte der Region erstellen.
Das Thema „Energiearmut“ wird in der nächsten KEM-Phase auch durch weitere geplante Maßnahmen behandelt. Dabei sollen einerseits Beratungsdienstleistungen angeboten werden und auch einfache Möglichkeiten & Maßnahmen aufgezeigt werden, um Energie und Kosten eingespart werden sollen.
• Doppelmasterstudium an der Fachhochschule Wr. Neustadt / Campus Wieselburg in den Fachbereichen „Eco-Design“ & „regenerative Energiesysteme & technisches Energiemanagement“.
• Studienbegleitende Berufliche Tätigkeiten in den Bereichen Marketing & Sales und Planung und Evaluierung der Umweltauswirkungen eines Recyclingprojektes, mittels eines Life-Cycle-Assessments-Screening.
• Kenntnisse im Bereich der Ökobilanzierung, abgeschlossene Zertifizierung zum betrieblichen Abfallbeauftragten und Umweltbeauftragten im Zuge des Studiums.
"Durch die gestiegenen Energiekosten erlebte die PV-Branche speziell zu Beginn des Jahres 2023 einen enormen Boom. Durch die höhere Nachfrage stiegen natürlich auch die Preise, wodurch das Investment in eine herkömmliche PV-Anlage speziell für finanziell schwächere Haushalte sehr schwierig zu stemmen war/ist. Mit der durchgeführten „Balkonkraftwerk-Aktion“ in der KEM-Carnuntum erhielten Privathaushalte ein umfangreiches Informationsangebot zu dem Thema PV-Kleinsterzeugeranlagen (ugs. Balkonkraftwerke), welche eine leistbare Alternative zu einer herkömmlichen PV-Anlage darstellen. Durch die Gemeindeförderungen konnten Haushalte nochmals finanziell unterstützt werden, wodurch es möglich wird, dass sich eine Anlage sich bereits in etwa 4-6 Jahren amotisieren kann."