Moorschutz ist Klimaschutz

Für die im Projekt “Moorschutz ist Klimaschutz“ identifizierten 10 Moorflächen, die für die Umsetzung von Moorschutzmaßnahmen aus fachlicher Sicht am besten geeignet sind, konnte für 2 Flächen das Einverständnis der Grundbesitzer*innen eingeholt. Abstimmung mit Grundbesitzern, Erarbeitung der Einreichung für Naturschutzbewilligung, Vertragsabschluss, vor Ort Besuch der Maßnahmenflächen mit den Ausführenden Unternehmen, Beaufsichtigung der Durchführung.

Modellregion:
Südkärnten

Ansprechperson:

Reinhard Schildberger
004366473026986
Projektinhalt und Ziel

Klar definiertes Ziel des Projekts war die Umsetzung von Erhaltungsmaßnahmen in zwei Mooren, die sowohl dem Klimaschutz (Erhalt des Kohlenstoffspeichers) als auch der Biodiversität (nur noch rd. 1% der ursprünglichen Moorfläche in Österreich sind ökologisch völlig intakt und unbeeinträchtigt) dienen. Das Ziel wurde übertroffen, da insgesamt auf 3 Moorstandorten Erhaltungsmaßnahmen gesetzt wurden.

Projektablauf

Der Projektstart erfolgte mit der Beauftragung des Ing.-Büros ARCHI NOAH im Februar 2021. Die Umsetzung der Maßnahmen auf den Moorflächen basiert auf den Vorarbeiten des Projekts "Moorschutz ist Klimaschutz I" der vorherigen Förderperiode der KEM. Der Beauftragte Experte des o.g. Büros hat nach Gesprächen mit Grundbesitzern, mit denen bereits im ersten Projekt Kontakt aufgenommen wurde, 3 Flächen ausgewählt, für die anschließend die Maßnahmendurchführung organisiert und beaufsichtigt wurde. Das Projekt wurde im Dezember 2021 nach Durchführung der Maßnahmen auf drei Moorflächen abgeschlossen.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Die Projektkosten konnten im Rahmen der Maßnahme abgedeckt werden. Es hat sich auch eine Kooperation mit der ARGE Na-turschutz ergeben.

Es lässt sich nicht so einfach quantifizieren. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass stark entwässerte und inten-siv landwirtschaftlich genutzte Moorböden bis zu 70 t CO2 pro ha/Jahr emittieren. Die im Rahmen dieses Projekts vorgenomme-ne Beseitigung des Baum- und Strauchaufwuchses auf den drei Moorstandorten schafft durch geringeren Wasserentzug und geringere Durchwurzelung des Moorbodens nassere und sauerstoffärmere Verhältnisse im Boden, so dass das Torfsubstrat und damit der Kohlenstoffspeicher besser erhalten werden kann. Der anfallende Baum- und Strauchaufwuchs wurde thermisch (Hackschnitzel) verwertet. Durch künftige jährliche Mahd wird der Gehölzaufwuchs unterbunden. Wichtiges Ziel dieser Maß-nahme war jedoch auch die Wiederherstellung typischer ökologischer Verhältnisse in Mooren und damit die Förderung der Bio-diversität.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Es hat keine besonderen Hindernisse bei der Umsetzung gegeben. Die größte Schwierigkeit bei der Umsetzung solcher Maß-nahmen ist es, die Zustimmung der Grundbesitzer bzw. Pächter zu erreichen. Dies wurde jedoch schon im ersten Projekt gut vorbereitet. Zusätzlichen Aufwand verursachte die Einholung von naturschutzrechtlichen Genehmigungen, obwohl diese Maß-nahmen dem Naturschutz dienen.

Nachhaltige Perspektiven

Die relativ problemlose Umsetzung der Maßnahmen basiert auf den sehr aufwendigen Vorarbeiten des Vorprojekts:

  • Auswertung vorhandener Literatur und Geländebegehungen zur Identifizierung geeigneter Flächen
  • Kontaktaufnahme und Überzeugungsarbeit bei Eigentümern bzw. Bewirtschaftern

Modellregions-Manager

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Schildberger Reinhard

     43-664-73026986
     reinhard.schildberger@lag-uk.at

Berufliche Laufbahn

RS ist Recycling- und Entsorgungstechniker, war 18 Jahre im Bereich Abfallwirtschaft & Recycling tätig

Seit 2014 beim Verein Regionalentwicklung Südkärnten im Bereich KEM & Klimaschulen, seit 2019

KLAR!- Manager und seit September 2020 Manager KEM & KLAR! – Südkärnten.


Ort
Völkermarkt
Öffnungszeiten
08:30 – 16:30

"Rd. 40 % der weltweiten THG-Emissionen werden nicht durch die Verbrennung fossiler Energieträger, sondern u.a. durch die Aufzehrung natürlicher Kohlenstoffspeicher, wie sie z.B. Moorböden darstellen, verursacht. Die Bewältigung der Klimakrise braucht einen ganzheitlichen Ansatz, der alle Pfade zur CO2-Reduktion nutzt und auf soziale und ökologische Verträglichkeit achtet. Klimaschutz durch Moorschutz ist so ein Ansatz, der in unserer Region seit Jahren verfolgt wird und der Klimaschutz, Klimawandelanpassung und Naturschutz in idealer Weise zusammenführt."