In der Gemeinde Riedlingsdorf wurde eine ökologische Blackoutsicherung mit einen auf „Salzwasser“-Technologie basierenden 30 kWh Stromspeicher realisiert, welcher in Kombination mit einer 16,75 kWp Photovoltaik-Anlage betrieben wird. Die Funktionsweise des „Salzwasser“-Speichers entspricht derer von beispielsweise Lithium-Ionen-Akkus, wobei beim genannten Speicher ein Natrium-Ionen-Gemisch („Salzwasser“) als Elektrolyt zum Einsatz kommt. Die verwendeten Zellen sind nicht explosiv, wartungsfrei, berührungssicher und durch die Bauart wird das Potential für Vandalismus zur Gänze reduziert. Da für den Speicher auf keine giftigen Materialien zurückgegriffen wird und auf Basis der eingesetzten, häufig vorkommenden Rohstoffe keine Ressourcenverknappung resultiert, weist die Technologie eine hohe Umweltverträglichkeit auf. Weiters ist eine spätere Erweiterung der Kapazität aufgrund eines Baukastensystems immer möglich. In Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage wird der Speicher während den Tagesstunden laufend mit lokal gewonnenem, erneuerbarem Strom geladen.
Als messbares Ziel wurde die unterbrechungsfreie Versorgung definierter Verbraucher des Gemeindeamts sowie des Feuerwehrhauses vorab festgelegt.
Nach Umsetzung der Maßnahme wurde eine Blackout Übung zusammen mit der örtlichen Feuerwehr durchgeführt und die Leistungsgrenzen des Systems abgesteckt.
Projektbeginn war Anfang 2020, wo erste Gespräche mit Gemeindevertreterinnen geführt wurden und ein entsprechender Projektrahmen festgelegt wurde. Im Anschluss wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Bluesky Energy ein entsprechender Salzwasserspeicher „Greenrock“ ausgelegt und ein Verschalungsschema erstellt. Im Zuge einer Ausschreibung wurden dann die relevanten Projektkosten abgesteckt und mittels Anteilsscheine in ein Beteiligungsprojekt integriert.
Das Projekt wurde in 2 Teilen umgesetzt, Teil 1 war die Errichtung einer PV-Anlange, der 2. Teil beschränkte sich auf die Nachrüstung des Stromspeichers welcher eine entsprechend längere Lieferzeit aufwies. Projektabschluss wurde Mitte 2021 durchgeführt.
Die Laufzeit bzw. Lebensdauer der Komplettanlage wird auf >20 Jahre eingestuft.
Die Gesamtprojektkosten beliefen sich auf ca. 50.000€ für die Gesamtanlage. Aufgrund der Einsparung durch die PV-Anlage und Eigenverbrauchserhöhung durch den Speicher wird von einer Refinanzierung der Anlage von ca. 15 Jahren ausgegangen.
Durch die PV-Anlage sowie den Stromspeicher werden ca. 4t CO2 jährlich eingespart.
Das Projekt wurde in diversen Printmedien und in der Gemeindezeitung veröffentlicht. Nach erfolgreichem Blackout Betrieb in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Riedlingsdorf wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen. Aufgrund der öffentlich wirksamen Darstellung im Gemeindeamt sowie Einbeziehung der BürgerInnen über ein Beteiligungsprojekt wurde großes Interesse bei den BürgerInnen geweckt. Hindernis im Projekt war die verzögerte Auslieferung des Stromspeichers somit konnte das Projekt nicht planmäßig im Jahr 2020 abgeschlossen werden, sondern verzögerte sich um ca. ein halbes Jahr.
Die örtliche Bevölkerung wurde von Anfang an in das Projekt involviert somit konnte in kürzester Zeit das benötigte Investitionsvolumen bereitgestellt werden. Das Projekt hatte von Beginn an eine hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung auch aufgrund von zahlreichen medialen Beiträgen zum Thema Blackout. Die bürgernahe Projektabwicklung hatte auch zur Folge, dass viele private Haushalte ein ähnliches System umgesetzt bzw. implementiert haben.
Einzige Hürde war die Corona bedingte verzögerte Lieferzeit, welche vorab nicht voraussehbar war.
"Da das Thema Blackout in den letzten Jahren einen immer größeren Stellenwert in den Medien bzw. in der Bevölkerung erhalten hat, entschied sich die Gemeinde Riedlingsdorf eine ökologische Blackoutvorsorge für das Gemeindeamt bzw. das Feuerwehrhaus zu errichten. Besonderen Wert wurde hier auf eine nachhaltige und ökologische Lösung wert gelegt, darum hat man sich für einen Salzwasserspeicher entschieden. Die hohen Investitionskosten wurden mit einem BürgerInnenbeteiligungsmodell kompensiert."