Dank optimaler Kooperation mit Leader konnte in der KEM eine Regionstour durch die Gemeinden bereits im Sommer 2021 vorgenommen werden, wo über die Möglichkeiten von Energiegemeinschaften informiert wurde. Bei der Tour konnten ca. 500 Personen erreicht werden, die sich umfangreich über Kooperationen und Energieaustausch informierten. Die KEM nutzte die Möglichkeit und erhob auf diese Weise zahlreiche Energiedaten.
Kern des ersten Schrittes war die Tour durch die Gemeinden der Region, wo das KEM-Management zahlreiche Gespräche mit Interessierten führen konnte. Auf Basis der Strompreisentwicklung musste festgestellt werden, dass in einer Energiegemeinschaft auf regionaler Basis sich die Kooperation von Gemeinden erfolgsversprechender zeigte. Daher setzte man sich das Ziel im Jahr 2022 mit mehr als 6 Gemeinden eine Energiegemeinschaft zu gründen und über die Energiegemeinschaft mehr als 500.000 kWh/a an Ökostrom auszutauschen. Im Jahr 2023 soll aus den Erfahrungen des ersten Betriebsjahres die Kooperation für Private und Gewerbetreibende geöffnet werden.
Gemeinsam mit dem Revisionsverband der Raiffeisengruppe wurde ein umfassender Geschäftsplan entwickelt, der die wesentlichen Eckpunkte für eine erfolgreiche kommunale Kooperation auf regionaler Ebene aufzeigte. Die Anzahl der Gemeinden, die vorerst an der Kooperation teilnehmen, resultierte daraus, dass die Energiegemeinschaft rund um das Umspannwerk Neulengbach gegründet werden soll.
An der Projektentwicklung wurde von Beginn des Jahres 2021 gearbeitet, nachdem sich der MRM seit Herbst 2020 mit dem Thema der Energiegemeinschaften auseinandersetzte. Im Mai 2021 erfolgte der Vorstandsbeschluss, dass das Projekt über Leader-Mitteln unterstützt werden sollte. Leader förderte Kosten der Experten und für Material, dass für die Regionstour not-wendig war (Zelt, Drucksorten usw.). Die Personalkosten wurden über das KEM-Programm gedeckt.
Nach der Regionstour, auf der mit ca. 500 Personen Kontakt aufgenommen werden konnte, wurden die erhobenen Energiedaten (ca. Energiedaten zu 700 Zählpunkte) aufbereitet und analysiert. Weitere Gespräche mit Interessierten wurden geführt. Diese Erfahrungen führten zur Erkenntnis, dass im ersten Schritt ausschließlich kommunale Gebäude und Anlagen in die erste Energie-gemeinschaft aufgenommen werden sollen. In Zusammenarbeit mit den Experten konnte ein Geschäftsplan für eine kommunale Energiegemeinschaft entwickelt werden, der am 20.12.2021 vom Vorstand der Region beschlossen wurde. Bei der Bürgermeisterkonferenz am 21.01.2022 erfolgte der Beschluss, dass im Jahr 2022 kommunale Gebäude und Anlagen Teil der Energiegemeinschaft werden sollen und erst im Jahr 2023 die Zivilgesellschaft Zugang zu Gemeinschaft erhalten wird. Anschließend wurde eine Energiegenossenschaft gegründet, die über das Programm Energiegemeinschaften/Sondierung eine Förderung erhielt.
Seit Februar 2022 treten die Gemeinden per Gemeinderatsbeschlüsse der Energiegenossenschaft Elsbeere Wienerwald bei.
Die Drittkosten und Materialkosten für die Regionstour beliefen sich auf ca. 12.000 EUR, das über das Programm Leader mitfi-nanziert wurde. Die Personalkosten für die Projektentwicklung wurden über Maßnahmenpaket 10 finanziert.
Es ist zu erwarten, dass durch den verstärkten Einsatz von Ökostrom zwischen 70-100 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden können
Vorerst ist festzustellen, dass die Gemeinden der Energiegenossenschaft wie geplant beitreten und optimistisch dieses Vorhaben über Medien verbreiten. Außerdem ist festzustellen, dass die Gründung der Energiegenossenschaft einen Booster für PV-Investments in den Jahren 2022 und 2023 darstellt. Über das KEM- Invest-Programm wurden PV-Dachanlagen mit einer Leistung von mehr als 700 kWp beantragt.
Die Bevölkerung wird laufend über den Fortschritt des Vorhabens über die Printmedien der Region informiert, deren RedakteurInnen auch laufend sich über Neuigkeiten erkundigen.
Grundsätzlich war von großem Vorteil, dass bereits bei der Antragsstellung dieser Weiterführungsphase die groben Absichten des EAG 2021 absehbar waren und entsprechend das Maßnahmenpaket 10 beantragt werden konnte. Weiters konnten namhafte Experten für die KEM-Aktivitäten gewonnen werden, die sich aktiv in die Vorbereitungen zur Gestaltung von Rahmenbedingun-gen für Energiegemeinschaften einbrachten.
Mit diesem Wissen konnte der Antrag beim Programm „Energiegemeinschaften / Sondierung“ eingebracht werden und eigen-ständig (gelöst vom KEM-Management) weiterentwickelt werden. Mittlerweile ist eine Energiegenossenschaft in der Region gegründet, der bereits 5 Gemeinden beigetreten sind.
Optimal war erneut die Zusammenarbeit zwischen Leader und KEM, wodurch wieder weitere Fördermittel zur Finanzierung von Drittleistungen und Sachkosten beschafft werden konnten.
DI Matthias Zawichowski ist ausgebildeter Raum- und Mobilitätsplaner und hat sich seit seinem Studienabschluss für die Systemzusammenhänge zwischen Siedlungsgefüge, Energie und Mobilität interessiert. 2002 gründete er im-plan-tat Raumplanungs GmbH & CO KG (Technische Büro für Raumplanung).
"Seit Beginn der KEM-Aktivitäten im Jahr 2011 wollen wir eigenständige gemeindeübergreifende Energieversorgung ermöglichen – die Erneuerbaren Energiegemeinschaften bieten optimale Voraussetzungen und wir sprangen gleich auf den Zug auf. Dank der sehr erfolgreichen Zusammenarbeit mit Leader konnten wir auch rasch finanzielle Mittel für die Realisierung dieses Vorhabens aktivieren."