Bei großen Festen fällt viel Abfall an. Besonders wenn im Bereich der Gastronomie Einweg-Geschirr, Besteck und Becher verwendet werden. Um dieser Entwicklung etwas entgegen zu setzen hat sich der Regionalverband Salzburger Seenland entschlossen ein Geschirrmobil und Mehrweggeschirr anzuschaffen, daß an die Festveranstalter der Region verborgt wird. Damit wurde im Seenland das erste kommunal organisierte Geschirrmobil im Bundesland Salzburg ins Leben gerufen.
Ziel war es am Ende des Projektes eine Geschirrmobil (Anhänger mit Spülausrüstung) mit Geschirr und Besteck für die großen Feste in der Region angeschafft zu haben und ein stabiles kommunales System zu Verleih des Mobiles etabliert zu haben. Alle Ziele konnten durch eine Zusammenarbeit zwischen Regionalverband, Gemeinden und Modellregion erreicht werden.
Beim Geschirrmobil gab es rund ein Jahr Vorlaufzeit. Nachdem die Gemeinden des Regionalverbandes einen einstimmigen Beschluß zur Anschaffung gefaßt hatten, wurden bestehende Geschirrmobile besichtigt und Kontakte mit Herstellern und Ausrüstern aufgenommen. In der Zwischenzeit würde die Finanzierung geklärt und mögliche Förderungen gesucht. Gleich zu Beginn wurden die Personen mit ins Boot geholt, die den späteren Verleih mit Buchung, Ausgabe/Rücknahme und Wartung übernehmen sollten. Auch die Vereine der Region wurden gebeten ihre Anforderungen an das Mobil zu präzisieren. Daraus wurde ein Anforderungsprofil/Lastenheft für die Ausschreibung erstellt. Mit einem regionalen Fahrzeugbauer und Gastromaschinen-Händler konnte der Aufbau des Mobiles schließlich durchgeführt werden. Geschirr und Besteck wurden ebenfalls in Österreich beschafft. Die Anschaffung des Projektes wurde nach ungefähr einem Jahr abgeschlossen der Betrieb und Verleih des Mobiles wird aus heutiger Sicht die ganze Lebensdauer (ca. 20 Jahre) des Mobiles aufrechterhalten werden.
Das Geschirrmobil mit Besteck und Geschirr hat einen mittleren fünfstelligen Betrag gekostet. Finanziert wurde die Summe aus Mitteln der Gemeinden des Regionalverbandes und einer Förderung durch das Land Salzburg. Die Abwicklung der Anschaffung hat federführend die Klima- und Energiemodellregion durchgeführt.
Wurde nicht berechnet.
Während der Projektumsetzung hatte es außer üblichen kleineren Schwierigkeiten keine Rückschläge gegeben.
Das Seenland Geschirrmobil hatte 2019 die ersten Einsätze in der Region absolviert und wurde von allen Veranstaltern hoch gelobt.
Mehrere Presseberichte in Salzburger Medien folgten darauf:
ORF.at
Salzburger Nachrichten
Mein Bezirk
Presse:
Energy Globe
Die Vorbereitung ist gut gelaufen und es wurde bis auf Kleinigkeiten auch auf nichts vergessen. Um das ganze Bundesland mit Geschirrmobilen ausstatten zu können bräuchte es noch weitere Anstrengungen von Seiten des Landes in Zusammenarbeit mit den Regionen. Besonders wichtig beim Projekt war es den Verleih und die Ausgabe/Rücknahme vor der Beschaffung zu planen und alle handelnden Personen von Beginn an bei der Projektumsetzung zu beteiligen. Ohne eine langfristige Verleihstrategie macht die Anschaffung eines Geschirrmobils keinen Sinn.
Im Nachbarbundesland Oberösterreich gibt es seit Jahren Geschirrmobile, die von den Bezirksabfallverbänden organisiert werden. Da die Abfallwirtschaft von Bundesland zu Bundeland anders organisiert ist gab es in Salzburg bis jetzt noch keine kommunal organisierten Geschirrmobile. Wir wollten das mit diesem Projekt ändern.
Gerhard Pausch studierte an der Universität Salzburg Biologie mit Schwerpunkt Biophysik. Nach Abschluss seines Studiums im Jahr 1999 war er im technischen Marketing und Produktmanagement in der Medizintechnik und der Investitionsgüterbranche tätig. Seit März 2010 ist er beim Regionalverband Salzburger Seenland als Energiekoordinator beschäftigt.
"Das Geschirrmobil ist ein Best Practice Modell für Abfallvermeidung und Klimaschutz bei großen Festen in der Region. Es ist aber auch ein Beispiel wie Klima- und Energiemodellregionen die Verbände/Gemeinden bei der Abwicklung und dem Betrieb von derartigen Projekten unterstützen können."