Der Gemeinderat der Stadtgemeinde Friedberg entschied sich für eine Sanierung statt Neubau. So wurde die Raumaufteilung des alten Volksschulhauses gänzlich neu gedacht. Der bestehende Lichthof wurde durch einen Zubau ergänzt, in welchem nun die Garderobe (UG), Pausenräume/Aulen (EG/OG), das Stiegenhaus und ein Aufzug errichtet wurden. Der Zubau hat einen moderner Glasvorbau, das gesamte Gebäude ist somit großzügig belichtet, und durch die offene Bauweise besonders freundlich und behindertengerecht erschlossen worden.
Mit mehreren Machbarkeitsstudien im Vorfeld der Auftragsvergabe (Neubau vs. Sanierung) wurde die wirtschaftlichste Variante (Teilsanierung, Modernisierung und Behinderten gerechter Zubau) realisiert. In einem Pflichtenheft wurden die wichtigen energetischen (Energieausweis vorher/nachher) und funktionellen Eckpunkte der Umbauten vor Beginn der Arbeiten fixiert.
Seit 2015 gab es erste Gespräche zwischen der Stadtgemeinde und dem einheimischen Planungsteam. Die Sanierung der feuchten Mauern, eine sinnvolle Wärmedämmung der Umgebungsflächen, Umstellung auf Fußbodenheizung, der Einbau einer zentralen Lüftung mit Wärmerückgewinnung bzw. Kühlung im Sommer, modernste Schulausstattung (IT, Whiteboards..) und eine 20 kWp Photovoltaikanlage waren die wichtigsten Vorgaben im Pflichtenheft. Es gab einen strikten Zeitplan für die ausführenden Firmen und dieser wurde trotz Corona eingehalten. Mit Sommer 2020 wurden die Arbeiten gestartet und im September 2021 abgeschlossen. Das Schuljahr 2020/2021 der Volksschule fand in temporären Containern statt.
Für die Stadtgemeinde Friedberg konnten lt. Aussage des Bürgermeisters gegenüber einem Neubau etwa 2 Mio. Euro eingespart werden, die voll zu Lasten der Stadtgemeinde gegangen wären (fixe Bedarfszuweisungen des Landes, egal ob Sanierung oder Neubau).
THG Emissionen der Volksschule 2019: gesamt 4,78 to (Nahwärme + Strom) lt. EBO -> inkl. Turnhalle
THG Emissionen der Volksschule 2022: gesamt 3,67 to (Nahwärme + Strom) lt. EBO -> inkl. Zubau 416 m² und Turnhalle
Die gesetzten Projektziele lt. Pflichtenheft wurden erreicht. In den regionalen Medien war das Projekt mehrmals prominent vertreten. Von Seiten der Lehrer:innen und der Bevölkerung wurde die Modernisierung sehr positiv aufgenommen. Ein kompletter Fenstertausch wurde während der Bauarbeiten ohne Kostenerhöhung durchgeführt.
Das Projektteam Neustädter/Riebenbauer arbeitet an weiteren Sanierungen von Schulen (erste Besprechungen betreffend MS Rohrbach).
Ausbildung:
Studium der Gebäudetechnik
Sicherheitsvertrauensperson
Baubiologin nach IBN/BBI
Energieberaterin nach ARGE EBA
Zertifizierte Solarwärmeplanerin
Berufliche Laufbahn:
Mitarbeit in einem technischen Büro für Gebäudetechnik,
Erfahrung mit Projektabwicklung und Kundenbetreuung in einem Holzbauunternehmen, Jahrelange Betreuung und Auditierung von e5-Gemeinden
"Ein 130 Jahre altes Haus zu sanieren und zu modernisieren benötigt viel Fingerspitzengefühl und hervorragendes technisches Wissen (feuchte Keller…). Mit Arch. DI Rolf Neustädter und dem Büro Riebenbauer (Kernpartner der KEM) waren zwei einheimische Kapazunder für die Erstellung der Planungsvorgaben verantwortlich. Es ist ihnen gelungen, eine moderne Volksschule mit überschaubarem finanziellem Mittelaufwand zu realisieren. Ein Best practice Beispiel der besonderen Art."