Bewusstseinsbildung für die kommunalen Verbraucher und deren Energiebedarf (Raumwärme, Warmwasser, Elektrizität) und Wasserverbräuche und den damit in Zusammenhang stehenden Energiekosten. Gerade in Zeiten der Energiekrise ist es von großer Bedeutung, um Ressourcen und Kosten einsparen zu können. Die Verbräuche werden systematisch aufgezeichnet und jährlich vom MRM ausgewertet und in den Fachausschüssen diskutiert, um energieeffizienz-steigernde Maßnahmen abzuleiten.
Einführung der Energiebuchhaltung in allen fünf Gemeinden der KEM GU-Süd
2017: im Jahr 2017 führte die Marktgemeinde Raaba-Grambach mit ihrer e5-Werdung die Energiebuchhaltung ein.
2019: mit Gründung der KEM GU-Süd konnte die Energiebuchhaltung dank Unterstützung der Energie Agentur Steiermark in allen Gemeinden eingeführt
2020: ein Jahr (2020) später in das software-unterstützte Tool "Energiebuchhaltung-Online" (EBO) übertragen und um kommunale Anlagen und Fahrzeuge ergänzt. Dazu fand eine Schulung der EBO-Verantwortlichen der Gemeinden mit der Energie Agentur Steiermark statt, die von der MRM organisiert wurde.
2023: seit heuer werden in der Gemeinde Fernitz-Mellach auch die Kosten berücksichtigt. Am 20.06.2023 fand ein Erfahrungsaustauschtreffen der EBO-Verantwortlichen mit der Energie Agentur Steiermark zur Weiterentwicklung von EBO statt.
Die Energiebuchhaltung wurde eingeführt und ist etablierter Bestandteil der Verwaltungsabläufe. Sie wird seit ihrer Einführung im Rahmen der KEM GU-Süd stets weiterentwickelt wird und jährlich in den Ausschüssen behandelt, um Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz ableiten und umsetzen zu können.
Die Einführung der Energiebuchhaltung selbst hat keine zusätzlichen Kosten verursacht.
Ein konkretes Beispiel für entstandene Ersparnisse gibt es bereits aus Hausmannstätten:
Der Strombezug für Heizung konnte von 2021 auf 2022 um 118.200 kWh verringert werden, welches einer Ersparnis von € 32 .000 entspricht. Die Heizkosten für die Bioenergie betrugen ca. € 10.000. Der Stromverbrauch verringerte sich im selben Zeitraum von 156.100 kWh (2021) auf 57 900 kWh (2022). Es wurde ca. 98.200 kWh oder 37% (€ 26.500) weniger verbraucht und dadurch eine Ersparnis von € 26.500 erzielt. Die Kosten für den Heizungsumbau des Marktzentrums betrugen € 520.000 netto, wobei im Zuge der Arbeiten auch die bestehende Photovoltaik-Anlage mit 15 kWp um 37,5 kWp um einen 55 kWh Speicher um € 75.000 netto unter Nutzung der KEM-Investförderung erweitert werden konnte.
22,6 t alleine in Hausmannstätten und 190 t in der Region
Dank der tatkräftigen Mitarbeit der Gemeindeverwaltung und der laufenden Unterstützung durch die Energie Agentur Steiermark konnte die Energiebuchhaltung in allen Gemeinden zeitgerecht eingeführt werden. Die Energiebuchhaltung wurde beim Gemeindeserver als „Best Practice“-Beispiel eingereicht und veröffentlicht: www.gemeindeservice-stmk.at/projekt/energiebuchhaltung-regionale-verkehrs-und-wirtschafts-gemeinschaft-gu-sueed/
Die Einführung der Energiebuchhaltung erfolgte schrittweise. Die Aufwände waren zunächst erheblich für die Infrastrukturverantwortlichen der Gemeinden, bis alle Verbraucher erfasst wurden verging etwa 1 Jahr. Dafür sind die laufenden Eintragungen umso einfacher in den Arbeitsalltag der Gemeindeverwaltung zu integrieren. Die Buchhaltung trägt die Verbräuche ein. Die MRM exportiert die Energiebericht jährlich und bereitet die Daten mit den Ausschuss-Obleuten für die Ausschuss-Sitzungen vor, wo energieeffiziente Maßnahmen abgeleitet werden. Der Mehrwert der Energiebuchhaltung wächst mit jeder Weiterentwicklung ein Stück mehr.
Studium Agrarwissenschaften an der Universität für Bodenkultur und Nachhaltige Energiesysteme an der FH Burgenland, sowie langjährige berufliche Erfahrung als Projektmanagerin und leitende Angestellte im industriellen Umfeld. Als frühere Gemeinderätin konnte ich erste Erfahrungen im kommunalpolitischen Umfeld sammeln. Am Wichtigsten sind die Begeisterung für das Thema Klimaschutz und Energiewende, sowie die Freude an der Zusammenarbeit mit vielen unterschiedlichen Menschen.
"Im Zusammenhang mit der Energiewende ist nicht allein die Energieeffizienz entscheidend, sondern auch die Verringerung unseres absoluten Energie- und Ressourcenbedarfs. Dies ist nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz - weil bei der Umwandlung und Nutzung von Energie, v.a. aus fossilen Energieträgern, immer auch Schadstoffe entstehen, die Luft, Klima, Wasser und Boden belasten – sondern dies entlastet auch die Haushaltskasse in Zeiten der Energiekrise.
Dabei ist die Energiebuchhaltung ein wertvolles Tool für alle Beteiligten, um sich einen Überblick über die Verbraucher (Wärme, Strom, Wasser) und deren Bedarfe zu verschaffen – ob Gemeindeverwaltung, politische Vertreter:innen oder der KEM-Managerin selbst – wir werden es nur gemeinsam schaffen weniger Energie zu verbrauchen und jeder Beitrag zählt!"